366 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Liquidator: Dr.-Ing. Alois Weiskopf. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat M. Kempner, Rechtsanw. Dr. Ernst Oppenheimer, Berlin; Dr. Ernst Fleck, Justizrat Dr. Karl Linckelmann, Bergwerks-Dir. Herm. Methler, Hannover; Bank-Dir. Rechtsanw. Dr. Korpulus, Breslau. ― . ― Hasper Eisen- und Stahlwerk in Haspe i. Westf. Gegründet: 22./9. 1894: eingetr. 24./9. 1894. Übernahmepreis des bei der Gründung erworbenen Hasper Eisen- u. Stahlwerkes Krieger & Cie. für M. 2 684 973. Das Areal der Ges. umfasst jetzt 62 ha 20 a 16 qm. Vorhanden sind 3 Hochöfen von je 275–350 t tägl. Leistungsfähigkeit, umfassend Gaszentrale zur Erzeugung von Gebläsewind u. Elektrizität, 1 Thomaswerk von 240 000 t Leistungsfähigkeit, 2 Drahtstrassen nach Krieger'schem Patent mit zugehörigen Blockstrassen mit 65 000 t Leistungsfähigkeit, 1 Schnellstrasse mit 21 000 t Leistungsfähigkeit, 1 schweres Triowalzwerk zur Herstell. von Trägern, Schienen, Schwellen, Rundeisen, Platinen u. Knüppeln mit 75 000 t Leistungsfähigkeit, 1 Grobstrasse mit 24 000 t Leistungsfähigkeit, 1 Feinstrasse mit 10 000 t Leistungsfähigkeit, 3 Doppel-Duo-Strassen, zur Herstell. von Feineisen, mittleren Stabeisensorten u. Bandeisen, mit 60 000 t Leistungs- fähigkeit, 1 Steinfabrik mit 9000 t Leistungsfähigkeit, 1 Brikettfabrik zur Herstellung von Erzbriketts u. 1 mechan. Werkstatt. Soweit möglich, ist elektr. Zentralbetrieb eingeführt. Zugänge auf Immobil. u. Mobil. 1901/02–1907/08: M. 159 463, 661 152, 668 220, 558 652, 280 780, 2 984 176, 2 580 842, hiervon entfielen für 1907/08 M. 969 048 auf das Stahl- u. Walzwerk u. M. 1 454 410 auf die Hochofen-Anlage u. Gaskraft-Zentrale, M. 157 384 auf Grundstücke u. Gebäude. Zugänge 1908/09–1910/11: M. 219 214, 805 917, 886 585 bes. für das Hochofenwerk u. für das Stahl- u. Walzwerk. Im Stahlwerks-Verband ist die Ges. mit 174 312 t beteiligt, ausserdem gehört sie dem Verbande Deutscher Drahtwalzwerke A.-G. mit einer- Beteil. von 43 423 t Fertiggewicht an. Auf den Grundstücken der Ges. befindet sich ein Mahlwerk, in dem der Entfall an Thomasschlacke durch eine selbständige Ges., die Hasper Thomas- schlacken-Mühlen m. b. H. in Cöln, vermahlen wird. Nach Ablauf des mit dieser Ges. ab- geschlossenen Vertrages, d. h. ab 1./7. 1920, geht das Mühlen-Etabliss. kostenlos in den Besitz des Hasper Eisenwerkes über. Da die Anlagekosten des Mahlwerkes, einschl. der Kosten für die Grundstücke, von der Thomasschlacken-Mühlen-Ges. getragen sind, als Eigentümer der betr. Grundstücke (2 ha 35 a 59 qm) dagegen das Hasper Eisenwerk eingetragen steht, so sind diese Grundstücke zu gunsten der ersteren Ges. mit einer Sicherungs-Hypoth. von M. 700 000 belastet. Produktion: 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 33............... — 205 393 197 673 180 577 192 703 Rohblöcke u. Luppen „ 115 930 142 317 145 888 150 002 162 300 163 029 Walzprodukte . . „ 110 280 131 358 139 737 141 060 159 251 162 778 feuerfeste Steine . . „ 7 670 7980 7 446 3 2? Gesamtumsatz . . . M. 13 716 066 16 562 955 19 889 581 17 249 892 17 144 838 17 983 674 Alrbeiterzahl 1 349 1 482 1 649 1 653 1 634 1 675 Von den vorhandenen 3 Hochöfen standen 1910/11 nur 2 das ganze Jahr in Feuer, der dritte nur 5 Wochen. Das Beteiligungs-Kto umfasste Ende Juni 1911 M. 2 156 425 und zwar 2 141 425 durch die 1907 in Gemeinschaft mit 2 befreundeten Werken vollzogene Beteiligung an dem Erwerb einer Erzkonzession von 812 ha in Frankreich (Société des Mines de Jarny) zwecks Sicherung des Hauptbedarfs an Erzen; die Förderung auf dieser Erzgrube wurde 1910 aufgenommen; dieselbe entwickelt sich günstig. Die Société des Mines de Jarny ist eine französische A.-G. mit frs. 10 000 000 A.-K.; sie hat ausserdem frs. 4 000 000 Oblig. ausgegeben. Das Hasper Eisen- u. Stahlwerk ist mit des A.-K. beteiligt u. hat Anspruch auf ¼ der Förderung an Eisenerz. Ferner besitzt die Hasper Ges. M. 5000 Aktien des Stahlwerksverbandes u. 40 Aktien (M. 10 000) der Deutschen Drahtwalzwerke A.- G. in Düsseldorf. Im Herbst 1910 ist die Ges. dem Roheisenverbande beigetreten; Beteiligungsziffer für 1912 60 000 t. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 735 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./9. 1897 um M. 1 265 000 in 1265 Aktien, wovon 868 mit Div.-Recht ab 1./7. 1897 den Aktionären zu 105 % angeboten, 397 mit Div.-Recht ab 1./7. 1898 freihändig zu 115 % ver- äussert wurden. Zur Stärkung der Betriebsmittel und Errichtung von 3 Hochöfen mit etwa M. 5 000 000 Kostenaufwand beschloss die G.-V. v. 3./9. 1904, das A.-K. weiter um M. 2 000 000 (auf M. 5 000 000) in 2000 neuen, ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien zu erhöhen. Hiervon wurden M. 1 500 000 zu 150 %, M. 500 000 zu 160 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. von einem Konsortium über- nommen u. M. 1 500 000 den Aktionären 2: 1 v. 17.–31./10. 1904 zu 155 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. und Schlussnotenstempel angeboten. Agio der letzten Em. mit M. 986 000 in den R.-F. Die a. o. G.-V. v. 9./10. 1909 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, übernommen von einem Konsort. (Schaaffhausen, Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank etc.) zu 117.50 %, angeboten den alten Aktionären 1: 1 v. 13.–29./10. 1909 zu 122.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1909 u. Schluss- notenkosten. Der Erlös der Aktien-Emiss. v. 1909 diente zur teilweisen Abstossung der Bankschuld, die infolge Durchführung des erweiterten Bauprogramms hinsichtlich der Hoch- ofenanlage u. Gaskraftzentrale entstanden ist. Agio mit M. 631 000 in R.-F. Hypoth.-Anleihe: M. 4 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., aufgenommen lt. G.-V. v. 3./2. 1906 zur weiteren Deckung der Baukosten des Hochofenwerkes, rückzahlbar zu 103 %,