Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Actien-Gesellschaft Meggener Walzwerk in Meggen bei Altenhundem i. Westf. Gegründet: 19./6. 1890; eingetr. 17./10. 1890. Zweck: Betrieb von Walzwerken zum Zwecke der Herstellung u. Verarbeitung von Blechen, Stabeisen u. sonst. Walzwerksfabrikaten, sowie alle Zweige der Metallindustrie, ferner Betrieb von Ziegeleien. Specialität: Hufstab-, Feinkorn-, Schrauben- u. Nieteisen, Maschinen-Hufeisen, Grundbesitz bei Meggen ca. 50 Morgen. Betriebseinrichtungen und Gebäude: a) ein Puddel- werk von 12 Puddelöfen; b) ein Schweisswerk von 4 Schweissöfen; c) 4 Walzenstrassen für Stabeisen; d) eine Walzenstrasse für Eisenbleche; e) eine Hufeisenfabrik zwecks teilweiser Weiterverarbeitung von Stabeisen; f) eine Reparaturwerkstatt mit Adjustagemaschinen. Dampfhämmern u. Kesselanlagen; g) eine gutausgebaute Wasserkraft mit 2 Turbinen von zus. 180 PS.; h) 12 Wohnhäuser für Beamte und Arbeiter. Die G.-V. v. 26./11. 1898 beschloss Ankauf des 6 km von Meggen entfernten Walzwerks Carlshütte für M. 350 000. Das 1898 umgebaute Werk ergänzt den Betrieb in Meggen vor- teilhaft; Grundbesitz ca. 45 Morgen. Betriebseinricht.: 2 Blechwalzenstrassen mit Antriebs- maschinen, den nötigen Schweiss- u. Wärmöfen, Kesselanlagen etc., sowie eine Wasserkraft mit 2 Turbinen von 120 bezw. 50 PS. Anfang 1907 kam eine neue Walzwerksanlage in Betrieb, die ca. M. 500 000 Kostenaufwand erforderte. Die neue Anlage walzt vornehmlich Flussfeineisen, Stabstahl sowie Walzdraht. Ausserdem gehören zu dem Besitze eine Ring- ofenziegelei u. 4 Wohngebäude für Beamte u. Arb. Die Zugänge auf Anlage-Kti inkl. des neuen Walzwerks betrugen 1906/07–1910/11 M. 449 386, 52 20 1, 65 922, 30 644, 77 084. Fertiggestellt wurden 1902/03–1910/11: 20 042, 20 633, 20 353, 23 528, 23 922, 22 501, 20 284, 25 823, 26 595 t im Werte von M. 2736 870, 2 738 198, 2 707 774, 3 261 339, 3 813 155, 3 364 308, 2 825 545, 3 740 328, 4 032 100. Gesamtumsatz: M. 2 930 544, 2 953 285, 2 925 031, 3 577 960, 4121 554, 3 789 979, 3 162 226, 4 056 839, 4 353 076. – Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Drahtwalzwerke, sowie der Schwarzblech-Vereinigung an. Das unbefriedigende Ergebnis für 1907/08 ist die Folge der ausser- gewöhnlich hohen Rohstoffpreise, denen sehr niedrige Verkaufspreise für fertige Erzeugnisse gegenüberstanden; nach M. 34 857 Abschreib. resultierte ein Verlust von M. 52 576, gedeckt aus R.-F., 1908/09 bestanden die ungünstigen Verhältnisse weiter, so dass sich nach M. 36 066 Abschreib. ein neuer Verlust von M. 42 298 ergab, ebenfalls aus R.-F. gedeckt. 1909/10 liessen Verkaufspreise besonders für Stabeisen noch zu wünschen übrig; 1910/11 trat eine teilweise Besserung ein. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 360 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1898 um M. 640 000 in 640 ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 9 8 vom 1.–15./2. 1899 zu 110 %. Die Erhöhung von 1898 geschah zwecks Ankauf der Carlshütte (siehe oben). Tilg. des Anleihekto von M. 188 295 und Schaffung weiterer Betriebsmittel. Zur Erweiterung der Betriebsanlagen (Erhöhung der Produktion um 50 %) u. Vermehrung der Betriebsmittel nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./11. 1905 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien (für 1905/1906 zur Hälfte div.-ber.), übernommen von der Berg. Märk. Bank in Cöln zu 148 % nebst Tragung aller Kosten, angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 21./11.–12./12. 1905 zu 160 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1906, aber zuzügl. halbem Schlussnotenstempel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vom UÜbrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedes Mitgl. M. 500 pro Jahr), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 59 717, Wasser- u. Turbinenanlage 97 000, Fabrikgebäude 174 000, Wohngebäude 109 000, Masch., Kessel u. Anlage 560 000, Werkzeug u. Geräte 2500, Kassa 15 478, Wechsel 28 216, Reichsbankgirokto 2895, Postscheck 1191, Debit. 462 130, Vorräte 324 046. – Passiva: A.-K. 1 250 000, R.-F. 80 000 (Rückl. 10 000), Delkr.- Kto 13 000 (Rückl. 3000), Arb.-Unterst.-F. 12 000 (Rückl. 2000), unerhob. Div. 150, Kredit. 366 713, Div. 87 500, Tant. 9944, Vortrag 16 868. Sa. M. 1 836 176. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 102 059, Abschreib. 71 887, Reingewinn 129 313. – Kredit: Vortrag 5013, Fabrikat.-Kto 298 245. Sa. M. 303 259. Kurs Ende 1900–1911: 144, 83, 114.50, 119.90, 138, 194.25, 182.10, 120, 115.90, 142.20, 136.25, 147.25 %. Zugelassen M. 1 000 000, davon zur Subskription aufgelegt 9./3. 1900 M. 320 000 zu 185 % durch Fischer & Co., Berlin, u. die Barmer Handelsbank. Erster Kurs 12./3. 1900: 219 %. Notiert in Berlin. Vom 3./1. 1910 ab sind von Aktien Nr. 1–360 nur die im Juni 1909 ausgestellten Ersatzstücke lieferbar. Dividenden 1890/91–1910/11: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 12½, 23, 15, 20, 0, 0, 4, 5, 6, 10, 13, 0, 0, 5, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Louis Döpp. Prokuristen: G. Dickgräve, Franz Müller, Jos. Gastreich. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Herm. Hüttenhain, Bonn; Stellv. Bank-Dir. M. Streffer, Cöln; Aug. Hüttenhain, Bonn; Wilh. Hüttenhain jr., Netphen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Abraham Schlesinger; Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren sonst. Niederlass.; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe; Cöln: Barmer Bankverein. ―§―§ =