zrzbergwerke und Hüttenbetriebe 31 094, 30 469, 24 049, 42 584, 48 256, 61 817 t. Gesamtfakturenwert aller Waren 1902/03 bis 1910/11: M. 4 468 834, 4 366 976, 3 931 522, 5 050 556, 5 360 974, 4 408 717, 5 639 998, 8 210 107, 10 096 474. Im Jahre 1910/11 wurden erzeugt: 71 302 t Koks, 2534 t Teer, 1200 t Ammoniak; 80 657 t Roheisen, wovon 50 466 t im eigenen Betriebe verarbeitet, 21 018 t zum Versand gelangten u. 9173 t als Bestand verblieben. Das Stahlwerk produzierte 61 817 t, das Blech- walzwerk 52 977 t ausgewalztes Halbzeug, die Feinblechwalzwerke 29 084 t. Die Ges. ist mit Wirkung ab 1./10. dem Walzdrahtverbande beigetreten; auch gehört sie dem neuen Roh- eisen-Verbande an. Arb.-Zahl im J. 1911 ca. 1900, welche 1910/11 M. 2 420 050 Lohn erhielten. Vorhanden sind 74 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, 2 Kost- u. Logishäuser u. verschiedene Baracken. 1907 Pachtung der Eisensteingrube bei Lauterberg a. H. von der Hannov.-Braun- schweig. Bergwerks-Ges. mit Optionsrecht. Die Entwickelung dieser gepachteten Gruben hat das erwartete Ergebnis nicht gebracht. Die Ges sah sich deshalb genötigt, einen dieser Betriebe aufzugeben u. es besteht die Möglichkeit, dass auch der noch umgehende Betrieb als unlohnend eingestellt werden muss. Die Erzförderung betrug 1910/11 ca. 4500 t. Die Ges. hat mit dem Bergfiskus einen fünfjähr. Vertrag geschlossen, der sie bezüglich der Kohlen- und Kokslieferung vom Rheinisch-Westfäl. Kohlen-Syndikat unabhängig macht. Um möglichst die gesamte Roheisenerzeugung in den eigenen Werkstätten in Fertigfabrikate umzuwandeln, veranlasste die Ges. 1910 zum Erwerb (per 1./7. 1910) der Firma Gabriel & Bergenthal zu Soest, welche Firma Spezial-Fassoneisen- u. Drahtwalzwerke besitzt. Der An- Kaufspreis betrug M. 1 500 000, wovon M. 600 000 durch Übernahme der auf diesem Werke eingetr. Hypoth. belegt, während der Rest durch Hergabe von M. 900 000 neuen Vorz.-Aktien beglichen wurde. Der Vorbesitzer des Soester Werkes verpflichtete sich überdies M. 200 000 für den Ausbau dieses Werkes herzugeben. Die Neuanlagen kamen erst im Mai 1911 in Betrieb u. konnten zum Gewinn des Jahres 1911/12 nicht beitragen. Zwischen der Hüstener Gew. u. den Vorbesitzern des Soester Werkes ist es zu Prozessen gekommen. Das Geschäftsjahr 1907/08 erbrachte der Ges. nach M. 223 158 Abschreib. bei M. 208784 Betriebsverlust einen Gesamtverlust von M. 424 176, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Die chem. Abteil. erzielte zwar einen Überschuss, das Blechwerk hatte jedoch Ver- luste zu verzeichnen, dazu mussten erhebliche Abschreib. auf Eisenstein etc. vorgenommen werden. Aus der Verzögerung der Inbetriebsetzung der Neuanlagen u. einer erhebl. Über- schreitung des Voranschlags ergab sich eine grosse Bankschuld. Die G.-V. v. 15./12. 1908 beschloss die Verpachtung der Chemischen Fabriken zu Bruchhausen u. Brilon an die Holz- verkohlungs-Ind.-A.-G. in Konstanz für jährl. M. 75 000 unter Einräumung des Vorkaufs- rechtes bis 1./6. 