Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. VI. Die mittelrheinischen Hüttenwerke: a) die Mülhofenerhütte bei Engers mit 4 Hoch- öfen, b) die Hermannshütte bei Neuwied mit 3 Hochöfen, c) die Saynerhütte bei Sayn mit Eisengiesserei, Masch.-Fabrik u. mech. Werkstatt. VII. Steinkohlenbergwerke. a) die Zechen Hannover und Hannibal bei Bochum mit zus. 8 Schächten, darunter 6 Förderschächten, p) die Zeche ver. Sälzer und Neuack in Essen mit 3 Schächten, c) eine Anzahl unaufgeschlossener Kohlenfelder. Ausserdem ist die Firma Krupp zur Hälfte an der Gew. des Steinkohlenbergwerks Emscher-Lippe beteiligt, dessen Feld eine Grösse von 11 Maximalfeldern hat. VIII. Eisensteingruben. Die Firma besitzt zahlreiche Eisensteingruben im Siegerland, im Westerwald in Hessen-Nassau und in Lothringen. Hierunter befinden sich die im Jahre 1906 für M. 6 000 000 erworbenen Fürstlich Solms-Braunfelsschen Eisensteingruben im Kreise Wetzlar, sowie die im Jahre 1907 zum Preise von M. 1 700 000 erworbenen Bieberer Gruben. Von diesem Bergwerksbesitz sind 34 Bergwerke im Betrieb, darunter 16 grössere Tiefbauanlagen mit vollständiger maschineller Einrichtung. Im J. 1910 hat das Oberbergamt in Bonn der Firma Krupp das Bergwerkseigentum in dem in den Gemeinden Philippstein und Altenkirchen im Oberlahnkreise u. in der Gemeinde Bonbaden im Kreise Wetzlar be- legenen Felde, das einen Flächeninhalt von 2 076 418 qm hat, zur Gewinnung der im Felde vorkommenden Kupfererze verliehen. Ausserdem ist die Firma an verschied. inländ. Eisen- erzbergwerken und grösseren ausländ. Bergwerks-Ges. beteiligt, insbesondere mit % an dem Unternehmen der Orconera Iron Ore Company Limited in Bilbao und Santander. Hierzu kommt noch ein ausgedehnter Besitz an Tongruben, Kalksteinbrüchen und Quarzitbrüchen. Auf den Anlagen der Firma Fried. Krupp Xkt.-Ges. wurden 1910 gefördert oder hergestellt: Steinkohlen 2 474 326 t, Koks 699 356 t, Teer 22 067 t, Schwefelsaures Ammoniak 9685 t, Eisenerze 1 109 225 t. Im Stahlwerks-Verband hat die Firma eine Beteilig. von 977 021 t Rohstahlgewicht. Im Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat hat die Firma eine Beteiligung von 700 000 t pro Jahr u. ausserdem als Hüttenzeche unbeschränkten Selbstverbrauch. Die Zahl der Arbeiter u. Beamten der Firma betrug im Dez. 1911 70 039, davon ca. 38 000 auf der Gussstahlfabrik in Essen, 6400 auf die Friedrich-Alfred-Hütte, 980 auf das Stahlwerk Annen, 4400 auf das Grusonwerk, 4900 auf die Germaniawerft, 10 000 auf die Kohlenzechen, 900 auf die mittelrhein. Hüttenwerke, 4500 auf Eisensteingruben. In Häusern der Firma wohnten etwa 13 000 Arb. u. Beamte u. zus. einschl. ihrer Familien etwa 46 000 Personen. Es sind zahlreiche Wohlf.-Einrichtungen auf allen Werken der Ges. vorhanden. Ywischen der Ges. u. der Westfälischen Drahtindustrie ist am 31./1. 1911 ein Interessen- gemeinschaftsvertrag abgeschlossen worden. Auf Grund desselben übernahm die Fried. Krupp Akt.-Ges. M. 6 000 000 neue, nur bis zu. 4 % mit Vorrecht am Gewinn teilnehmende Vorrechtsaktien der Westfälischen Drahtindustrie u. hat sich vom 1./7. 