Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Chlorkaliumgehalt bis zu 65 % (durchschn. 35 % K0l.). Das Lager wurde auf eine Länge von über 300 in streichend überfahren, wobei Mächtigkeiten bis zu 4 i konstatiert wurden. In der Richtung auf die Bohrl. II u. IIIc zu unternommene Aufschlussarb. liessen den Zus. hang dieses Sylvinitlagers mit dem durch die Bohrl. bekannt gewordenen Sylvinit vorkommen erkennen. –Der südöstl. Querschlag der 500 m Sohle durchfuhr bei 32 m Länge ebenf. das Sylvinitlager der 450 m Sohle in einer wahren Mächtigkeit von 4 m u. gleich guter Beschaffenheit. In jüngster Zeit auf dem Nordflügel gemachten Aufschlussarbeiten ergaben neue Aufschlüsse in guter Qualität. Es wurden mehrere hochprozentige Sylvinit- u. Hartsalzläger mit Mächtigkeiten von 4–18 m aufgeschlossen. Grösse des Grundbesitzes der Ges. 175 000 qm. — Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderlichen Tagesanlagen sind vollendet. Durch die investierten Mittel sind alsdann in der Hauptsache folgende Werte geschaffen: Eine fertige Schachtanlage von 700 m Teufe und 5½ m Durchmesser mit Schacht- halle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 qm Heigzfläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, eine elektr. Centrale mit Reserven und diverse Hilfsanlagen, vollständig eingerichtete Werkstätten, Magazine und Verwaltungsgebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 dz in 24 Stunden. Ergänzungs- u. Neuanlagen, sowie An- schaff. erforderten 1906/07–1909/10 noch M. 526 666, 229 382, 186 948, ca. 120 000. Ferner sind an Wertp. u. Beteilig. vorhanden: M. 475 000vollgez. Steinhuder Meerbahn-Aktien (letzte Div.2½ ― nach Abschreib. mit M. 427 500 zu Buch stehend. Mit der definitiven Förderung ist Ende 1905 be- gonnen. Die Konz. eines Chlorkalium-Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Dem Kalisyndikat gehört die Ges. für 1912 mit einer Be- teilig. von 12.82 Tausendsteln an. Im Reichskaligesetz wurde das Kontingent auf 14.08 Tausendstel festgesetzt; inzwischen auf 12.82 Tausendstel reduziert. Belegschaft zus. ca. 250 Mann. Im Geschäftsjahre 1907/08 gelangten durch die Ges. unter Berücksichtigung der Aus- tausche zur Fakturierung: 31 942 dz K, 0 der Gruppe I, 18 803 dz K, 0 der Gruppe III, 72 586 dz K, 0 der Gruppe IV. Zur Förderung kamen 1 258 263 dz Rohsalze (1906/07 1 222 647 dz). Angesichts der unsicheren Lage der Kali-Ind. wurde zur Stärkung der Position der Ges. von der Ausschüttung einer Div. für 1907/08 abgesehen, indem der Reingewinn von M. 3806625 dem neu gebildeten Allg. R.-F. überwiesen wurde. Im Geschäftsjahre 1908/09 gelangten unter Berücksichtigung der Austausche zur Verrechnung; 36 571 (31 942) dz K20 der Gruppe I, 44 694 (18 803) dz K20 der Gruppe III, 36 269 (72 586) dz K:0 der Gruppe IV. 1909/10 gelangten unter Berücksichtigung der Austausche zur Fakturierung: 27 272 dz K20 alte Gruppe I, 26 322 dz K:0 alte Gruppe III, 51 871 dz K:0 alte Gruppe IV. Die Ges. Sigmundshall hat 1908 die mit ihr markscheidende Gerechtsame der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf (Gew. Morgensegen) erworben behufs Arrondierung der Felder von Sigmundshall. 1910/11 gelangten unter Berücksichtigung der Austausche zur Fakturierung: 46 243 dz Kali der neuen Gruppe II, 40 817 dz Kali der neuen Gruppe III, 28 656 dz Kali der neuen Gruppe IV. Mit Genehmigung des A.-R. u. Zustimmung der Gen.- Vers. v. 15./12. 1906 hat die Ges. nachfolgendes Geschäft abgeschlossen. Sigmundshall erwirbt 4000 Kuxe der 5000teil. Gewerkschaft Weser und gibt als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien von 1906 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall- Aktien von 1906 werden der Gew. Weser ausgehändigt und dienen als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 5 % hypothek. Anl. von M. 2 500 000 an- genommen. Die G.-V. v. 15./12. 1906 beschloss zu diesem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Fürstlich Schaumburg-Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaum- burg Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Maguesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha, d. i. eine Gerechtsame von über 100 preuss. Gruben- feldern. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Durch die vorhandenen Bohrungen und die jüngsten Auf- schlussarbeiten von Sigmundshall ist nachgewiesen, da-ss die Kaliläger von Weser u. Sig- mundshalllim Zusammenhang stehen. Im Felde der Gew. Weser wurde auf der 500 m-Sohle die streichende Strecke im Sylvinitlager ca. 300 m aufgefahren. Auf der 550 m-Sohle haben die Strecken in diesem Felde eine Länge von ca. 650 in erreicht. Zwecks Bestimmung des Ansatzpunktes für den im Weserfelde abzuteufenden Schacht wurden 4 Flachbohrungen u. eine Tiefbohrung niedergebracht. Sämtl. Flachbohrungen erreichten zwischen 140-170m das Steinsalz, Tiefbohrung IV mehrere abbauwürdige Kalilager. Die Lage der beiden Abbaugerechtsame von Sigmundshall u. Weser ist eine solche, dass bei gemeinsamem Vorgehen nur die notwendigsten Anlagen über Tage erforderlich sind u. deshalb die Kosten der neuen Schachtanlage gegenüber anderen Werken sehr niedrig sein werden. Ausserdem würde der event. seitens der Berg- behörde von Sigmundshall verlangte zweite Schacht nicht notwendig werden, da der jetzige Sigmundshaller Schacht u. der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Aug. 1910 begonnen