Kohlenbergbau. 437 Kreise Bitterfeld geleg. Möhlauer Braunkohlenwerkes. Seit März 1902 war eine Brikettfabrik mit 4 Pressen in Betrieb, Die mit elektr. Kraft versehenen Anlagen haben Bahnanschluss nach Oranienbaum der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn. Braunkohlenförderung 1905/06–1906/07; 1 903 500, 1847 139 hl, Brikettproduktion: 765852, 889 933 Ctr. Kapital: Urspr, M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./10. 1901 um M. 300 000, begeben zu pari. Behufs Sanierung der Ges. bezw. zur Tilg. der Unterbilanz (Ende März 1907 M. 307 958), sowie zu Abschreib. und Bildung von Reserven beschloss die G.-V. v. 30./9, 1907 Herabsetzung des A.-K. 2:1 also von M. 800 000 auf M. 400 000 (Frist 11./2. 1908). Die zus.gelegten Aktien konnten durch Zuzahlung von 25 % das Recht auf Umwandlung in Vorz.-Aktien erwerben. Leider hatten alle diese Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg. Von der bereits früher beschlossenen Oblig.-Anleihe in Höhe von M. 600 000 konnten nur ca. M. 500000 unterge- bracht werden. Auf den 17./9. 1908 war bereits eine G.-V. einberufen, in der u. a. noch über die Weiterführung des Betriebes sowie über die Verlegung des Sitzes der Ges. von Dortmund nach Dessau Beschluss gefasst werden sollte., Inzwischen wurde bereits am 12./9. 1908 der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Rechts- anwalt Rodewald, Dortmund. In der am 7./10. 1908 abgehaltenen ersten Gläubiger-Vers. erstattete der Konkursverwalter Bericht: Der Konkurs wurde angemeldet, weil die Kohlen der Ges. sich in der letzten Zeit sehr verschlechtert hatten, sodass der Absatz gefährdet wurde. Weiter wurde die Ges. im Sommer 1908 durch zwei Wolkenbrüche um etwa M. 30 000 geschädigt. Die Lage des Konkurses ist wenig erfreulich. Die Aktionäre erhalten keinen Pfennig (das A.-K. betrug noch M. 400 000) u. wenn die Hypothekengläubiger (Obli- gationäre) mit etwa M. 400 000 Ausfall zur Masse gehen, werden für die übrigen Gläubiger nur etwa 1–2 % herauskommen. Die Vorräte werden etwa M. 22–25 000 einbringen, welcher Betrag auf ca. M. 40 000 steigen dürfte, falls aus dem Verkauf der Anschlussbahn etwa M. 16 000 erzielt werden. Die Braunkohlengrube Gross-Möhlau wurde in der Zwangsversteige- rung am 14./10. 1909 von der Treuhandgesellschaft in Berlin für M. 130000 erstanden. Anleihe: M. 600 000 zu 5 %, wovon M. 152 000 begeben. Dividenden 1901/1902–1907/1908: 0 (Bauj.), 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Fritz Ellendt, Oranienhausen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Dr. Franz Volpert, Bergw.-Dir. Felix Bruchausen, Kaufm. H. Helms, J. Piekenbrock, Fabrikant Heinr. Reuter, Essen (Ruhr); Landrat a. D. Max Löb- becke, Haus-Heemer. Zahlstellen: Dessau: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche. Bank: Duisburg: Mittelrhein. Bank.“ Hänichener Steinkohlenbau-Verein in Dresden. (In Liquidation.) Gegründet: 7./11. 1846. Die G.-V. v. 2./5. 1906 beschloss die Liquidation der Ges. Die Kohlenförderung wurde am 20./5. 1906 eingestellt. Näheres über die Ges. u. den Verlauf der Liquid. siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handbuches. Kapital: M. 360 000 in 1200 abgest. Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 3./9. 1907 beschloss die Ausschüttung der ersten Liquidationsrate von M. 20 pro Aktie; ab 25./1. 1911 kam die Restzahl. von M. 10 pro Aktie zur Verteilung. ca. 90 % des A.-K. sind verloren. Die Firma wurde am 12./8. 1911 endgültig gelöscht. Zahlst.: Dresden: Dresdner Bank. Schlussbilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kassa 4202, Bankguth. 15 257, Verlust 316 601. – Passiva: A.-K. 336 000, nicht erhob. I. Liquid.-Rate 60. Sa. M. 336 060. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 276 793, Betriebs-Kto der Schächte 2008, Gen.-Unk. 970, Verlust durch Verkauf der Kaut. 500, Steuern u. Abgaben 225, Verlust bei Immobil. 42 229. – Kredit: Zs. 124, nicht erhobene Aktienversteigerungserlöse 6000, Verlust 316 601. Sa. 322 725. Kurs: Die Aktien notierten früher in Dresden. Dividenden 1884/85–1905/1906: 2, 1, 1½, 2, 3, 5½, 10, 8, 6, 5, 5½, 4. 3, 0, 1, 5, 6, 6, 1, 0, 0, 0 %. Liquidator: Alex. Schönfeld. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Otto Sieg. = = * 0 * * Crock-Oberwinder Kohlenbau-Verein, A.-G. zu Eisfeld. S.-M. (In Liquidation.) Gegründet: 3./11. 1861. Die G.-V. v. 15./8. 1910 beschloss die Auflös. der Ges. Zweck: Braunkohlenbergbau. Kapital: Urspr. fl. rh. 20 000 in 20 Aktien à fl. rh. 1000 = M. 1714.30, herabgesetzt lt. G.-V. v. 13./6. 1906 auf M. 1000 pro Stück, also auf zus. M. 20 000 (Frist 30./9. 1907), dann erhöht in der nämlichen G.-V. um 30 Aktien à M. 1000 auf M. 50 000 (erst 1907 durchgeführt). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationsbilanz am 15. Aug. 1910: Aktiva: Bergwerkseigentum 31 599, Schachtanlage 29 524, Mobiliar u. Werkzeuge 1275, Grundbesitz inkl. der Gebäude u. Bretterhäuser 4000, Aussenstände 23. – Passiva: A.-K. 50 000, Schuldscheine 3600, Gläubiger 11 540, Über- schuss 1281. Sa. M. 66 422. Dividenden 1898–1909: 0 %. Liquidator: Max Eichhorn, Crock; Stellv. Gust. Kaiser, Hildburghausen.