362 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. (. Kap.-Erhöh. v. 29./11. 1909). Die vorgesehenen Neuanlagen bestehen hauptsächl. in dem Bau einer neuen Generatoranlage u. eines zweiten basischen Martinofens, der einen kleinen älteren Ofen ersetzt. Dadurch wird eine wesentl. Verbilligerung u. Vereinfachung des Be- triebes erzielt. Beabsichtigt ist ferner, anstelle des jetzigen Walzwerks ein neues leistungs- fähiges Walzwerk mit Blockgerüst u. ausreichenden Transport-Vorrichtungen zu bauen, wodurch das Unternehmen im Bezuge vorgeblockten Materials unabhängig wird. Diese Neuanlagen (Kostenaufwand 1910/11 M. 683 480) wurden im März-April 1911 vollendet, wodurch die Leistungsfähigkeit eine erhebliche Steigerung erfährt. Etwa 350 Arbeiter. Areal 5 ha 49 a. Der Rückgang ist 1907/08 in verschärftem Masse fortgeschritten. Namentlich hat der Bedarf der grossen Hüttenwerke erheblich nachgelassen. Es mussten sehr häufig Preisermässig. eingeräumt werden, so dass in manchen Fällen nicht einmal die Selbstkosten gedeckt werden konnten. Mit Rücksicht auf die Bankschulden u. die notwendigen Um- u. Neu- bauten wurde der Gewinn nicht verteilt, sondern vorgetragen. Die schwache Beschäftig. der sämtl. Betriebe hat auch 1908/09 angehalten. Infolgedessen sind die Gestehungskosten, namentl. in der Stahlgiesserei u. dem Walzwerk noch weiter gestiegen. Der Verlust von 1908/09, M. 38 702, wurde aus dem Gewinnvortrag v. 1908 gedeckt. 1909/10 brachte eine kleine Besserung der Geschäftslage, doch waren die Preise in Stahlformguss noch sehr niedrig, ja teilweise verlustbringend. Nach M. 55 042 Abschreib. ergab sich ein Verlust von M. 27 401, gedeckt aus R.-F. 1910/11 konnten die Abschreib. verdient u. ein Reingewinn von M. 29 507 erzielt werden, der zu Rücklagen u. Vortrag Verwendung fand. Die Produktion an rohen Stahlgüssen u. Blöcken 1899/1900–1910/1911: 4507, 4700, 4500, 4433, 5742, 5428, 5823, ?, 5576, 4355, 5686, 6186 t; Versand an Fabrikaten: 5001, 3774, 3550, 3889, 6078, 4843, 5972, 6143, 2, ?, ?, ? t; Gesamtfakturenbetrag: M. 1 743 054. 1 282 195, 984 193, 1 006 893, 1 374 248, 1 320 748, 1 628 607, 1 868 794, 1 669 309, 1 298 120, 1457 843, 1 750 039. Flüssige Mittel der Ges. Ende Juni 1911 M. 637 671, dagegen die Verbindlichkeiten M. 653 668. Kapital: M. 2 254 500 u. zwar M. 1 450 000 in neuen Vorz.-Aktien B. u. M. 804 500 in sogen. alten Vorz.-Aktien. Bis 1909: M. 1 529 500 in 1677 als solche abgest. Vorz.-Aktien (Nr. 1–1306, 1998–2368) a M. 500 und 691 solchen (Nr. 1307–1997) à M. 1000, sämtl. gleichber. Urspr. M. 2 250 000 in Aktien à M. 600, erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1889 um M. 312 000 in 312 Aktien à M. 1000, nachdem lt. G.-V. v. 9./5. 1879 je 2 Aktien à M. 600 in eine à M. 500 zus. gelegt waren; weiter erhöht 1895 um M. 650 000 u. lt. G.-V. v. 3./10. 1898 um nochmals M. 650 000 (auf M. 2 549 500) in 650 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000. Bei jeder Ausgabe von neuen Aktien sind die ersten Aktienzeichner der ersten Thlr. 750 000 bezw. deren Rechts- nachfolger nach Verhältnis ihrer Zeichnung berechtigt, die eine Hälfte dieser Aktien al pari zu übernehmen, nachdem zuvor den jeweiligen Aktionären das Bezugsrecht auf die neue Em. angeboten worden. Das Bezugsrecht für die letzte Em. war v. 8.