Metall-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Paul Seidlitz, Bielefeld; Stellv. Wilh. Koenig, Charlottenburg; Philipp Boecker, Hohenlimburg. Zahlstellen: Hohenlimburg: Ges.-Kasse: Bielefeld; Westf. Lippische Vereinsbank; Braun- schweig: Braunschweiger Privatbank A.-G. Deutsche Metallwaren-Akt.-Ges. in Hüsten i. W. (In Konkurs.) Gegründet: 17./8. 1907; eingetr. 3./9. 1907 in Neheim. Gründer siehe Jahrg. 1909/10. Die Ges. bezweckte Erwerb, Pachtung, Betrieb u. Verwert. von im Inlande u. Auslande gelegenen Metallwarenfabriken sowie der Betrieb aller mit diesen Zwecken mittelbar oder unmittelbar in Verbindung stehenden Hilfs- u. Nebengeschäfte. Die Ges. hat Ende 1907 die Saalhütte, Eisen- und Stahlwerk G. m. b. H. in Cönnern a. d. S. übernommen, aber Betrieb daselbst 1909 eingestellt. Durch falsche Dispositionen des früheren Direktors hatte die Ges. 1910 u. 1911 wieder grössere Verluste zu verzeichnen (siehe auch unten bei Kap.). Infolge dessen sind seit einiger Zeit mit Gläubigern Verhandlungen zwecks aussergerichtl. Vergleichs ergebnislos geführt worden, sodass am 14./7. 1911 die Konkurseröffnung erfolgte. Konkurs- verwalter: Kaufm. Nathan Schwarz, Arnsberg. Die Masse wird sich auf ca. M. 20 000 be- laufen. während die angemeldeten Forder. M. 1 000 000 übersteigen. Die Konkurs.-Div. wird also sehr minimal ausfallen. Voraussetzung dabei ist noch, dass die schwebenden u. noch anzustrengenden Prozesse für die Masse nicht verloren gehen. Die Aktionäre gehen leer aus. Kapital: 470 000 in 344 doppelt abgest. Aktien u. 126 neuen Aktien von 1910 à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000. In dem am 31./12. 1907 beendeten ersten Geschäftsj. erzielte die Ges. einen Warengewinn von M. 206 165. Da dieser aber nicht zur Deckung der Unk. in Höhe von M. 249094 u. der notwendigen Abschreib. von M. 29 062 ausreichte, s0 wurden von dem A.-K. von M. 1600000 200 Aktien der Ges. wieder zur Verfüg. gestellt. Hiervon wurde das Defizit von M. 71 990 gedeckt u. der Rest von M. 128 009 zu Abschreib. auf Einbringungswerte verwandt. Im Ge- schäftsjahr 1908 ergab sich ein Betriebsverlust von M. 212 760, hervorgerufen durch die un- genügende Fabrikation in Cönnern, die in Folge dessen eingestellt werden musste. Gesamt- verlust ult. 1908 somit M. 1 005 000. Die in der G.-V. v. 4./10. 1909 beschlossene Sanierung erfolgte in der Weise: Die Ges. hatte eine grössere Anzahl Aktien teils im Pfandverkauf erworben, teils behufs Unterstützung der Sanierung zur Verfüg. erhalten, und es war ge- lungen, Hauptgläubiger durch Übertrag. solcher Aktien zur entsprech. Reduktion ihrer Forderungen zu veranlassen. Durch Beschlüsse der a. o. G.-V. v. 4./10. 1909 wurden sodann 100 dieser Aktien für kraftlos erklärt u. damit das A.-K. auf M. 1 300 000 festgestellt. Diese 100 Aktien nebst den aus früherer Reduktion in Reserve gehaltenen 200 Aktien (8. oben) sind vernichtet worden. Bezüglich des hiernach verbliebenen A.-K. von M. 1 300 000 wurde Zus. legung im Verhältnis von 2: 1, also Herabsetzung auf M. 650 000 beschlossen (Frist 25./2. 1900). Da diese Sanierung sich als nicht ausreichend erwies, 80 beschloss die a. o. G.-V. v. 7./11. 1910 neuerliche finanzielle Reorganisation; danach wurde das noch M. 650 000 betragende AX.K. weiter auf M. 344 000 herabgesetzt, und zwar durch Vernichtung von M. 48 000 Aktien, die von Aktionären zur Verfüg. gestellt worden waren und weiter durch Zus. legung der restl. M. 602 000 im Verhältnis von 7 zu 4 (Frist 31./3. 1911). Das so auf M. 344 000 herab- gesetzte A.-K. wurde dann wieder auf M. 470 000 erhöht, und zwar durch Neuausgabe von Aktien, die von Interessenten in Verrechnung gegen Forder. an die Ges. übernommen worden sind. Nachdem nunmehr die Gläubiger einen Nachlass von M. 84 000 gewährt haben, beträgt die Unterbilanz noch M. 306 000; der Betriebsverlust in 1909 beträgt rund M. 100 000; Ab- schreib. sind in Höhe von M. 140 000 vorgenommen worden, Rückstell. in Höhe von M. 150 000 und zwar die Abschreib. auf Masch. u. Ausstände, die Rückstell. hauptsächlich im Zus. hang mit der beabsichtigten Aufgabe eines Fabrikationszweiges. Die Hauptinteressenten bewilligten zur Stärkung der Betriebsmittel einen Kredit von M. 200 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke Hüsten u. Cönnern 188 967, Gebäude do. 489 360, Masch. u. Geräte 81 225, Fuhrpark 6511, Mobil. 6195, Waren 305 835, Kassa 2044, Wechsel 6629, Effekten 8000, Patente 43 995, Debit. 128 063, Verlust 391 093. – Passiva: A.-K. 650 000, Hypoth. 50 000, Akzepte 195 693, Bankschulden 515 129, Kredit. 97097, Rückstell. 150 000. Sa. M. 1 657 920. lewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. a. Anlagen 27 746, do. a. Dubiose 63 399, a. 0. Abschreib. a. Masch. 70 000, Handl.-Unk. 129 90., Betriebs-Unk. 23 511, Löhne 147 382, Zs. u. Bankspesen 70 590, Rückstell. 150 000. – Kredit: Waren-Bruttogewinn 291 442, Verlust 391 093. Sa. M. 682 535. Bilanz ber 31. Dezember 1910: Nicht veröffentlicht. Dividenden 1907–1911: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Friedr. Bertelmann. 0 Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Carl PFriess, Cassel: Dr. jur. Friedr. Struck, Frankf. a. M.: Alfred Sigmund, Darmstadt.