452 Kohlenbergbau. Stimmrecht: Jede St.-Aktie à M. 400 = 2 St., jede Vorz.-Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., bis 6 vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, Bis 5 % Div. an St.-Aktien, Rest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 10 % (mind. M. 3000), von dem Betrage, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke Dörstewitz-Rattmannsdorf 6230, do. Kohlenfelder 78 517, Grube Pauline verein. Feld 49 622, Dörstewitzer Grubenvorricht. 27 228, do. Brikettpresse 25 735, do. Nasspresse 13 540, do. Schweelerei 5625, Anschlussgeleis Knapen- dorf-Dörstewitz 65 720, Fabrik: Gebäude 30 000, do. Masch. u. Apparate 54 150, Lützken- dorfer Kohlenfelder 182 992, do. Braunkohlengruben 228 400, do. Grubenvorricht. 66 117, do. Brikettfabrik 229 000, Grube Pauline verein. Feld, Utensil. 11 745, Dörstewitzer Brikett- presse, Utensil. 2172, do. Nasspresse 1656, Lützkendorfer Braunkohlengruben, Utensil. 13 815, do. Brikettfabrik 11 812, Pferde u. Geschirre 1600, vorausbez. Abraum in Dörstewitz u. Lützkendorf 332 724, freigelegte Kohlen, Briketts, Nasspresssteine, Material., Chemikal., Halb- u. fertige Fabrikate in der Fabrik Rattmannsdorf 288 920, Pferde u. Geschirre 205, vorausbez. Feuerversich. 3452, Debit. 42 616, Dörstewitzer Grubendebit. 7649, Lützkendorfer do. 14 844, Kassa 839. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Vorz.-Aktien 5 00 000, Akzepte u. Tratten 5400, alte Div. 48, Hypoth. auf Lützkendorf 35 000, Kredit. 256 481. Sa. M. 1 796 929. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikreparat. 10 092, Gen.-Unk. 21 424, Zs. 16 408, Abschreib. 60 704. – Kredit: Betriebsgewinn der Werke 84 629, Verlust, gedeckt aus R.-F. 24 000. Sa. M. 108 629. Kurs: St.-Aktien: Ende 1885–1911: 116, 96, 55, 62, 79, 80, 78, 70, 57.20, 55.50, 58, 82, 81, 77.25, 58, 73.75, 66, 58, 63, 62.50, 54, 61, 51, 40, 30, 20.50, 9.50 %; Vorz.-Aktien: Ende 1900–1911: 101.25, 98, 93.50, 98, 99, 99.50, 98.50, 98, 94, 88, 60, 31 %%. Eingeführt im Nov. 1900 durch das Bankhaus H. C. Plaut in Leipzig; erster Kurs 28./11. 1900: 101 %. Notiert in Leipzig u. Halle a. S. Dividenden: St.-Aktien 1884/85–1910/1911: 8, 5, 0, 0, 0, 3, 6, 5, 3, 1½, 2, 2½, 3, 4, 0, 4, 4, 2¼% 2½, 2½, 2½, 3, 3, 2, 1½, 0, 0 %: Vorz.-Aktien 1900/1901–1910/1911: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0 %. Zahlb. 15./11. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Piltz. Prokurist: Rich. UÜhlmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Otto Gille, Stellv. Rud. Pfaffe, Aug. Koltzer, Halle a. S.: Eugen Goldstein, Berlin; Ernst Hasse, Weissenfels. Zahlstellen: Halle: Eigene Kasse, Hallescher Bank-Verein von Kulisch, Kaempf & Co.; Leipzig: H. C. Plaut. Rositzer Braunkohlenwerke, Act.-Ges. in Rositz, S.-A. Gegründet: 29./6. 1874 in Berlin; eingetr. 13./7. 1874; 1875 Sitz nach Rositz verlegt. IZweck: An- u. Verkauf von Kohlenabbaurechten. Gewinnung, Verarbeitung und Vertrieb aller Bergprodukte, besonders der Betrieb des Braunkohlenbergbaues und der damit zu ver- bindenden Fabrikationszweige. Die Ges. besitzt Abbaurechte auf ca. 148 ha in den Fluren Rositz und Gorma, wovon 102 ha bei der Gründung für M. 1 284 000 bar u. M. 516 000 durch Eintritt in eine Restkaufschuld übernommen wurden, u. betreibt auch Fabrikation von Nass- presssteinen u. Briketts mit 1 Nass- u. 8 Brikettpressen. 1897 Erwerb des Betriebes der Braunkohlenabbau-Ges. u. Brikettfabrik Germania in Gorma für M. 642 500, wovon die Meusel- witzer Anlage der Germania wieder für M. 205 000 verkauft wurde; die Ges. behielt 47 ha Kohlen- felder mit 2 Förderschächten, 1 Brikettfabrik etc. u. es traten dafür den Anlagekonten M. 312 311 hinzu. 1907 wurde auf Gormaer Werk eine neue Brikettfabrik mit 2 Pressen aufgestellt. Die Ges. besitzt 11 Arbeiterwohnhäuser mit Raum für 200 Personen. Zugänge auf Anlage-Kti u. Anschaffung. 1906/07–1910/11 M. 122 882, 221 429, 1110757, 1 905 870, 894 795. Beschäftigt ca. 400 Arb. – Die G.-V. v. 28./3. 1905 beschloss Ankauf der Anteile der G. m. b. H. Braunkohlen- u. Bergwerk Neuglück in Rumsdorf b. Zeitz u. der Altenburger Kohlenwerke G. m. b. H. in Untermolbitz b. Altenburg. Zur Bezahlung der M. 740 000 bezw. 940 000 be- tragenden Kaufgelder wurden M. 1 001 000 neue Aktien ausgegeben, während der erforderl. Restbetrag den flüssigen Mitteln der Ges. entnommen ist. Beide G. m. b. H. wurden 1910 liquidiert u. deren Besitz mit der Rositzer A.-G. vereinigt. Der Grubenbesitz des Braunkohlen- bergwerks Neuglück bestand bei der Übernahme in einem Förder- u. einem Wasserhaltungs- schacht, 3 Wetterschächten sowie einer Brikettfabrik mit 4 Pressen und einer Nasspresse Leistungsfähigkeit ca. 4500 D.-Waggons Briketts und 800 D.-Waggons Nasspresssteine. Auf dem Werk Neuglück wird neben der sonst. Fabrikation in Gemeinschaft mit der A.-G. Rütgers- werke in Berlin auch Braunkohle auf Rohwachs verarbeitet. An Kohlenfeldern sind un- gefähr 54 ha vorhanden, ein weiteres Kohlenfeld von ca. 30 ha ist durch Verträge ge- schützt und kann innerhalb 30 Jahren zu vereinbartem Preise erworben werden. Ausser- dem sind noch etwa 58 ha Oberflächen-Eigentum vorhanden. Der Grubenbesitz der Alten- burger Kohlenwerke bestand in einer zu Tage ausmündenden Förderstrecke, 2 Wasser-— haltungsschächten, einem Wetterschacht sowie einer Brikettfabrik mit drei Pressen. Jahres- produktion letzterer ist 5–6000 D.-Waggons Industriebriketts. An Kohlenunterirdischem Stehen ca. 107 ha zum Abbau zur Verfügung. Hierzu traten noch Optionen auf Kohlenfelder in Waltersdorfer Flur, von welchem teilweise Gebrauch gemacht ist. 1908 Beteil. bei der Herzogin Adelheid Kohlenverwertungs-Ges. m. b. H. in Haselbach (s. bei Kap). Unter Hinzu-