–25./11. 1898 auszuüben (auf je M. 6000 nom. alte Aktien kam eine neue), der nicht übernommene Teil MM. 37 000) wurde anderweitig zu 106 % begeben. Zwecks Sanier. der Ges., Tilg. der per 30./6.1903 auf M. 702 830 angewachsenen Unterbilanz, Abstoss. von Bankschulden u. zur Schaffung neuer Betriebsmittel fasste die G.-V. v. 5./12. 1902 folg. Beschlüsse: Das A.-K. wird durch Zus. legung von 3:5 Aktien um M. 1 020 000 auf M. 1 529 500 herabgesetzt. Frist bis 20./5. 1903. Die zus.- gelegten Aktien werden gegen Zuzahl. von M. 100 auf jede Aktie à M. 500, von M. 200 auf jede Aktie à M. 1000 als Vorz.-Aktien abgestempelt. Frist zur Zuzahl. 9./1.–10./2. 1903. Die Zuzahl. erfolgte mit M. 100 auf 1306 zus. gelegte Aktien à M. 500, mit M. 200 auf 601 solche à M. 1000, die damit Vorz.-Aktien wurden. 106 nicht zur Zus. legung eingereichte Aktien à M. 500 u. 93 solche à M. 1000 wurden für ungiltig erklärt u. die an deren Stelle ausgegebenen neuen Aktien 18./9. 1903 öffentl. versteigert. Der Erlös kann gegen Rückgabe der alten Aktien bei der Berg. Märk. Bank in Hagen i. W. mit M. 171.20 auf jede Aktie à M. 500, mit M. 342.40 auf jede Aktie à M. 1000 in Empfang genommen werden. Sanierungsbuchgewinn M. 1 270 800, stammend mit M. 1 020 000 aus der Aktien-Zus. legung, mit M. 250 800 aus der 20 % Aufzahl. der in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien. Von dem nach Deckung obengenannter Unter- bilanz verbliebenen Gewinn dienten M. 250 000 zur Reservebildung, M. 310 969 zu ausserord. Abschreib., restl. M. 7001 wurden dem Delkr.-Kto zugeführt. Die G.-V. v. 11./4. 1904 beschloss, die nachträgl. Umwandlung der verbliebenen St.-Aktien in Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von 20 % u. 5 % Verzugs-Zs. seit 10./2. 1903 zuzulassen. Frist bis 15./6. 1904. M. 209 500 St.-Aktien haben von dieser Erlaubnis Gebrauch gemacht. Die G.-V. v. 14./11. 1904 bewilligte für die noch umlaufenden St.-Aktien zur Umwandlung in Vorz.-Aktien eine neue Frist unter den gleichen Bedingungen bis 15./12. 1904, bis wohin M. 54 000 St.-Aktien (347 à M. 500, 90 à M. 1000) in Vorz.-Aktien umgetauscht wurden. Es flossen der Ges. durch die nach- trägliche Umwandlung in Vorz.-Aktien im ganzen M. 41 900 zu, die dem R.-F. überwiesen wurden. Die Umwandlung der noch restierenden M. 12 000 St. in Vorz.-Aktien unter vor- stehend genannten Bedingungen wurde in der G.-V. v. 9./10. 1906 beschlossen, sodass 1906 bis 1909 ein einheitliches A.-K. von M. 1 529 500 in Vorz.-Aktien existiert. Zur Abstossung von Bankschulden, sowie behufs Beschaff. v. Mitteln für Neubauten, besonders eines neuen Walzwerkes beschloss die G.-V. v. 29./11. 19090 bis zur Höhe v. M. 1 000 000 in 6 % Vorz.- Aktien Lit. B à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1910, zu pari auszugeben. Diese Vorz.-Aktien Lit. B geniessen mit dem Recht auf Nachzahlung eine Vorz.-Div. v. 6 % u. im Liquidations- falle Vorzugsbefriedigung v. 120 %. Jeder Besitzer v. alten Vorz.-Aktien, welcher sein Recht auf Bezug v. Vorz.-Aktien Lit. B ausübt, erhält in Höhe der Zuteilung. die auf seine An- meldung entfällt, auch den gleichen Betrag alter Vorz.-Aktien in solche Lit. B durch Ab-