Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 30 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1910 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Pfannenberger Einigkeit (145), Bollnbach (71), Hollertszug (113), Dax (126), Ende u. Adelaide (117¼), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼), ausser- dem die sämtl. Anteile von 46 Gruben à 128 Kuxe u. eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Zugänge 1909/10 u. 1910/11: M. 54 283 bezw. 51 276, somit Buchwert des Bergwerksbesitzes der Ges. am 30./6. 1911 nach Abschreib. zus. M. 1 058 882. Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, hiervon übernommen M. 490 000 von der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten 310 Stück den Aktionären 25./3.–9./4. 1900 zu 140 % abz. 4 % Zs. bis 1./7. 1900. Auf 8 alte Aktien entfiel eine neue. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walz- werkes Karl Stein (siehe oben). Anleihe: M. 610 569 (Darlehen der Aktionäre). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % auf die Aktien, vom Rest 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Gruben u. Grubenanteile 1058 882, Hüttenwerk 850 222, Stahl- u. Walzwerk 1 907 135, Bestände (Kohmaterial., Fabrikate u. Halbfabrikate) 1 032 356, Staatspapiere etc. 152 091, Aktien 100 000, Wechsel 55 975, Kassa 3061, Debit. 1 155 872. — Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Ern.-F. 150 000, Löhne 82 270, unerhob. Div. 930, Anleihe 610 569, Kredit. 444 888, Div. 280 000, Tant. 24 210, Vortrag 322 730. Sa. M. 6 315 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 90 460, Kap.-Zs. 29 856, Abschreib. 304 917, Erneuer.-F. 79 273, Gewinn 626 940. – Kredit: Vortrag 259 658, Betriebsüberschuss 871 790. Sa. M. 1.131 448. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1898–1911: 141.70, 163.70, 141.80, 126.80, 133.20, 128, 116.50, 143.70, 166.90, 138.80, 136, 142, 134, 153.25 %. Aufgelegt 8./8. 1898 zu 132.50 %. – In Berlin Ende 1900–1911: 141, 126, 135, 127.75, 117.75, 143.90, 167.50, 138, 136.50, 145, 134.75, 151.25 %. 9 Eingeführt im Nov. 1900 durch Herz, Clemm & Co. Erster Kurs 12./11. 1900: 149 %. Dividenden 1896/97–1910/11: 10, 10, 10, 13, 14, 10, 4, 0, 0, 10, 16, 8, 3, 3, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J.(K.) Direktion: Ing. Ferd. Schneider, Herdorf; Kaufm. Emil Eisenberg, Wehbach. Prokuristen: H. Klostermann, Alfr. Schmidt, Wehbach. Aufsichtsrat: (6) Vors. Rentier H. Th. Fr. Schneider, Stellv. Rentier Albert Schneider, Rentier Fritz Lohmann, Wiesbaden; Bankier Mor. Herz, Berlin; Rentier Jul. Stein, Steglitz; Bank-Dir. Dr. Hugo Thalmessinger, Frankf. a. M. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. u. Ludwigshafen a. Rh.: Pfälz. Bank; Berlin: Deutsche Bank; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe. 0 e ** 3 Bergischer Gruben- und Hütten-Verein in Hochdahl bei Düsseldorf. Die a. o. G.-V. v. 19./1. 1911 genehmigte den mit der Hochofenwerk Lübeck A.-G. in Lübeck abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, auf Grund dessen der Bergische Gruben- u. Hütten-Verein sein Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. u. mit Wirkung vom 1./7. 1911 ab auf die Hochofenwerk Lübeck A.-G. überträgt u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hütten-Vereins (A.-K. nom. M. 1 358 400) gegen je nom. M. 1200 ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 je nom. M. 1000 neue Aktien des Hochofenwerks Lübeck mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 erhalten. Gegründet: Konc. 10./3. 1856. Zweck: Eisensteinbergbau u. Roheisenproduktion. Der Verein, welcher dem Roheisen- Verband angehörte, besitzt das Hüttenetabliss. Hochdahl mit einem grösseren u. einem kleineren Hochofen, von denen 1909/10 nur einer ca. 9 Monate in Betrieb war, ferner grösseren Grund- besitz mit umfangreichem Kalksteingelände, Wohnhäuser für Angestellte u. Arbeiter, Eisen- bahn u. sonst. Betriebsanlagen; diverse Gruben u. Berechtsame auf Eisenerz in der Umgebung von Hochdahl und grössere Beteilig. an gewerkschaftlichen Spateisensteingruben im Sieger- lande bei Olpe, die aber sämtl. still liegen. Die erforderlichen Eisensteine u. Kohlen werden gekäuft. Durchschnittliche Arbeiterzahl 1910/11 148 Mann, Löhne M. 228 053. 1905 Ankauf des 53½ ha grossen Gutes Grossbruchhausen zur Arrondierung des Grundbesitzes. Zugänge auf Anlage-Kti erford. 1906/07–1910/11 M. 82 219, 27 566, 30 689, 129 598, 115 959. Der Abschluss für 1905/06 ergab bei M. 62 793 Abschreib. einen Jahresverlust von M. 49 011, so dass der Fehlbetrag auf M. 109 517 anwuchs, der aus dem Gewinn für 1906/07 Deckung fand. Das Geschäftsjahr 1908/09 stand unter Zeichen der Auflösung des Roheisensyndikats. Der Gewinn von M. 7547 wurde vorgetragen. Auch die Geschäftsjahre 1909/10 u. 1910/11 waren noch beeinflusst von dem Konkurrenzkampf auf den Roheisenmarkt. Der Betriebsverlust 1909/10 betrug M. 101, hierzu M. 64 697 Abschreib., sodass sich ein Gesamtverlust von M. 59 998 ergal 5„