354 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. mit 6 Pressen zur Herstellung von Schlackensteinen, Zement- u. Mörtelmühle, Eisengiesserei für Muffen- u. Flanschenrohre, sowie Masch.- u. Bauguss, mech. Werkstatt, Kesselschmiede, Werkstatt für Waggonbau, Modelltischlerei, Reparaturwerkstatt mit Schlosserei, Schmiede u. Tischlerei. B. Martin-, Stahl- u. Walzwerk: Martinwerk mit 5 Martinöfen von je 35 t Fassung (da- von einer noch im Bau), 1 Roheisenmischer von 150 t Fassung, 1 Roheisenmischer von 250 t Fassung im Bau, Generatorenanlage mit 9 Kerpely-Gaserzeugern; Dolomitbrenn- u. Mahl- anlage mit 2 Öfen von je 20 t Leistung; Walzwerk mit 1 Tiefofenanlage mit 40 geheizten u. 9 ungeheizten Gruben, 1 elektrisch betriebenes Umkehrblockwalzwerk, 1 amerikan. Stab- eisenwalzwerk mit kontinuierlicher Vorstrasse; Walzendreherei für eigenen Bedarf; Reparatur- werkstätte für eigenen Bedarf; chemisches Laboratorium. C. Eisenstein-Bergbau: 17 Dampfkessel, elektr. Fernleitung zum Hüggel u. Schafberg, Wasserhaltung auf Augustaschacht, Wasserhaltung u. Förderung im Tiefbauschacht Perm- Stollen; Eisensteinzeche am Hüggel: Wasserhaltung Augustaschacht, Förderanlagen Anna-, Mathilde-, Kielmannsegge-, Louisen-Schacht, Heidhorn, Südhüggel; Eisensteinzechen am Schafberg: Förderanlagen Perm-Stollen, Schachtanlagen Hektor, Perm, Osten III, Theodor, Stollenanlage Friedrich-Wilhelm; Eisensteinzeche Porta I: Stollenanlage bei Wallücke und Luttern. Der Grundbesitz der I. Abt. A–0C umfasst zus. 381 ha 28 a 15 qm; 2943 Arb. II. Abteil. Osnabrück: 50 Dampfkessel; elektr. Anlage mit 3 Dampfmasch. (1200 kw) u. 1 Dampfturbine (1000 kw); Bessemerhütte mit Gebläsemasch., 2 Konverter zu je 8t; Martin- werk mit Generatorenanlage, 3 Martinöfen zu je 20 t; Stahlgiesserei für Gussteile für Masch.- u. Schiffbau; Eisengiesserei für Masch.- u. Bauguss für eigenen Bedarf; Fabrik feuerfester Steine: Dinas- u. Chamottesteine; Walzwerke: a) 1 Umkehrwalzwerk, 1 grosses u. 1 mittleres Triowalzwerk für Eisenbahnoberbau, b) Radreifenwalzwerk, c) Radscheibenwalzwerk, d) Ad- justagen; Walzendreherei; Werkzeugschlosserei; Weichenfabrik; Wagenbau für Klein- und Feldbahnen; Hammerwerk mit 4 Dampfhämmer für Radsatzmaterial u. Schmiedestücke; Presswerk: 1 dampfhydraulische Presse von 3000 t Druck; Dreherei: Fertigstellung von Schmiedestücken für Masch.- u. Schiffbau; Satzdreherei: Rundsätze für Haupt- u. Strassen- bahnen; Modelltischlerei; Maschinenschlosserei. Der Grundbesitz dieser Abteil. II beträgt 60 ha 67 a 47 qm; 1915 Arb. III. Abteil. Piesberg: Steinbruch mit 15 Bremsberge, 3 Verladestellen, 33 km Förder- gleise; eigene Bahnhofsanlage mit 5.679 km Gleise, 3 Rangierlokomotiven; 6 Dampfkessel, Steinbrechanlage mit 2 Betriebsmasch., 6 Steinbrecher, 7 Steinwäschen; Kompressorenanlage mit 1 Luftkompressor, 3400 m Luftleitung, 13 Gesteinsbohrmasch.; Reparaturwerkstatt für eigenen Bedarf; Acetylenlichtanlage: Durilitwerk mit 5 Arbeitsgebäude, 1 Versuchsstation, 1 Betriebsmasch., 2 Mischmasch., 7 Stampfmasch.; Pumpstation mit 4 Wasserpumpen. Grund- besitz dieser Abteil. 