Kohlenbergbau. 443 Sohle weiter abgeteuft wird, als ausziehender Wetterschacht in Benutzung steht. Schacht VII, der unter der früheren Verwalt. bis 182 m abgeteuft wurde, dann aber aus ver- schiedenen Gründen zum Erliegen kam, soll gesümpft, weiter abgeteuft u. nach erfolgten Durchschlag ebenfalls als Wetterschacht für die Schachtanlage VI benutzt werden. Die Arbeiten hierfür sind im Gange. Die arbeitstägliche Leistung von Schachtanlage VI wird binnen kurzem auf 1000 t gebracht werden. Die Hauptfördersohle liegt bei 500 m Teufe. Zwischen den Schachtanlagen II u. V, die unterirdisch durch eine 4.5 km lange Verbindungsstrecke verbunden sind, werden gegenwärtig zwei Schächte, der oben erwähnte Schacht „Waldemar Mueller“ und ein weiterer Schacht August Thyssen“ nach dem Gefrier- verfahren abgeteuft. Schacht „Waldemar Mueller“ ist bereits mit den Bauen der Schacht- anlage II zum Durchschlag gekommen, während dies bei Schacht „August Thyssen“ erst bis Ende dieses Jahres der Fall sein wird. Sie dienen einstweilen zur Wetterführung, sollen aber später zu einer neuen Schachtanlage Heiligenbronn zusammengefasst werden, sobald die Schachtanlagen II u. V die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht haben, indem der Schacht „Waldemar Mueller“' zur Förder. eingerichtet wird. Der Schacht kann eine Fördermenge bis zu 3000 t täglich bewältigen, wozu es allerdings der Erricht. de entsprechenden Tagesanlagen bedarf. Ferner wird für den Fall der Inbetriebnahme diese: geplanten Anlage ein weiterer Wetterschacht abgeteuft werden müssen. Die Schachtanlag VI besitzt eine grosse elektr. Zentrale mit 4 Dynamomasch. u. 1 Turbodynamo, die zus. 3700 Kw. leisten. Ausser den Schachtanlagen werden von hier aus eine Reihe benachbarter Gemeinden mit elektr. Strom zu Licht- u. Kraftzwecken versorgt. Ein weiterer Turbodynamo. mit 1700 Kw. ist auf Schachtanlage V aufgestellt worden. Eine eigene Ringofenziegelct verarbeitet den in der Grube gewonnenen Tonschiefer zu Ziegelsteinen und Stellt täglich 32 000 Stück her. Auf Schachtanlage VI befindet sich eine Kokerei mit Nebenprodukten- gewinnung. Die Anlage umfasst zunächst 70 Öfen, soll aber nach nach auf 210 Öfen er- weitert werden. Der Grundbesitz der Ges. beträgt zurzeit rund 623 ha. Hiervon sind ca. 340 ha hügelige Waldfläche, die nach ihrer Abholzung das notwendige Material für den Spülversatz in den Gruben liefern. Ausser W ohnungen für 151 Beamte besitzt die Ges. 1328 Arb.-Wohnungen in 5 Kolonien. Weitere 65 Zweifamilienhäuser sollen 1911/12 gebaut werden. – Produktion: Gefördert wurden 1900/01–1910/11: 122 897, 132 131, 224 033, 352 094, 406 660, 435 000, 556 081, 688 664, 709 899, 774 709, 888 302 t. Absatz: 101 034, 99 240, 173 912, 289 701, 335 477, 358 659, 470 404, 588 020, 599 978, 658 611, 725 232 t. Belegschaft inkl. Beamte etwa 4400 Mann. Steineproduktion 1906/07–1910/11: 7 354 098, 9 383 500, 6 218 000, 9 299 660, 8 897 250 Stück. Die Anlagekonten wiesen 1906/07–1910/11 eine Vermehrung von M. 1 661 874, 1 853 771, 1 316 089, 1 950 031, 4 412 451 auf; ihr Gesamtbue hwert 30./6. 