Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Oberschlesische Zinkhütten-Akt.-Ges. in Kattowitz 0.8. Gegründet: 4./2. bezw. 22./2. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 6./3. 1906 Gründer: Herm. Roth, Adolf Roth, Breslauer Disconto-Bank, Breslau; Nationalbank für Deutschland. Akt.-Ges. für Montan-Ind., Berlin; Oberschles. Eisenbahnbedarfs-Akt.-Ges., Friedenshütte. Auf das A.-K. wurden folgende Einlagen gemacht: A. von Herm. Roth in Breslau: a) das Kunigunden-Zinkwalzwerk in Myslowitz, b) die Kunigunden-Zinkhütte in Zawodzie, c% die Klara-Zinkhütte in Beuthen-Schwarzwald, d) die Franz-Zinkhütte in Bykowine, zu ad mit den darauf befindlichen Gebäuden und zugehörigen Terrains, e) 208 Kuxe der Konsolidierten Neue Victoriagrube, f) 69 Kuxe der Bellealliancegrube; B. von Herm. Roth u. Adolf Roth in Breslau als letzten Inhabern der aufgelösten offenen Handelsgesellsch. H. Roth in Breslau, a) 125 Kuxe der „Für Paulinegrube“, b) das zu den unter A. a—d genannten Werken ge- hörige Zubehör Waren- und Materialienvorräte, c) die am 1./7. 1905 aus dem Geschäfts- betriebe herrührenden Forderungen der früheren Firma H. Roth und die Kassenbestände d) alle Patente und Musterschutzrechte dieser Firma oder deren früherer Inhaber zu B. und zwar zu A. und B. gemäss §§ 34, 35 des Vertrages, zu A. zum Preise von M. 1597 395, wovon M. 800 000 in als vollgezahlt geltenden Aktien, M. 797 395 bar gezahlt werden, zu B. zum Preise von M. 102 605, wovon M. 100 000 in als vollgezahlt geltenden Aktien, der Rest bar gezahlt wurden. C. von der Oberschlesischen Eisenbahnbedarfs-Akt.-Ges. in Friedens- hütte a) die Rosamunden-Zinkhütte in Beuthen-Schwarzwald mit den dazu gehörigen Grund- stücken, Betriebsgebäuden, Wohnhäusern, Maschinen, Gleisen, elektrischen Leitungen, In- ventarien, Utensilien, ausschliessl. der Vorräte an Waren, Materialien aller Art, Kohlen u. Erzbeständen, b) das Zinkwalzwerk in Sandowitz Kr. Gross-Strehlitz mit den dazu gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Wasserkraft, Schleusen, Wehren, Gleisen, Maschinen, Inventarien, Utensilien, ausschliessl. der Materialvorräte, c) die Rechte aus den für die Anlage zu a u. b erteilten Konzessionen, d) insgesamt 589 Kuxe der Zinkerzbergwerke Louisenfreude, Mariechen, Kaiserglück, Petronelle, Adam, Ziska, Beschertglück, Leopold, Alexanderblick, Bleierzberg- werke Consol. Markgraf Georg und Juno zum Gesamtpreise von M. 1 325 000 durch Ab- geltung in voll eingezahlten Aktien. 1905/06 erwarb die Ges. ein an Kunigunde-Einkhütte angrenzendes Grundstück mit Hauptbahn-Anschluss, welches nunmehr mit dem Terrain der alten Kunigunde-Zinkhütte ein einheitliches Ganzes bildet. Auf diesem Terrain sind folgende Neubauten errichtet: eine Blende-Röstanstalt mit 4 Ofen-Massivs u. Schwefelsäure- fabrik (Kammersystem), eine Zinkhütte mit fünf mehretagigen Doppelöfen, eine Fabrik zur maschinellen Herstellung der Muffeln, eine Anlage zum maschinellen Sieben u. Packen von Zinkstaub. Auch auf den anderen Hütten sind erhebliche Neu- u. Umbauten durchgeführt worden. Zugänge auf Anlagen-Kti 1905/06–1910/11 M. 1 228 524, 479 165, 216 016, 243 152, 428 720, 432 894. Die Ges. ist bei der Oberschles. Erz-Aufbereitungs-Ges. m. b. H. in Kunigunde- hütte (St.