289 ha 80 a 32 qm; 1135 Arb.- IV. Abteil. Werne: Der Bergwerksbetrieb am Piesberge ist der grossen Wasserschwierig- keiten wegen lt. G.-V. v. 8./6. 1898 eingestellt (dadurch entstandener Kapitalverlust von M. 2 069 090 ist abgeschrieben), dagegen hat die Ges., um ihren Werken die für die Betriebe erforderlichen Kohlen zu sichern, in der Nähe von Werne (Westf.) Bohrungen angestellt, welche zum Erwerb einer 10 Normalfelder umfassenden Bergwerksgerechtsame führten. Die erworbenen Kohlenfelder sind 23 200 000 qm gross u. stiegen mit Einschluss der an- grenzenden 3 Felder der Gew. „Freiherr von Stein“ auf 29 700 000 qm. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 genehmigte den Vertrag über den Ankauf der Gew. Freiherr von Stein für M. 2 000 000. Den abbaufähigen Kohlenvorrat der Grubenfelder bis zur Teufe von 1200 m berechnet die Verwaltung, soweit die Aufschlüsse der eigenen und benachbarten Gruben- felder eine Schätzung zulassen, schätzungsweise auf 198,8 Mill. Tonnen; bei einer Jahres- förderung von 1 000 000 t würde er also für rund 200 Jahre reichen. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, und zwar Schacht I 750 m u. Schacht II 850 m tief, welche Ende Juni 1903 in Förderung getreten sind. Anfang Sept. 1902 ist die zugehörige Ziegelei in Betrieb gesetzt, jetzt mit 2 Ringofen arbeitend. 1904/1905 ist eine Koksofen- anlage von 70 Öfen für ein jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 t Koks mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten. Bahnanschluss (Kleinbahn 13 km) von Werne nach Ermelinghof; Baukosten der Bahn ca. M. 1 500 000. Die Gesamtkosten der Zechen-Anlage beliefen sich Ende Juni 1908 auf M. 18 749 425. Anfang Dez. 1905 erfolgte auf Zeche Werne eine Schlagwetterexplosion, durch welche Bauten und Masch. erheblich beschädigt und zum Teil zerstört wurden. Der Schaden war bedeutend, da infolge der Explosion die Kohlen- beförderung der Zeche für unbestimmte Zeit eingestellt werden musste. Nach Feststellungen von Anfang 1907 betrug die für die Beseitigung der gesamten Explosionen u. Brandschäden aufgewendete Summe ca. M. 2 700 000. Der frühere Stand der Förderung (ca. 1000 t täglich) konnte erst Ende 1907 wieder erreicht werden; solange brachte die Zeche dem Verein auch keine Erträgnisse. Es werden die 2. u. zugleich 3. Tiefbausohle abgeteuft. Die Aufschliess. neuer Flöze ist im besten Gange. Förderung 1909/10 täglich ca. 1200 t, 1910/11 täglich ca. 1314 t; soll nach Ausbau der projektierten 1000 m Sohle u. nach Schaffung von weiteren Arb.-Wohnungen auf 2000 bis 2500 t täglich gebracht werden. Arb. 2159. Die Abteil. Werne hat 1909/10 noch eine grosse Zubusse (M. 440 519) erfordert: auch im J. 1910/11 waren Auf- wendungen noch notwendig. Der Grund für die langsame Entwicklung der Förderung liegt im wesentlichen in dem auch gegenwärtig noch herrschenden Arbeitermangel. Ausser den gedachten Betrieben besitzt der Verein die dem öffentlichen Verkehr dienenden Eisenbahnen von Oesede über Georgs-Marienhütte nach Hasbergen (normalspurig,