396 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. der ersten 670 im Sohle erreichte der südliche Hauptquerschlag bis Ende des Geschäftsjahres 1910/11 eine Gesamtlange von 485 m; auf der zweiten 705 m Sohle wurde der südliche Hauptquerschlag auf eine Gesamtlänge von 700 m aufgefahren. Die Lagerung u. die Qualität der Kohle ist eine sehr gute u. beträgt die Gesamtmächtigkeit der bis Jahresschluss auf der ersten Sohle durchfahrenen Flöze 21.15 m und auf der zweiten Sohle 33.3 m Kohle. An Strecken wurden bisher insges. 2632 m aufgefahren. Die Monfage der elektr. angetriebenen Kolbenpumpen mit einer Leistung von je Tebm ber Minute war bis Schluss des Geschälts- jahres nahezu vollendet. Anfang 1911 wurde von der Bergbehörde gestattet, die Förderung in beschränktem Masse in Sehackt I aufzunehmen, s0 a wenigstens ein Teil des eigenen Bedarfs der Zeche an Kohlen gedeckt werden kann. Der Bau des Schachtes II hatte wiederholt mit Wasserzuflüssen zu kämpfen, so zuletzt am 30./12. 1910, als der Schacht bereits eine Teufe von 602 m erreicht hatte u. nur noch 28 m bis zum Kohlengebirge abzuteufen waren. Infolge dieses starken Wasserdurchbruches geht das weitere Abteufen sehr langsam vonstatten, sodass die jetzige Teufe (Mitte 1911) erst 612 im betr ägt. Wann der Wasserzufluss abgeschlossen u. die kurze Reststrecke bis zum Kohlengebirge bew ältigt sein wird, ist noch unbestimmt. Auf der Doppelschachtanlage sollen 80 Koksöfen mit Nebenprodukten- Gewinnung errichtet werden. Die Kosten für die Schächte sind auf ca. M. 10 000 000 veranschlagt u. wurden durch die unten verzeichnete Anleihe sowie durch die Emiss. neuer Aktien aufgebracht. Die Kohlenzeche führt den Namen Maximilian. Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1910/11 verausgabt: a) in Preussen für die Kohlenzeche „Maximilian“ bei Hamm M. 2 369 800, 60 in Thüringen für die Eisensteinberg- werke, Hochofenanlage in Unterwellenborn mit Kalkwerk in Pössneck M. 146 210, c) in Sachsen für das „König Albert-Werk“ bei Zwickau M. 81 255, d) in Bayern für die Ober- pfälzer Gruben, Hochöfen-, Stahl- u. Walzwerke in Rosenberg, das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg, Martin- u. Walzwerke in Maxhütte-Haidhof M. 1673 576. Sa. M. 3 670 842. Fur die nächsten 2 Jahre sind folgende Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten in den bayerischen u. thüringischen Gruben; eine neue Schachtanlage auf Grube Caroline u. Elektrisierung der Gruben bei Sulzbach; Aufstell. eines Roheisenmischers sowie einer Converter-Gasgebläsemaschine, u. Vollendung des Neubaues der 850 er Walzenstrasse in Rosenberg; Neubau des zweiten Feinblechwalzwerks, Verstärk. der Schnellstrecke u. Beginn des Umbaues der älteren Stabeisenstrecken in Maxhütte-Haidhof; Erhöhung der Cowper- apparate auf der Hochofenanlage in Unterwellenborn, Errichtung eines Schotterofens auf dem Kalkwerk in Pössneck; Erweit. des Grundbesitzes beim König-Albert- Werk in Zwickau u. Ausbau der Kohlenzeche Maximilian bei Hamm i. W., welche Anlagen die Summe von ungefähr M. 6 000 000 erfordern werden. Seit 1909 Beteilig. bei der Bergbaugesellschaft Hadwiga G. m. b. H. (St.