Kohlenbergbau. Die Kuxeninhaber haben als Abfindung pro Kux M. 4500 bar oder M. 2200 Harpener Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1905 erhalten (siehe auch unter Kapital). Die Beteilig. bei Sieben- planeten stand ult. Juni 1911 mit M. 2 447 589 zu Buch. Ferner wurde 1905 die Majorität von nom. M. 319 500 Aktien der A.-G. Mainkette in. Mainz (A.-K. derselben M. 400 000, Div. 1904–1910: 4, 4, 3, 3, 0, 4, 4 %) für M. 352 010 er- worben. Der Betrieb wurde der Abteil. Schiffahrt der Harpener Ges. angegliedert. 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen, nach weiteren Ankäufen 1908/09 mit z. Z. 979 bezw. 866 Kuxen (siehe auch bei Kap.), 1911 mit M. 2 688 602 zu Buch stehend. Mit dem Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gew. „Victoria“ bei Lünen wurde 1907 begonnen. Schacht I erreichte im Juni 1909 bei einer Teufe von 435 m das Kohlengebirge; ebenso Schacht II im Dez. 1909 bei einer Teufe von 433 m. Das Abteufen ist auf beiden Schächten beendet. Die erste Bausohle wurde in einer Teufe von 610 m errichtet u. mit den Vorrichtungsarbeiten in den Flözen zum Abbau begonnen. Bereits im Monat August 1910, also noch vor Beendigung des Abteufens im Schacht 1 konnte mit dem Kohlenverkauf begonnen werden. Nachdem der erste Wetterdurchhieb zwischen den beiden Sohlen vor längerer Zeit bereits ohne Zwischenfall bewirkt und die Wetterführung durch Inbetriebnahme eines Ventilators vollständig gesichert ist, nahmen die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten einen solchen Verlauf, dass bei Inbetriebnahme der Kokerei eine Tagesförder. von mind. 1000 t erzielt werden kann. Zur Deckung der Kosten für den vollständigen Ausbau der Zeche hat die Gew. die Aufnahme einer Hypoth.-Anleihe von M. 8 000 000 beschlossen, neben einer besonderen Anleihe von M. 1 500 000 bis 2 000 000 für die Arbeiterkolonie, für welche Summen die Harpener Ges. die Bürgschaft übernahm. Die Felder von Kobold sollen jetzt auch erschlossen werden u. zwar durch Errichtung einer Doppelschachtanlage. (Siehe auch unten.) Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg; für 1908/09. 1910/11 M. 167 682, 194 651, 152 153 gezahlt. Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1911 1439 Beamten-u. Arb.-Wohnhäuser mit 705 Beamten- und 4574 Arb.-VMiohnungen; ausserdem hatte die Ges. 1910/11 ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 419 200 Bauyorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Gesamtgrundbesitz der Ges. 30./6. 1911 1770 ha 77 a 97 qm. Besitz an Grubenfeldern 147 986 626 qm. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1911 M. 154 855 364. Für Neuanlagen wurden 190809 M. 13 393 382, 1909/10 M. 9 362 773 u. 1910/11 M. 7 921 780 verausgabt, wovon 1910/11 entfallen auf Grunderwerb M. 334 991. Arb.- u. Beamten-Wohnhäuser M. 1 488 162, Bau von Koksöfen mit Nebenprod. M. 349 161, Bau von Brikettfabriken 345 763, Anschaffung von Masch. aller Art M. 646 150, Kohlen- Wäschen u. Verladungen M. 992 356, neue Schachtanlagen,. Auf. schliessungsarbeiten u. Zechenbauten M. 3 324 204, Erweiterung u. Ausbau des Gutes Geeste 440 990, Die Abschreib. für 1910/11 wurden auf M. 9 163 296 festgesetzt (Gesamtabschreib. bis 1911 M. 132 239 910), der Rücklage wegen Bergschäden u. schwebender Verpflichtungen M. 500 000 überwiesen. Dem Rücklage-Kto für Bergschäden wurden M. 862 327 belastet, so dass dieses Reserve-Kto nunmehr einen Saldo von M. 802 488 in der Bilanz nachweist. Die Ges. hatte 1910/11 an Abgaben zu zahlen: Bergwerkssteuer an den Herzog von- Arenberg 152 153, Staatssteuer 312 241. Einkommensteuer, Gewerbe-, Grund- u. Gebäude- steuern 1 560 749, für Talonsteuer 112 000, f. Arb.-Wohlfahrt etc. 5 606 770, zus. M. 7 743 914. Gesamtproduktion: 1904/1905 1905/1906 1906/1907 1907/1908 1908/1909 1909/1910 1910/1911 Steinkohlen . t. 5 526 592 6 571 115 6 959 512 7 405 532 6 954 596 6 713 363 7 069 472 B6...... ........ 1 652 543 1 708 717 1 443 903 1 256 208. 1 356 518 Briketts „ 98064 166 624 183 596 194 203 173 077 187546 328 379 Erlös pro Tonne: Steinkohlen . M. 9.85 10.59 11.30 11.14% 10.42 10.21 Ee. 14.09 13.95 15.46 16.85 15.61 14.05 14.62 12.4 0 Ö Briketts . „ 14.12 1251 13.58 12.69 12.33 11.59 Gesamteinn. . „ 57 769 202 65 755 486 74 903 575 85 321 324 75 850 835 68 867 158 72 145 196 Gesamtausgabe 43 742 923 48 217 234 56 779 023 65 190 419 59 517 085 53 770 255 55 826 923 Die Abt. Koksöfen- Nebenproduktenfabriken stellten 1909/10 u. 1910/11 her: schwefel- saures Ammoniak 16 207, 17 630 t, Animoniakwasser 791, 593 t, Teer 41 811. 46 590 t, Benzol u. Homologen 1019, 6176 t. Gesamtwert der gewonnenen Nebenprodukte M. 4 757 047 bezw. M. 5720 636. Gewinnungskosten der Kohlen 1910/1911 M. 9.19 pro t (M. 8.92 im Vorj.), für Koks M. 1.28 (1.18) pro t, für Briketts M. 3.62 (3.12) pro t. Kohlenverkauf 1910/1911: 4 660 393 t. zur Koksbereitung 1 739 121 t, zur Brikettbereit. 305 073 t, zum Selbstverbrauch 385 394 t. Belegschaft 1905/06–1910/11 durchschnittl. 25 065, 25 657, 28 542, 28 143, 26 039, 25 939 Mann, welche 1910/11 M. 41 767 903 Lohn erhielten. Ausgaben für Grubenholz M. 4 836 207, Ruhr- wasser M. 446 700, Pferdeförder. M. 765 234. —– Beteil.-Ziffer der Ges. im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat unter Hinzurechnung der Gew. Siebenplaneten am 30./6. 1911 in Kohlen 7 540 000 t, in Koks 1 814 600 t, in Briketts 477 980 t. Die Dampfer der Ges. beförderten 1909/10 u. 1910/11 635 337 bezw. 651 094 t in eigenen u. 508 479 bezw. 557 698 t in fremden Kähnen bergwärts. Die Abteil. Eisenkonstruktion Produzierte 1909/10 u. 1910/11: 3 614 106 bezw. 4 213 894 kg im Werte von M. 1 232 000 bezw. 1 398 000. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. II.