― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 8./1. 1890 zu 112.50 % Notiert in Berlin u. Cöln. Lieferbar seit 2./1. 1904 nur mit der neuen Firma abgest. Stücke. Zulassung der Aktien Nr. 3801–8000 erfolgte im Nov. 1904, von Nr. 8001 bis 10 000 im Nov. 1906, Nr. 10 001–13 000 im April 1911 (erster Kurs am 22./4. 1911: 172 %). Ab 22./5. 1911 sind die Prior.-Aktien Nr. 1–3800 nur lieferbar mit dem Stempelaufdruck: Laut Beschluss der G.-V. v. 23./7. 1897 besitzt diese Prior.-Aktie keinerlei Vorrechte. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1896/97: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1910/1911: 6, 4, 1½, 0, 0, 3½, 7, 12, 13, 12, 5, 15, 12½, 10, 9, 10, 13, 16, 12, 7½, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Vorstand: Gen.-Dir.: Oberbürgermstr. a. D. Friedr. Haumann, Cöln; Direktoren: Berg- assessor a. D. Wilh. Marx, Ing. Alb. Knaff, Wissen; Gust. Vorländer, Karl Grosse, Cöln-Deutz. Prokuristen: Alb. Flick, Wissen; H. Kurscheidt, Ober-Ing. Heinr. Generotzky, Cöln-Deutz. Aufsichtsrat: (6–10) Vors. Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln; Stellv. Geh. Komm.-Rat J. N. Heidemann, Ober-Reg.-Rat a. D. Heinr. Schröder, Landrat a. D. Bank-Dir. Dr. W. Langen, Max Charlier, Dr. Hans R. Langen, Dr. jur. Gust. v. Mallinckrodt, Paul van der Zypen, Cöln; Komm.-Rat Peter Klöckner, Duisburg. Zahlstellen: Cöln-Deutz: Ges.-Kasse; Berlin, Cöln, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Borlin: Dresdner Bank, Wiener Levy & Co.; Essen: Rhein. Bank; Cöln: Deichmannék Co., A. Levy. * ee. 93 = 2 Hochofenwerk Lübeck Akt.-Ges., Sitz in Lübeck. Direktion in Herrenwyk. Gegründet: 7./11. 1905. Eingetr. 27./12. 1905. Gründer: Senator Friedr. Ewers, Reeder Franz Horn, Bank-Dir. Herm. Otte für die Commerzbank Lübeck, Präses Ed. Rabe, Kaufm. Herm. Fehling, Rechtsanw. Dr. H. Görtz, Lübeck; Gen.-Dir. Dr. Poppe, Berlin. Zweck: Erricht. u. Betrieb eines Eisenwerkes mit 2 Hochöfen nebst Kokerei mit Neben- Produkte-Gewinnung im Lübeckischen Staatsgebiet sowie Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Nebenprodukte u. Abfälle oder für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen. Das benötigte Areal, 99 ha 58 a 75 qm, wurde vom Lübeckischen Staate für ca. M. 200 000 erworben. Das Werk wurde bei Herrenwyk am unteren Lauf der Trave angelegt und erzeugt Roheisen, besonders Giessereiroheisen, jährlich ca. 130 000 t. Die Inbetriebsetzung des Werkes erfolgte im Juli 1907. Die erste Gruppe (50 Öfen) der Koksanstalt wurde am 4./7. 1907 u. der erste Hoch- ofen am 8./8. 1907 in Betrieb gesetzt, die Inbetriebnahme der zweiten Gruppe (50 Öfen) der Kokerei erfolgte am 4./9, 1907 u. die des zweiten Hochofens am 10./9. 1907. Bau eines dritten Hochofens geplant. Die Zugänge auf Hüttenanlage betrugen 1909/10 u. 1910/11 noch ca. M. 400 000 bezw. 197 509. Die Erze werden aus Schweden u. vom Mittelmeer bezogen. Im Juni 1908 kam eine Schlackensteinfabrik in Betrieb, 1909 eine Benzolfabrik nebst Öl. Regenerieranlage. 1910/11 558 Arb., die M. 865 982 Lohn erhielten. Die Roheisenproduktion betrug 1907/08–1910/11 69 180, 105 298, 121 069, 109 851 t, der Versand 67 789, 91 398, 129 035, 123 022 t, mithin blieb ein Bestand am 1./7. 1911 von 3669 t. An Koks wurden 99 510, 129 115, 156 171, 144 869 t produziert, es gelangten zum Versand u. Eigenverbrauch 94 360, 132 743, 154 246, 146 621 t. An Nebenprodukten wurden gewonnen: 4995, 6089, 5768, 5415 t Steinkohlenteer u. 1227, 1861, 2186, 2091 t Ammoniaksalz u. 1909/10 u. 1910/11 758, 842 t Benzol. Die Schlackensteinfabrik erzeugte 1909/10–1910/11: 1 691 492, 2 068 870 Steine. Die Gesellschaft gehört dem Neuen Roheisenverbande in Essen mit einer Quote von 110 000 t an. Der Betriebsverlust per 30./6. 1908 betrug M. 26 499, dazu traten Prov., Zinsen und andere Unk. mit M. 205 259, Kursverlust auf Effekten mit M. 1825 und Abschreib. mit M. 574 644, so dass sich der Gesamtverlust auf M. 808 227 stellt. Er wurde gedeckt mit M. 55 077 aus der Res. und mit M. 753 150 durch den Erlös für die aus- gegebenen Genussscheine (s. unten). 1908/09 hat der scharfe Konjunkturrückgang auf dem deutschen Roheisenmarkt die Erträgnisse der Ges. sehr geschmälert. Auch hat ihr die Zu- gehörigkeit zum Rheinisch-Westfäl. Roheisen-Syndikat in der ersten Hälfte des Berichts- jahres infolge der unzulänglichen Abrufe schwere Opfer auferlegt. Das J. 1909/10 stand unter dem Zeichen eines heftigen Kampfes auf dem Roheisenmarkt. 1910 Erricht. einer elektrischen Überlandzentrale in unmittelbarem Anschluss an das Werk der Ges. Auf Grund eines Vertrages wird die Ges. der von den Siemens-Elektrischen-Betrieben A.-G. gebauten Anlage einen Teil der überschüssigen Hochofen- u. Koksofengase liefern. Die Zentrale kam Anfang 1911 in Betrieb u. umfangreiche Stromlieferungsverträge lassen einen guten Absatz der Gase erhoffen. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. vom 15./11. 1906 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000 durch Ausgabe von 2000 Aktien, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu 105 % einschl. Stempel begeben wurden; bis 30./6. 1907 davon das Agio u. 25 %, seit 1908 voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 20./1. 1912 genehmigte 1. den mit der Akt.-Ges. Bergischer Gruben- u. Hüttenverein in Hochdahl abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als ganzes auf Grund der Bilanz vom 1./7. 1911 unter Ausschluss der Liquid. auf die Lübecker Ges. überträgt u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hüttenverein (A.-K. nom. M. 1 358 400) gegen je nom. M. 1200 ihrer Aktien mit Div.-Schein ab 1. 7. 1911 je nom. M. 1000 neue Aktien des Hochofenwerk Lübeck mit Div.-Ber. ab 1./7, 1911 erhalten. 2. Erhöhung des A.-K. von nom. M. 6 000 000, um nom. M. 1 132 000 auf nom. M. 7 132 000 durch Ausgabe von 1132 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911. 3. Weitere Erhöh.