474 Petroleum-Industrie. Behörden und Grundbesitzern schliessen. 2. Die Erwerbung oder Pachtung und Errichtung von Anlagen jeder Art, welche geeignet sind, den erwähnten Zweck zu erreichen oder zu fördern. Die Ges. kann sich bei Unternehmungen im In- und Auslande, die der Mineralöl- industrie dienen, beteiligen, Aktien, Anteile oder Schuldverschreibungen solcher Unter- nehmungen erwerben oder beleihen sowie überhaupt alle Massnahmen ergreifen und alle Geschäfte machen, die zur Erreich. oder Förder. des Ges.-Zweckes dienlich erscheinen. Die (kes. hat bei ihrer Gründung die Mehrzahl der Aktien der Maatschappij tot Exploitatie van Oliebronnen in Hannover, sämtl. Geschäftsanteile der Hannov.-Westfäl. Erdölwerke G. m. b. H. in Erkelenz u. der Hannov. Erdöl-Raffinerie G. m. b. H. in Ricklingen von der Internat. Bohrges. in Erkelenz (1910 wieder verkauft) sowie sämtl. Geschäftsanteile der Erdölwerke Wietzerdorf G. m. b. H. in Berlin zum Gesamtpreise von M. 11 266 193 erworben. Diese Erdölunternehm. wurden 1907/08 unter Mitwirkung der Internat. Bohrges. in Erkelenz zu einem einheitlichen Ölgewinnungsbetriebe unter eigener Regie mit Betriebsstellen in Wietze vereinigt. Zur Verminderung der Transporfkosten wurde eine Kleinbahn-Anlage mit einer Schienenlänge von ca. 4000 m gebaut. Über die weitere Entwicklung der Ges. in den Jahren 1907/08–1909/10 siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handb. Produktion an Rohöl 1907/08 bis 1910/11: 45 097 553, 56 584 076, 59 806 836, 61 792 614 kg, also 1910 11 durchschnittlich täglich 16.9 Doppelwaggons. Die Förderung wurde von den Raffinerien auf Grund der bestehenden langjährigen Verkaufsverträge schlank abgenommen. 2 Während des Geschäftsj. 1910/11 hat die Ges. die Gerechtsame, Einricht. u. den Betrieb des seither unter dem Namen „Konsortium Internationale Bohrgesellschaft–resdner Bank“? geführten Erdölbetriebes übernommen. Der Erwerbspreis ist in Jahresraten zu tilgen. Trotz der hierdurch herbeigeführten Vergrösserung des Arbeitsgebietes ist eine Vermehrung der Belegschaft von ca. 530 Arb. nicht eingetreten, da die Ges. infolge der vollständ. Durch- führung des elektr. Betriebes an anderen Stellen erheblich an Arbeitskräften sparen konnte. Die Rentengüterkolonie von 38 Einfamilienhäusern wurde um 16 solcher Wohnstätten er- weitert, die ihrer Vollendung entgegengehen. Die jahrelangen Bestrebungen. das ganze norddeutsche Erdölgebiet zu vereinigen, führten im neubegonnenen Geschäftsj. 1911/12 zum Ankauf der Erdölbetriebe, Einricht. u. Gerecht- samen der „Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdölgewinnung' in Hannover u. der „Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke Akt.-Ges.“' in Berlin für M. 4 000 000. Gleichzeitig erwarb die Ges. die Majorität der Stammanteile der „Erdölwerke G. m. b. H. in Dannhorst“'. Der Ankauf dieser umfangreichen Betriebe wurde ebenfalls ohne Erhöhung des A.-K. dadurch ermöglicht, dass die Aktionäre aus ihrem Besitz Aktien im Nominalwert von M. 4 000 000 zur Verf. stellten. Die Bilanz per 30./4. 1911 zeigt ein wesentlich verändertes Bild dadurch, dass die Ges. die Aktiven u. Passiven der drei Untergesellschaften „Hannoversch-Westfäl. Erdölwerke G. m. b. H.“, „Erdölwerke Wietzerdorf G. m. b. H.“ u. „Maatschappij tot Exploitatie aan Oliebronnen in Hannover“' in Haag auf die eigenen Konten übernahm, nachdem die Auflös. dieser Ges. beschlossen worden ist. Geschäftsanteile der beiden ersten Ges. befanden sich bereits seit Gründung der A.-G. in deren Besitz. Die Aktien der Maatschappij besass sie bis auf einen sehr geringen, bisher noch ausstehenden Teil. Die letztere Ges. hat ihre sämtl. Aktiven u. Passiven sowie Gerechtsameverträge mit Wirkung vom 1./1. 1911 ab über- tragen, sodass jetzt über das gesamte Eigentum u. die Gerechtsame der drei Untergesell- schaften verfügt werden kann. Der Gesamtüberschuss aus den Betrieben im Geschäftsjahr 1910/11 beläuft sich nach Abschreib. in Höhe von M. 1 555 172 sowie nach Abzug der Bezüge von A.-R. u. Vorst. u. Grat. an Beamte auf M. 1 077 688, zuzügl. Vortrag aus dem Vorjahre mit M. 198 651, zus. auf M. 1 276 340. Im Hinblick darauf, dass der oben mitgeteilte Erwerb des Erdölbetriebes des Konsort. Internationale Bohrgesellschaft–Dresdner Bank aus lauf. Mitteln geschieht, wird von der Ausschüttung einer Div. für 1910/11 abgesehen u. aus dem Überschuss von M. 1 276 340 dem ordentl. R.-F. M. 80 070 zugewiesen, ferner M. 1 000 000 zu einer Abschreib. auf das Konto Konz. u. Bohrschächte verwendet u. der verbleibende Betrag von M. 196 269 auf neue Rechnung vorgetragen. Ausser der beantragten Abschreib. von M. 1 000 000 auf Konz. u. Bohrschacht-Kto wird der Ges. im neuen Geschäftsj. 1911/12 ein Betrag von M. 4 000 000 als Buchüberschuss zur Verf. stehen, welcher ihr aus der er- wähnten Hergabe der Aktionäre eines gleichen Betrages von Aktien erwächst. Auch diese M. 4 000 000 sollen zu Abschreib. auf Konz.- u. Bohrschacht-Kto Verwendung finden. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1911: Aktiva: Grundstück 1 400 000, Gebäude 580 000, Konz. u. Bohrschächte 12 870 000, Grubenbetrieb 3 919 886, Material., Röhren u. Utensil. 761 211, Rohöl 419 416, Mobil. 10, Avale 19 000, Kassa u. Effekt. 16 604, Debit. 725 318, vorausbez. Pachtgelder u. Versich. 93 955. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 119 929, Spez.-R.-F. 160 000, Avale 19 000, Kredit. 2 580 412, Rückstell. f. schweb. Verbindlichkeiten 649 720, Gewinn 1 276 340. Sa. M. 20 805 402. 3 Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 1 728 717, Ölabgaben u. Pacht- gelder 303 747, Krankenkasse, Invaliditätsversich. u. and. soziale Lasten 41 678, Abschreib. 1 555 172, Gewinn 1 276 340. – Kredit: Vortrag 198 651, Zs. u. Provis. 37 877, Gewinn aus Betrieb u. Beteilig. 4 669 127. Sa. M. 4 905 656. Eröffnungs-Bilanz am 1. Mai 1911: Aktiva: Grundstücke 1 509 916, Gebäude 720 568, Konz. u. Bohrschächte 12 870 000 abz. 1 000 000 Abschreib. bleibt 11 870 000, Zugang 2 426 468