Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Montangesellschaft Lothringen-Saar in Liquidation in Metz. Gegründet: 31./3. 1896. Gründung u. Näheres über die Ges., sowie über den Verkauf der Anlagen, siehe in den früheren Jahrgängen dieses Handbuches. In der Realisation verschiedener Projekte u. Abstossung einzelner Werte wurde auch 1904/05 bis 1906/07 fortgefahren u. am 28./5. 1906 Auflösung der Ges. beschlossen. Kapital: M. 4 400 000 in 4400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 11 000 000, herabgesetzt zwecks Rückzahl. an die Aktionäre lt. G.-V. v. 16./3. 1903 um M. 5 500 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. 1907/08 kamen weitere M. 1 100 000 u. 1908/09 der Rest zur Rückzahlung. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Eisenerzkonz. 1, Kassa 1, Geräte 1, Debit. 58 009. Sa. M. 58 234. – Passiva: Kredit. M. 58 234. Dividenden 1896/97–1905/06: 10, 10, 12½, 14, 15, 12½, 15, 13½, 8, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Komm.-Rat Theodor Müller, Metz. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Roth, St. Johann a. S.; Carl Lamarche, Strassburg i. E.; Gustav Adt, Forbach; Ing. Fritz Rexroth jun., St. Johann a. S.; Dr. Max Best, Kaiserslautern. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges.; Kaiserslautern: Filiale der Rhein. Credit-Bank; Saarbrücken: G. F. Grohé-Henrich & Co. 0 8 * 0 Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in Rosenberg. Oberpfalz, sowie Niederlassung unter der Firma „König Albert-Werk“' in Lichtentanne bei Zwickau i. S. Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiele Goffard & Co. durch Vertrag v. 17./4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München u. lt. G.-V. u. 18./8. 1911 nach Rosenberg. Letzte Statutänd. 14./8. 1899, 20./8. 1908 u. 18./8. 1911. Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und allem demjenigen, was sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikation bezieht. –— Fabrikate: Puddel-, Spiegel- u. Thomas-Roheisen, Eisenbahn- Oberbaumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- phosphatmehl. Besitztum: 4 Hochöfen (1 neuer im Bau), sowie 1 Thomasstahlwerk u. Walzwerk zu Rosenberg; Eisenwerk (Giesserei) mit Achsenfabrik u. mechan. Werkstätte in Fronberg bei Schwandorf; Stabeisen- u. Feinblechwalzwerke nebst Giesserei in Maxhütte-Haidhof mit Bahn- anschluss, 3 Hochöfen in Unterwellenborn. In Maxhütte-Haidhof ist auch ein Schnell- walzwerk in Betrieb. Auf dem seit Ende 1898 in Betrieb befindlichen König Albert-Werk (rhomasstahlwerk nebst Schlackenmühle, Walzwerk und Feinblechwalzwerk, dieses 1901/1902 errichtet und seit April 1902 im Betrieb) in Lichtentanne bei Zwickau werden schwere Walzwerkfabrikate und Konstruktionseisen hergestellt. Die Ges. besitzt ferner Erzgruben in der Oberpfalz, Sulzbacher u. Auerbacher Gruben: Karolina, Etzmannsberg, Fromm b. Sulz- bach, Leonizeche b. Auerbach in der Oberpfalz, dann Gruben in Oberfranken; ferner Gruben in Thüringen: Kamsdorf, Schmiedefeld, ferner in Könitz, Eisenberg, Lobenstein, IImenau; Maffeischacht: 1906 wurden die neuen Maffeischächte in den aufgeschlossenen Grubenfeldern Nitzelbuch I, II u. III bei Auerbach i. Oberpfalz ins Erz niedergebracht u. mit dem eigent- lichen Grubenbetrieb am 1./1. 1907 begonnen. Im Okt. 1906 wurden der Ges. 5 Eisenerz- grubenfelder zu je 200 ha, gelegen in den Bezirksämtern Amberg und Pegnitz, verliehen, ebenso im Juli 1907 die Eisenerzgruben Ernst bei Kirchgattendorf zu 199 ha u. Hubert bei Dithersbrunn zu 193 ha in Bezirksämtern Hof bezw. Staffelstein, dann noch im Okt. 1907 9 Eisenerzgrubenfelder zu je 200 ha in den Gemeinden Isling, Frauendorf, Schwabthal, Oberküps, Uetzing (Bezirksamt Lichtenfels) und Staffelstein unter den Namen: Isling, Isling II, Isling III, Isling IV, Isling V, Isling VI und Frauendorf IV, Frauendorf VI und Frauendorf VII. Im Mai 1910 wurde der Ges. unter dem Namen Pottenstetten I das Berg- werkseigentum in dem in den Gemeinden Höchensee, Büchheim, Pottenstetten u. Forst- bezirk Hackelberg (Bezirksamt Burglengenfeld) im Regierungsbezirke der Oberpfalz ge- legenen Felde von 200 ha zur Gewinnung der in diesem Felde vorkommenden Eisenerze verliehen. Auch Betrieb von Schlackenziegelei, Cementfabrik und Ziegeleien. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8§ nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern zu erwerben. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder geschieht durch Errichtung einer Doppelschachtanlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, u. daran anschliessend wird eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen. Schacht I hat 785 m Teufe. Der Ausbau litt 1904 unter einem grossen, im Januar 1906 abgeschlossenen Wasserdurchbruch, sodass das weitere Abteufen erst im Febr. 1906 wieder aufgenommen werden konnte. Auf