460 Kohlenbergbau. Tagebaukohle gegen einen Förderzins von 1½ Pf. pro hl zu fördern. Der Kohlenfelderbesitz der Gew. Louise II umfasst z. Z. 230 ha 77 a 75 qm, wovon ca. 140 ha im Tagebau u. der Rest im Tiefbau abzubauen sind. Die Kohlenmächtigkeit der Tagebaukohle beträgt 10–250 m bei einem Deckgebirge von 10–42 m. Die Tiefbaukohle liegt in einer Tiefe von ca. 60 m. Die Brikettfabrik umfasst 2 Nassdienstsysteme u. 7 Brikettpressen nebst.10 Trockenapparaten u. 1 Jalousiekühlanlage. Die Betriebskraft wird erzeugt durch 4 Dampfmaschinen von zus. 350 PS. sowie eine elektr. Zentrale von 300 PS. Eigener Bahnanschluss an die Staatsbahn bei Senftenberg N.-L. Sämtliche Kuxe der Gew. Louise II befinden sich seit Nov. 1910 im Besitz der Ges., mit M. 611 189 zu Buch stehend. Kohlenförderung, Brikettfabrikation u.-Absatz auf beiden 6 ruben in den letzten 3 Jahren: Kohlenförderung Brikettfabrikation Brikettabsatz Hl t 0 April 1907 bis 31. März 19098 6667933 136 633.9 135 981 April 1908 bis 31. März 1909 7 437 484 160 743.6 145 313 April 1909 bis 31. März 1910. 8883 943 206 610.0 196 993 April 1910 bis 31 März 1911: 10 065 016 235 150.0 2 Die Ausrüstung der beiden Brikettfabriken entspricht einer Leistungsfähigkeit pro Tag von 85 Wagen von je 10 t. Auf beiden Gruben ca. 500 550 Beamte u. Arbeiter. Die Ges. gehört der Niederlausitzer Brikett-Verkaufs- Ges. an; Beteiligungsziffer 470 000 t. Die gesamte Produktion der Ges. ist bis 31. März 1913 mit der Braunkohlen- u. Brikettindustrie A.-G., Berlin, abgeschlossen. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Anleihe: M. 2 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. und 1./10. Tilgung ab 1914 durch jährliche Auslos. von mind. M. 90 000 im Dez. auf 1./4.; ab 1./4. 1914 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. z. I. Stelle auf den Immobil.- und Bergwerksbesitz der Ges. inkl. sämtl. Anlagen, wie Brikettfabriken (Buchwert am 31./3. 1910 M. 565 822. Dieser Sicher.-Hypotli. gehen vier kleine Hypoth. von zus. M. 78 500 voran. Pfandhalter: Deutsche Bank in Berlin. Aufgen. 1909 zur teilweisen Tilg. des Kauf- preises. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank. Kurs Ende 1911: 99.80 %. Eingef. in Berlin am 13./3. 1911 zum ersten Kurs von 100 %. Hypoth.: M. 91 700 in 4 verschiedenen Hypoth. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 5 % Div., dann 7 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von je M. 1500 feste Vergüt. für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Grundstücke 140 000, Kohlenfelder 1 853 084, Brikett- fabriken 2 253 442, Grubenmaschinen 54 979, Grubenanlage 400 643, Anschlussgleise 165 198, Abraummasch. 162 983, Abraum 624 319, Wohngebäude 356 358, Utensilien 56 922, Pferde u. Wagen 4675, Mobiliar 1, Material. 25 272, Kolonie u. Wasserleitung 9671, Versich.-Prämien 10 651, Kaut. 3622, Kassa 9996, Effekten (Kuxe der Gewerkschaft Louise II) 611 189, Avale 61 126, Debit. 216 830. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Obligat. 2 250 000 do. Zs.-Kto. 427, Hypoth. 91 700, Rückstell.-Kto 65 151. Kredit. 792 578, Akzepte 16 891, R.-F. 23 955 (Rückl. 11 427), Avale 61 126, Div. 210 000, Tant. an A.-R. 6000, Vortrag 4137. Sa. M. 7 020 967. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 256 357, Gewinn 231 564. – Kre dit; Vortrag 3044, Rohüberschuss 484 876. Sa. M. 487 921. Gewinn 1910/11: M. 231 564 nach M. 256 357 Abschreib. In der Bilanz erscheinen die Kohlenfelder mit M. 1 853 084, die Brikettfabrik mit M. 2 253 442, die Grubenanlagen mit M. 400 643, das Abbaukto mit M. 624 319. Debit. schulden M. 216 830, Kredit. haben M. 792 578 zu fordern. Dividenden 1909/10–1910/11: 6, 6 %. Direktion: Wilh. Werhahn jun., Neuss. Aufsichtsrat: Vors. Peter Werhahn, Neuss; Stellv. Bank-Dir. Dr. Alfred Wolff, Berlin; Cornelius Werhahn, Neuss a. Rh.; Ferd. Neess, Cöln. * — 5 Waldauer Braunkohlen-Industrie Actien-Gesellschaft zu Waldau bei Osterfeld, Bez. Halle a. S. Die a. o. G.-A. v. 28./12. 1911 genehmigte einen Vereinigungsvertrag mit der Werschen- wWeissenfelser Braunkohlen-A.-G. zu Halle a. S., auf Grund dessen das Vermögen der Wal- dauer Ges. mit Wirkung ab 1./4. 1911 als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. gemäss §§ 305, 306 H.-G.-B. auf die Werschen-Weissenfelser Braunkohlen-A.-G. übergeht mit der Massgabe, dass für jede Aktie der Waldauer Ges. im Nennwerte von M. 1200 oder 4 Aktien über je M. 300 eine Aktie dieser Ges. über M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912 sowie 15 % Barvergütung bis 31./3. 1912 zu gewähren ind., während ausserdem der Div.-Schein der Waldauer Ges. für 1911/12 mit 11 % eingelöst wird. Gegründet: 1873. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Braunkohlen und der Produkte aus den- selben, auch Betrieb von Ziegeleien und ähnlichen Industrie-Zweigen. Die Ges. hat