1911. Die Konstanzer Ges. zahlte für Vorräte u. Mobil. ca. M. 1 500 000, die teilweise zur Deckung von Restzahl. für Neuanlagen verwendet wurden. Die Option wurde 1909/10 von der Konstanzer Ges. ausgeübt u. das Werk für M. 1 200 000 übernommen (Buch- gewinn M. 229 400). – Das Geschäftsj. 1908/09 litt unter der Erschütt. des Roheisenmarktes durch die Anflös. des Roheisen-Syndikats, wodurch die Roheisenerzeug. der Ges. stark entwertet wurde, während kein Ausgleich durch Ermäss. der Selbstkosten geschaffen werden konnte. Der Betrieb des Hochofenwerks war daher mit Verlust verbunden. Auch gelang es nicht, die neue Mischer- u. Walzwerksanlage, wie geplant, im Dez. 1908 vollständig in Betrieb zu setzen, da sich noch umfassende Verbesserungen als notwendig herausstellten. Infolgedessen mussten beträcht- liche Mengen für die Weiterverarbeitung bestimmten Roheisens zu verlustbringenden Preisen verkauft u. auch auf Lager genommen werden. Für die ältern Teile des Werks waren Aus- besserungen erforderlich. Niedriger Wasserstand im Herbst 1908 u. Hochwasser im Febr. 1909 brachten empfindliche Betriebsstörungen u. machten weitere Anlagen u. Erneuerungen notwendig. Aus Beständen der chemischen Abteilung, Pachten u. Mieten ergab sich ein UÜberschuss von M. 269 082. Durch Betriebsverlust, besonders Aufwendungen für den Betrieb, Entwertung der Roheisen- u. Koksherstellung, Hochwasserschäden entstand ein Betriebs- verlust von M. 358 929. Dazu kamen noch M. 418 135 Gen.-Unk., M. 290 229 Zs., M. 922 474 Abschreib. u. der Verlustvortrag von M. 424 176 aus dem Vorjahr, so dass sich für 1908/09 ein Gesamtverlust von M. 2 144 864 ergab, wovon M. 1 720 687 allein auf das Geschäftsjahr 1908/09 entfielen. Die Schuldenlast ist von M. 3 988 961 auf M. 5 588 744 gestiegen, darunter M. 3 500 000 Bankschulden. Zur ihrer Tilg. sowie zur Beschaffung von Mitteln zum weitern Ausbau des Werks wurden M. 4 500 000 als erford. bezeichnet, welche durch die Sanierung von 1909 eingingen. Ferner wurden die zum Teil während der Hochkonjunktur geschaffenen Neuanlagen durch a. o. Abschreib. von M. 1 186 364 auf den normalen Buchwert gebracht. Die urspr. Bausumme von M. 6 000 000 ist bis zum Ende des Geschäftsjahres 1908/09 um M. 3 400 000 überschritten worden. Wegen Sanierung 1909 siehe bei Kap. Kapital: Bis ult. 1911 M. 8 100 000 in 8100 Vorz.-Aktien u. 257 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in St.-Aktien, erhöht zwecks Erbauung zweier Hochöfen und einer Koks- anlage lt. G.-V. vom 29./7. 1905 um M. 3 000 000 (auf M. 6 000 000) in 3000, ab 1./7. 1905 dividenden-berechtigen St.-Aktien, und zwar für 1905/1906 und 1906/1907 bis 4 %, ab 1./7. 1907 aber voll gewinnberechtigt, übernommen von einem Konsortium zu 112 %, an- geboten den Aktionären 1: 1 v. 21./8.–5./9. 1905 zu 117 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1905 u. Schlussscheinstempel. Agio mit M. 300 000 in den R.-F. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Tilg. der Ende Juni 1909 mit M. 2 144 864 ausgewiesenen Unterbilanz, sowie behufs Extra- Abschreib. von M. 1 600 000, beschloss die a. o. G.-V. v. 2./9. 1909 die Zuzahl. von 50 % des Nennwertes = M. 500 pro St.-Aktie, die dadurch in Vorz.-Aktien umgewandelt wurden. Die