370 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Presswerk für die Herstell. von nahtlosen Hohlkörpern, eine grosse Reparatur-Werkstätte, Kesselschmiede und Giesserei, eine Fabrik für feuerfeste Steine und ein Wasserwerk; 2. die Hütte zu Berge-Borbeck mit 3 Hochöfen und 101 Koksöfen; 3. die Hütte zu Kupferdreh mit 2 Hochöfen und 36 Koksöfen; 4. die Abteilung Westfälische Union in Hamm, umfassend ein Drahtwalzwerk, eine Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Ver- zinkerei, Geflechtfabrik, Stacheldrahtfabrik, Draht-Lackiererei, Eisenvitriol-, Fass-, Nietenfabrik, Achsenschmiede, die Abteilung für komprimierte Wellen und ge- zogenes Stangeneisen, die mechan. Werkstätten und die Giesserei; 5. Abteil. Lippstadt, bestehend aus einem Drahtwalzwerk, einer Drahtzieherei, Drahtstift-, Springfedern-, Blumen- draht-, Eisenvitriol-, Fassfabrik u. einer mechan. Werkstatt; 6. die Abteil. Belecke mit einer Drahtzieherei, Drahtstift-, Eisenvitriol-, Fassfabrik u. den mechan. Werkstätten; 7. die Ab- teil. Nachrodt, umfassend ein Puddel- u. Walzwerk (Stab- u. Bandeisen, sowie Draht), ein Blechwalzwerk für dekapierte u. undekapierte Bleche, eine Weissblechfabrik, sowie die mech. Werkstätten u. eine Giesserei; 8. die Steinkohlenzeche „Westende“ mit 17 200 000 qm Berechtsame und 3 Förderschächten, sowie einer Koksofenbatterie von 60 Öfen; 9. sonstiges Bergwerks-Eigentum, u. zwar: Verleihungen auf Eisensteinbergbau in der Rheinprovinz, in Hessen-Nassau und in Westfalen, 318 Gruben mit rund 635 000 000 qm Feldergrösse, so- wie in Luxemburg-Lothringen gemeinschaftl. mit der Gutenhoffnungshütte zu Oberhausen 20 Gruben mit rd. 38 000 000 qm Feldergrösse. Zum Teil sind diese Felder gleichzeitig auf Manganerze verliehen. Ferner besitzt die Ges. zahlreiche Verleihungen auf Kupfer-, Blei- Zink- u. Schwefel-Erze, sowie auf Braunkohlen u. Tone. Von den Gruben unter 9. sind gegenwärtig nur 2 Eisensteingruben in Luxemburg-Lothringen in eigenem Betrieb. Eine grosse Anzahl der Grubenfelder in der Rheinprovinz und in Nassau sind noch unaufge- schlossen, eine kleinere Zahl eigener Erzbergwerke nahezu abgebaut. Zzu obigem Besitz kamen 1907 infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein noch folgende Anlagen: 10. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 300 Koksöfen, von denen 220 zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind; 11. das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen und 100 Koksöfen; 12. die Hermanns- hütte, in den Gemeinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen um- fassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, ein Siemens-Martinwerk mit 8 Öfen (ein zweites im Bau), eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk, zwei Blockwalzwerke, ein Wellrohrwalzwerk mit Wassergasschweisserei, 2Stablschienenwalzwerke, einBlechwalzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- u. ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, ein Wellrohrwalzwerk mit Wassergas- schweisserei im Bau, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werksatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerkstatt u. Fabrik feuerfester Steine; 13. 3 Ringofenanlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk, auf der Zeche Schleswig und in der Nähe der Hermannshütte belegen. Die letztere Ringofenanlage ist verpachtet; 14. das Hoerdler Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 12 652 102 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förderschächte) und Holstein bei Asseln (zwei Förderschächte in Betrieb); 15. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamtgrösse 579 ha 15 a 25 qm. Die Ges. ist hieran zu % beteiligt; 16. sonstiger Bergwerksbesitz des früheren Hoerder Vereins; eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konzessionen in Westfalen im Harz, im Siegerlande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamt- grösse der Kohlenfelder 5 175 000 qm, der Eisensteinfelder 195 000 000 qm. Ein Kalkstein- bruch im Hönnetal, Gemeinde Hemer, Areal 2½ ha. 17. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen-Wattenscheid und Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten und modern eingerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern und je 4 auf Zeche Holland und Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 419 Koksöfen, darunter 369 mit der Einrichtung zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak und Benzol gewonnen werden. Teer und Benzol werden in besonderen Anlagen auf Zeche Holland weiter verarbeitet. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstell. von 5 u. 10kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen in Betrieb. 18. Sonstiges Bergwerkseigentum des früheren Nord- stern, und zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als %o sämtlicher Kuxe von 12 Maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. 19. Die Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossenen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, welcher seit 1./1. 1910 die Hütten zu Ruhrort, Bergeborbeck u. Kupferdreh mit Kalkstein u. gebranntem Kalk versorgt. Für das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch den Erwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität (Kalksteinbruch Klusenstein). Ferner ist die Ges. zu einem Drittel beteiligt an der G. m. b. H. Dolomitwerke in Duisburg-Meiderich, welche den Ab- bau von Dolomit in der sogen. Donnerkuhle bei Hagen i. Westf. aufgenommen hat. Der Bedarf der Abt. Ruhrort wird ab 1./1. 1910 daraus gedeckt. Mit dem Bezuge dieser Rohstoffe durch die Abt. Hoerde kann erst nach Ablauf der bestehenden Lieferungsverträge, d. h. Anfang 1913, begonnen werden.