Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. M. 3 200 000 um M. 2 000 000 (auf M. 5 200 000) durch Ausgabe von 2000 ab 1./7. 1911 div.-ber. Aktien à M. 1000; das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Gleichzeitig wurde die weitere Erhöhung des A.-K. um M. 3 200 000 (auf M. 8 400 000) dureh Ausgabe von 3200 ab 1./7. 1912 div.-ber. Aktien à M. 1000 beschlossen, u. zwar zum Bau eines Siemens- Martin-Stahlwerks, eines Drahtwalzwerks und einer Kokerei in Aplerbeck. Auch soll eine Anleihe von M. 1 500 000 zu 4½ % verzinsl. u. zu 103 % rückzahlbar aufgenommen werden. Das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln übernahm M. 3 200 000 diese neuen Aktien zum Kurse von 130 % u. verpflichtete sich, alle Emiss.-Auslagen u. Unk. zu tragen u. die M. 3 200 000 Aktien den Aktionären der Westfälischen Drahtwerke so zum Bezuge zu 140 % anzubieten, dass auf M. 5000 alte Aktien M. 3200 neue entfielen; geschehen v. 23. 1.–5./2. 1912. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (bis zu M. 5000 pro Jahr garantiert), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spezialreserven etc. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 253 164, Gebäude 1 233 535, Masch. 1 333 310,. Rohmaterial. u. Fabrikate 1 206 974, vorausbez. Versich. 752, Kassa 21 331, Wechsel 16 599, Avale 96 500, Beteilig. 2750, Bankguth. 1 538 403, Debit. 986 200. – Passiva: A.-K. 3 200 000, R.-F. 1 372 334, Spez.-R.-F. 250 000, Arb.-Unterstütz.-F. 50 000, Krankenkasse 3626, Invaliditäts- u. Altersversich. 784, Arbeiterkto 141 825, Avale 96 500, Div. 320 000, do. alte 800, Tant. 91 550, Talonsteuer 11 000, Kredit. 834 984, Vortrag 316 115. Sa. M. 6 689 522. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern, Arb.-Wohlf., Versich., Skonto etc. 454 844, Abschreib. 173 319, Gewinn 740 364. Kredit: Vortrag 171 851, Rohgewinn 1 179 380, Zs 17 296. Sa. M. 1 368 528. Kurs der Aktien Ende 1903–1911: –, 153, 256, 328.50, 210, 208, 258.25, 226, 190 %. Zugelassen M. 3 200 000 in Berlin, davon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt M. 1 200 000 27./11. 1903 zu 115 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1903; erster Kurs 5./12. 1903: 116 %. Die Zulassung in Cöln erfolgte im Dez. 1903. Kurs daselbst Ende 1910–1911: 228, 193 % Dividenden: 1896/97–1900/01: 0 %; 1901/02–1910/11: 5, 9, 10, 15, 28, 28, 10, 3, 10, 19% Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Div.-Zahl. spät. 2./1. Direktion: Ing. Ed. Ischebeck, Kaufm. R. Wiesecke, Werne; Gust. Weyland, Aplerbeck. Prokuristen: Friedr. Hegemann, Walther Hellweg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Dr. Emil Freih. von Oppenheim, Cöln; Steltv. Geh., Komm.-Rat August Servaes, Düsseldorf; S. Alfred Freih. von Oppenheim, Cöln; Gen.-Konsul Bankier Max Baer, Frankf. a. M.; Komm.-Rat W. Brügmann, Dortmund: Geh. Komm.-Rat Weyland, Siegen; Komm.-Rat E. Schweckendieck, Dortmund. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Cie, Gussstahl-Werk Witten in Witten a. d. Ruhr. Gegründet: 12./11. 1881; eingetr. 14. 11. 1881. Zweck: Fortbetrieb der Werke der aufgelösten A.-G. Gussstahl- u. Waffenfabrik Witten, er- worben f. M. 2 930 000. Das Werk umfasst: 1 Tiegel-Stahlwerk, 2 Martin-Stahlwerke, 1 Stahlform- giesserei, 4 Hammerwerke, 4 mechan. Werkstätten, 2 Presswerke, 1 Block walzwerk, 1 Grobblech- walzwerk, 2 Stabeisenwalzwerke, 1 Drahtwalzwerk, 1 Fraiserei (ehemal. Gewehrfabrik) für Eisen- bahn-Bedarf, 1 Bohrwerk, 1 Fabrik feuerfester Steine, 1 elektr. Zentrale für Licht u. Kraft mit ca. 3000 PS. nebst Umformerstation, 1 Wasserwerk, 1 Hochofenwerk in Germanjiahütte bei Grevenbrück. Grundbesitz insges. 29 ha 62 a 83 qm, davon 6 ha 45 a 17 qam bebaut. Ausgaben für Erweiterungen 1903/1904–1910/1911 M. 475 284, 223 349, 206 382, 612 426, 731 446, 1 660 278, 1 494 915, 1 119 361, davon 1910/11 M. 189 957 für Gebäude und M. 898 042 für Masch. (s. unten). Grösse der Werksfläche 29.15 ba, wovon 4.8 bebaut. 1906 wurde mit dem Bau eines zweiten Martinstahlwerkes und eines Blockwalzwerkes begonnen, zu welchem Zweck von der Stadt Witten ein Gelände erworben wurde. Im neuen Martinwerk ist der vierte Ofen 1910/11 dem Betrieb übergeben; ebenso befindet sich seit Mitte Febr. 1911 das Drahtwalzwerk in Betrieb. Die Vollendung der restl. Neuanlagen erfolgte 1910/11. –– 1899 Ankauf der der Firma Gabriel, Bergenthal & Co. gehörigen Hochofenanlage Germanjiahütte in Grevenbrück für rund M. 250000, die etwa 20 000 t Roheisen jährl. erzeugte (1906/1907 bis 1909/10: 19 659, 14 840, 18 973, 5296 t). Der Hochofen dieser Hütte wurde am 30./9. 1909 niedergeblasen, da der Betrieb verlustbringend war. Betriebsmittel der Ges. Ende Juni 1911 M. 3 892 669. Gesamtabschreib. bis 1./7. 1911 M. 8 513 406. Nach dem zwischen dem Wittener Gussstahlwerk u. den Wittener Stahlröhrenwerken getroffenem Abkommen soll der Halb- zeuglieferungsvertrag gegen Zahlung von M. 375 000 am 30./6. 1912 erlöschen. Produktion: 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 Tiegel, Martinstahl, Flusseisen . . t 38, 618 39,692 90,848 152,020 Schmiedestücke, Pressstücke, Stahl- formguss, Eisenbahnmaterial . . . . 10,851 8,434 10,150 13,012 WN. . 43,770 42,551 69,576 104,496 Feuerfeste Materialien. . „ 8, 698 9,331 11,850 14,699 Gesamtumsatz 1900/01–1910/1911: M. 10 531 653, 8 508 932, 7 608 043, 8 271 771, 10 118 733, 11 655 232, 10 377 265, 11 718 459, 10 155 326, 11 659 675, 16 945 782. Arbeiterzahl 1910/1911 im Durchschnitt 1844 Mann, welche M. 2 680 430 Lohn erhielten.