1911 ab auf die Dauer von 30 bezw. 40 Jahren den massgebenden Einfluss auf die Geschäftsführung der Ges. ge- sichert. Dagegen garantiert die Fried. Krupp Akt.-Ges. den Stammaktionären der Westfäl. Drahtindustrie eine Div. von 5 %, die mit der Div. der Fried. Krupp Akt.-Ges. bis zur Höhe von 7 % gleichmässig, darüber hinaus um die Hälfte der Div. der Fried. Krupp Akt.- Ges. steigt. Näheres siehe bei Westfälische Drahtindustrie in Hamm. Kapital: M. 180 000 000 in 180 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 160 000 000, erhöht It. G.-V. v. 8./12. 1906 um M. 20 000 000, übernommen von der Familie Krupp zu pari. Die Kapitals-Erhöhung erschien geboten durch die im Gange befindl. Erweiterungen der Werks- anlagen und durch die Erwerbung. der Fürstl. Solms-Braunfels'schen Eisensteingruben. Die Ges. ist eine Familiengründung; die Aktien werden geschlossen im Krupp'schen Besitz ver- bleiben. Aktien-Titel sind nicht ausgegeben, auch werden die Aktien nicht notiert. Hypothekar-Anleihen: I. M. 24 000 000 in 4 % Oblig. von 1893, Stücke a M. 500, 1000, 2000, 5000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. durch Verl. im Jan. per 1./7.; von 1899 ab Verstärkung u. Totalkünd. zulässig. Als Sicherheit für die Anleihe bestellte die Firma Fried. Krupp der Dresdner Bank eine Kautionshypothek im Betrage von M. 24 000 000 auf dem gesamten Grundbesitz des Grusonwerkes nebst Zubehör zur I. Stelle. Verj. der Zinsscheine 4 J., der Stücke in 30 H. (F.) Zahlst.: Essen: Hauptkasse von Fried. Krupp A.-G.; Berlin: Seehandlung, Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges., S. Bleichröder, Bank f. Handel u. Ind., Delbrück Schickler & Co.; Dresden: Dresdner Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Deutsche Vereinsbank, Dresdner Bank; Hamburg: Deutsche Bank. Dresdner Bank; Cöln; A. Schaaffh. Bankverein, Deichmann & Co., Sal. Oppenheim jr. $ Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Magdeburg: F. A. Neubauer. Noch in Um- lauf Ende Juni 1911: M. 13 891 500. Eingef. in Berlin 13./5. 1893 zu 100.75 %. Kurs in Berlin Ende 1894–1911: 102.50, 102.50, 102.10, 102.90, 101, 190.40, 99.50, 101.10, 102, 101.90, 101.50, 102, 101.50, 100.25, 99.10, 99.50, 100, 99 %. II. M. 20 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. Die Anleihe ist 1901 von der 1./4. 1902 in Liquid. getretenen ,Schiffs- u. Masch.-Bau A.-G. Germania“ in Berlin-Kiel unter selbst- schuldnerischer Bürgschaft der Firma Fried. Krupp in Essen zur Ausführung von Um- und Neubauten auf der Werft in Gaarden, zur Bezahl. von Neuanlagen und von Grundstücken, welche zur Erweiterung und Verbesserung der Schiffswerft der „Germania“ in Gaarden dienten, sowie zur Vollendung dieser Anlagen u. zur Vermehrung der Betriebs- mittel der „Germania“ aufgenommen. Rückzahlb. zu 102 %, St. Lit. A– 1000 (Nr. 1–1000) à M. 5000, 3000 (Nr. 1001–4000) à M. 2000, 7000 (Nr. 4001–11 000) à M. 1000, 4000 (Nr. 11 001 bis. 15 000) à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank, durch Indossament übertragbar. Ver-