-Kapital M. 250 000) mit nom. M. 125 000 beteiligt, welcher Betrag 1906/10 bis auf M. 1 abgeschrieben wurde; der Betrieb dieser mit Verlust arbeitenden Ges. wurde 1909 ein- gestellt. Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Zinkwalzwerke u. dem Zinkhütten- verband an. Die Beteilig. an der Neuen Viktoriagrube erbrachte für 1906/07: M. 10 400; 1907/08–1910/11: Nichts. Zweck: Erwerb und Betrieb der oben bezeichneten Werke und Hütten sowie die Ver- wertung u. Benutzung der weiteren Vermögensobjekte. Die Zinkhütten produzierten 1905/06 bis 1910/11 Rohzink 10 564, 13 324, 13 274, 14 767, 14 704, 16 217 t, Zinkstaub 1632, 1795, 1896, 2054, 1957, 2032 t, Blei 62, 92, 123, 128, 186, 196 t, Schwefel- säure (60 Be) 694, 4014, 6462, 6097, 6771, 8182 t. Das Zinkwalzwerk produ- zierte 2775, 3244, 3895, 4173, 4625, 5078 t Zinkbleche. Am 30./6. 1911 1216 Arbeiter. Nachdem schon der Abschluss für 1906/07 durch den Rückgang der Zinkpreise ungünstig beeinflusst worden war, schloss die Bilanz für 1907/08 mit einem Verlust von M. 278 878 ab, der im erster Reihe darauf zurückzuführen ist, dass der Zinkpreis von 24 auf 18 Pfd. St. zurückgegangen war u. eine erhebliche Minderbewertung der Zinkbestände erfolgen musste. Der genannte Verlust von 1907/08 konnte aus dem Gewinn 1908/09 getilgt werden. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnyerteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl,, vertragsm. Tant. an Vorst. u. An- gestellte (auf Handl.-Unk. zu buchen), 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V-B. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grund u. Boden 1 173 573, Hüttenwerke, Öfen, Hilfsanlagen, Wohnhäuser 2 439 982, Mobil. u. Invent. 502 475, Material., Zinkerz u. Produkten 969 904, Kuxe 134 505, Pachtkto Franzhütte 1, Pachtrecht Beuthener Hütte 1, Versich. 3904, Kaut. 9287, Hypoth.-Amort.-Kto 2582, Avale 80 000, Verband Deutscher Zinkwalzwerke 1300, Zinkhütten-Verband 25 000, Oberschles. Erz-Aufbereitungs-Ges. 1, Kassa 8809, Debit. 539 161. – Passiva: A.-K. 3 750 000, R.-F. 130 000 (Rückl. 85 000), Spez.-R.-F. 120 000, Arb.-Unter- stütz.-F. 80 000 (Rückl. 30 000), Avale 80 000, Hypoth. 268 400, Steuer-Res. 15 000, Talonsteuer- Res. 12 500 (Rückl. 6250), Löhnungsgelder 54 309, Kredit. 1 023 304, Div. 300 000, Tant. an A.-R. u. Grat. an Beamte 21 301, z. Kaufmanns Erholungsheim 3000, Vortrag 32 674. Sa. M. 5 890 489. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. fester Vergüt. an A.-R. u. ver- tragl. Vorst.-Tant. 119 029,. Steuern, Berufsgenossensch.-, Feuer-, Unfall- u. Haftpflicht- Versich., Zs. u. Provis. 128 611, Abschreib. 604 276, Gewinn 478 225. – Kredit: Vortrag 16 981, Miete u. Pacht 2878, Zink-Industrie 1 310 283. Sa. M. 1 330 143.