1911 be- rug M. 42 644 296. Einem Syndikat gehört die Ges. nicht an. Kapital: M. 21000 000, u. zwar M. 111 000 in 370 zus.gelegten gewöhnl. Aktien à M. 300 (Tlr. 100) u. M. 20 889 000 in 42 836 Vorz.-Aktien Lit. B (33 905 à M. 300 [früher gewöhnlich. u. Prior.-Aktien], 8929 à M. 1200, je 1 à M. 1100 u. M. 1600), sämtlich gleichber. Bis 5./5. 1903 existierten 13 700 gewöhnliche und 24 000 Prioritäts-Aktien à M. 300 und betrug da- A.-K. im ganzen M. 11 310 000, vollgezahlt seit 15./4. 1901. Die G.-V. vom 5./5. 1903 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 1 027 500 auf M. 10 282 500 durch Zusammenlegung der gewöhnlichen Aktien im Verhältnis 4 73 (Frist bis 15./10. 1903; nicht eingereicht-. Stücke 30./10. 1903 für kraftlos erklärt); ferner Erhöhung um M. 6 717 500 in Vorz.-Aktien Lit. B; das den alten Prior.-Aktien zustehende Recht auf Nachzahl. von Div.-Rückständen soweit sie nicht vor dem 1./7. 1903 entstanden waren, wurde aufgehoben. Die neuen Akt. wurden von einem Konsortium zu pari übernommen und sind den alten Aktionären 4.–=19./3. 1904 ebenso zuzügl. 2 % Stempelkosten derart angeboten worden, dass auf M. 1800 alter Aktien M. 1200 neue entfielen. Der Buchgewinn aus der Herabsetzung ist zu Abschreib. verwandt, während durch die Neuausgabe von Aktien u. von M. 8 000 000 Schuldverschreib. für Aufschliessung weiterer 72 Grubenfelder gesorgt wurde. Lt. Beschl. der obigen G.-V. v. 5./5. 1903 wurde den Inh. von alten Prior.-Aktien u. von zus. gelegten gewöhnl. Aktien die Abstemp. ihrer Aktien zur Umwandlung in Vorz.-Aktien Lit. B unter der Bedingung frei- gestellt, dass erstere auf sämtl. rückst. Div. für die alten Prior.-Aktien verzichteten, letzter auf jede gewöhnl. Aktie M. 200 zuzahlten. (Frist bis 20./6. 1904.) Von diesem Rechte hatten die Besitzer von 31 782 der genannten Aktienarten (darunter 21877 Prior.) Gebrauch gemacht; dis durch die Zuzahl. eingegang. Beträge von zus. M. 1 981 000 sind zur Res.-Stell. verwandt; es stellt- sich somit der Betrag der den restl. 2123 Prior. noch zustehenden Vorz.-Zs. auf M. 721 884.10. Die G.-V. v. 21./12. 1905 beschloss zum Ausbau des Werkes Erhöhung des A.-K. um M. 4 000 00% auf M. 21 000 000 durch Ausgabe von 3332 Stück Vorz.-Aktien Lit. B à M. 1200 u. einer solehen A, M. 1600, sämtl. auf Namen lautend, mit Div.-Recht ab 1./7. 1906, übernommen von einen Konsortium zu pari mit der Verpflichtung, den Aktionären auf je M. 5100 nom. alte Aktien eine neue à M. 1200 u. auf M. 6800 nom. alte Aktien die naue Vorz.-Aktie zu M. 1600 zu 103 % anzubieten. (Geschehen 16./7.–6./S. 1906.) Gleichze ig wurde Gleichstellung der restlichen 2123 Prior.-Aktien mit den Vorz.-Aktien Lit. B unter Aufhebung des Rechts de. Prior.-Aktien auf Nachzahlung der bis 30./6. 1903 aufgelaufenen Div.-Rückstände beschlossen, Die Vorz.-Aktien B werden im Falle der Liquid. der Ges. zuerst befriedigt. Von dem A.-K. wurden 1910 je M. 10 000 000 von der Deutsch-Luxemburg. Bergwerks- u. Hütten-Akt.-Ges, in Bochum-Differdingen u. der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Hamborn erworben. Hypoth.-Anleihen: I. M. 8 000 000 in 4½ % Hypoth.-Oblig. lt. Beschluss des A.-R. v. 28.11. 1901 bezw. 8./6. 1910, rückzahlbar zu 102 %. 400 Stücke à M. 4000, 2000 à M. 2000, 2000 à