-Kapital M. 500 000) mit M. 240 000. Produktion 1900/01–1910/11: Es wurden gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 1 325 970, 1 452 315, 1 983 040, 2 087 886, 2 432 810 hl, 373 268, 473 589, 434 672, 418 538, 522 174 t; er- blasen wurden in den Hochöfen an Bessemer-, Spiegel-, Fhomas- u. Puddel-Roheisen: 97 901, 113 048, 136 829, 135 255, 158 149, 154 713, 180 759. 171 435, 176 806, 211 093 t; an Gusswaren: 2133, 2874, 2898, 2917, 3472, 377. 4134, 4134, 5521 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 97.100, 125 809, 129 028, 136 972, 153 512, 154 623, 149 330, 152 018, 154 085, 177 725 t. Arbeits- löhne 1908/09–1910/11: M. 4 608 845, 4 442 335, 5 128 056. Beteiligung bei Stahlwerksverband 274 346 t, davon entfallen auf Produkte A 177 494 t, B 96 852 t. Kapital: M. 10 045 739.40 = fl. 5 860 000 in 5860 Aktien (Nr. 1–5860) à fl. 1000 = M. 1714.29. fl. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1856 um 1158 Aktien à fl. 1000 (auf fl. 1 758 000 = M. 3 013 721.82), ferner zwecks Errichtung des König-Albert-Werkes bei Zwickau lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 3 013 721.82 (auf M. 6 027 443.64) in 1758 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à fl. 1000 = M. 1714.29, angeboten den Aktionären (1: 1) bis 30./9. 1899 zu 100 % zuzügl. 4 % für Spesen etc. (plus 5 % Zs. ab 1./4. 1899), anderweitig zu 400 %. Die G.-V. v. 14. 8. 1899 beschloss weiter, den R.-F. für „Erneuerungen“ M. 500 000, für „Zwickau“ M. 920 000 u. für „Ersatzschienen“ M. 86 860.91 zus. M. 1 506 880 zu entnehmen und an die Aktionäre auszuzahlen (ab 15./9. 1899). Auf jede alte Aktie entfielen M. 857.14½. Die Rückzahl. dieser M. 1 506 880 erfolgte also gleichzeitig mit Erhöhung des A.-K., wodurch die Aktionäre die eigentl. zu 50 %, anstatt zu pari erhielten. — Nochmalige Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. 20, 8. 1908 um fl. 2 344 000 =, M. 4018 295.76 in 2344 Aktien à fl. 1000 mit Div.-Ber. entsprechend 36 Einzahl. ab 1./10. 1908, angeboten den alten Aktionären 3:2 v. 20./8.–30./9. 1908 zu 132 %; bei der Zeichnung waren 40 % u. das Aufgeld zus. M. 1234.29 einzuzahlen; weitere 30 % = fl. 300 = M. 514.29 am 1./10. 1909 eingezahlt. Die neuen Mittel dienen zur Vollendung der Schachtanlage und Inbetriebsetzung der Steinkohlenzeche „Maximilian“' bei Hamm u. zum Zwecke von Erweiterungen u. Mibesgezungen der Werke in Rosenberg und „ Hypoth.-Anleihe lt. staatl. Genehmig. v. 30./7. 1902 u. G.-V. v. 18./8. 1902: M. 8 000 000 in 4 % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %, 8000 Stücke auf à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./7. Unkündbar bis 1908 u. alsdann innerh. 20 Jahren tilgbar durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1907) auf 1./4.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist ab 1907 vorbehalten. Die Anleihe hat I. Hyp. auf den Grund- u. Bergbaubesitz der Ges. in den bayer. Kreisen Rosenberg (112,66 ha) u. Sulzbach (1077, 37 ha) erhalten. Treuhänder: Merck. Finck & Co. in München. Der Erlös der Anleihe dient zur Abstossung der noch mit M. 2 431 564 ausstehenden Hypoth.-Schuld, ferner zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Bestreitung der Kosten für Erricht. obengenannter neuen Schachtanlage nebst Kokerei auf den von der Ges. in West-