Kohlenbergbau. Unternehmungen u. Handelsgeschäften. Der Betrieb in den Unternehmungen, welche ausser den Grubenfeldern u. erschlossenem Tagebau eine Brikettfabrik mit 4 Pressen umfassen, konnte erst wenige Tage vor Schluss des Geschäftsj. 1907/1908 aufgenommen werden, s0 dass ein Gewinn aus diesem Betrieb nicht resultierte. Zu den bereits vorhandenen Kohlen- feldern wurde 1907/1908 ein grösserer Komplex für M. 259 445 u. 1909/10 solche für M. 169 544 hinzuerworben. 1910/11 betrugen die Zugänge auf alle Anlage-Kti ca. M. 230 000. Das Geschäftsj. 1908/09 schloss mit einem Verlustsaldo von M. 447 962 ab, der sich 1909/10 nach M. 324 158 Abschreib. um M. 491 997, also auf M. 9 39 960 erhöhte u. 1910/11 bei M. 145 884 Abschr. weiter um M. 253 314 auf M. 1 193 275 stieg. Der G.-V. v. 29./10. 1910 wurde Mitteil. nach §$ 240 des H.-G.-B. gemacht. Nähere Angaben über Produktionsverhältnisse etc. werden nicht veröffentlicht. * Kapital: M. 1 350 000 in 1350 St.-Aktiemn à M. 1000. Hypotheken: M. 3 592 231, nachdem 1910/11 M. 996 331 neu aufgenommen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grubenfelder 1 209 961, Grundstücke 137 264, Gebäude 379 265, Masch. 85 153, Brikettfabrikgebäude 356 346, do. Masch. 748 892, Grubenanlage 149 878, Seilbahn 162 548, Kettenbahn 29 903, Bahnanschluss 81 231, Wegebau 41 459, Grubenabraum 398 849, Pferde u. Wagen 3475, Inventar 63 567, Materialien 5200, Kohlen u. Briketts 4414, Kassa 7380, Debit. 27 070, Kaut. 18 067, Bankguth. 752, Verlust 1 193 275. — Passiva: A.-K. 1 350 000, Hypoth. 3 592 231, Akzepte 29 000, Kredit. 129 393, Lohnkto 1331, Kaut. 2000. Sa. M. 5 103 956. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 939 960, Förderkto 141 597, Versich. 9702, Gen.-Unk. 61 031, Verwalt.-Kosten 34 877, Zs. 158 447, Fuhrwerk 2953, Brikettfabrikation 197 975, Werkstatt 3607, Grubenabraum 23 734, Assekuranz 2388, Dubio 2082, Abschreib. 145 884. – Kredit: Kohlen 300 552, Brikett 230 413. Verlust 1 193 275. Sa. M. 1 724 241. Dividenden 1906/07–1910/11: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Theodor Faber. Prokurist: P. O. Hamann. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Eduard Bartling, Wiesbaden; Verlagsbuchhändler Louis Abel, Berlin; Oberrentmeister a. D. Hugo Kösters, Münster i. W.; Dir. Wilh. Meuthen, Rechts- anwalt Dr. J. Rosenfeld, Mannheim; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg; Fabrikant Dr. Hugo Röhrig, Magdeburg; Dr. Pietro Veladini, Halle. Zahlstelle: Ges.-Kasse. * Saar- u. Mosel-Bergwerks-Gesellschaft zu Karlingen, Lothr. Gegründet: 1873. Die Ges., deren Aktien sich bis Frühjahr 1900 überwiegend in franzäs. Besitze befanden, ist im April 1900 unter Mitwirkung von Aug. Thyssen u. Hugo Stinnes in Mülheim (Ruhr) u. der Dresdner Bank in Berlin in deutschen Besitz übergeleitet worden. Zweck: Erwerb u. Ausbeut. von 8 Steinkohlen-Konc. u. alles dessen, was damit zus. hängt. Die sehr ausgedehnten Grubenfelder (156.69 Mill. am = ca. 78 lothr. Normalfelder) liegen in den Gemeinden Spittel, Karlingen, Freimengen, St. Avold, Merlenbach, Kochern, Rossbrücken, Folklingen, Morsbach Beningen, Bettingen, Oberhomburg, Niederhomburg, Helleringen, Machern, Kl.-Ebersweiler, Porcelette, Diesen, Lubeln, Buschborn, Bisten, Varsberg, Ham unter Varsberg, Gertingen, Hargarten, Dalem, Falk, Kreuzwald, Biblingen, Merten, Reimeringen, Tromborn; der Betrieb erstreckt sich zur Zeit auf die Gemeinden Karlingen, Spittel, Merlen- bach, Freimengen und St. Avold (Lothringen). Das Grubenfeld markscheidet nördlich mit den Steinkohlenfeldern des Preussischen Staates, der Grube zu Klein-Rosseln und der Grube „La Houve“ bei Kreuzwald. Die Aufschlussarbeiten haben durch zwei Gegen- ortsbetriebe, die eine Länge von insgesamt 4.5 km besitzen, 61 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von rund 100 m aufgeschlossen. Die Flöze führen beste Saarflamm- u. Fettkohle. Letztere eignet sich zur Herstell. von Koks. Nach Fertigstell. der noch im Bau befindl. Schächte kann die Jahresförd. auf 3 000 000 t gebracht werden. Die Ges. hat 3 Schachtanlagen in Betrieb, u. zwar Schacht II u. VI in Spittel u. Schacht V in Merlenbach. Alle 3 Anlagen besitzen eig. Eisenbahnanschluss u. sind mit den modernen Masch. u. Einricht. über und. unter Tage ausgerüstet. Die Schachtanlage II umfasst Schacht I, II u. III, wovon Schacht I u. III zur Wetterführung u. II zur Förder. dienen. Der Schacht II hat eine Teufe von 600 m. Die Hauptfördersohle liegt in einer Teufe von 490 m. Die Leistungsfähigkeit dieser Schachtanlage wird auf ihre volle Höhe gelangen, wenn der im Bau befindl. neue Schacht „Waldemar Mueller“ fertiggestellt sein wird. Dieser neue Schacht soll zunächst als Wetterschacht u. später als Förderschacht dienen. Er wird vor- aussichtlich Ende des Jahres 1911 zum Durchschlag kommen u. dann die Möglichkeit bieten, den Abbau in der Fettkohlenpartie in solchem Umfange zu betreiben, dass die Leistung der Schachtanlage II auf die vorgesehene Höhe von arbeitstäglich 1500 t gebracht werden kann. Die Schachtanlage V besitzt 3 Schächte, nämlich IV, Vu. Schacht „Hugo Stinnes“ Schacht IV dient lediglich zur Wetterführ., Schacht V zur Förder. u. Wetterführ. u. Schacht „Hugo Stinnes“ zur Förder. Letzterer ist für Doppelförder. eingerichtet. Die beiden Förder- schächte haben eine Teufe von 335 m, wo die Hauptfördersohle liegt. Die arbeitstägliche Foörder. auf Schachtanlage V beträgt gegenwärtig 1750 t u. soll im nächsten Jahre auf 2500 gesteigert werden. Zur Schachtanlage VI gehören die Schächte VI, VII u. VIII. Schacht VI dient zur Förder., während Schacht VIII, der gegenwärtig von der 500 bis zur 600 m