/ 3* 24 Metall-Industrie. eingeleitet. Denselben wurde im Juli 1910 der Strafprozess gemacht u. Birkner zu 1 Jahr, Dürr zu 4 Mon. Gefängnis verurteilt. Der eine der beiden Zivilprozesse über M. 27 146 ist bereits rechtskräftig entschieden u. die Klagesumme beigetrieben worden. In dem Gründer- anspruchsprozess über M. 400 162 erging am 2./6. 1911 in erster Instanz Urteil, wonach die Beklagten dem Grunde nach zum Schadenersatz verurteilt wurden. Gegen dieses Urteil hat nur ein Beklagter Berufung eingelegt, die im Dezember 1911 zurückgewiesen wurde. Das Urteil ist jetzt gegen alle Beklagten rechtskräftig geworden. Die a. o. G.-V. v. 14./3. 1911 genehmigte einen Vergleich mit R. Birkner, wonach letzterer an die Ges. M. 10 000 in bar zahlt, ihr ferner Aktien zurückgibt u. seine Ansprüche mit M. 175 000 fallen lässt, wogegen ihm M. 32 000 Aktien ausgefolgt worden sind. Der Bruttonutzen der Ges. aus diesem Vergleich beträgt ca. M. 160 000, verringert sich aber um die inzwischen zu Tage getretenen Erhöhungen des Gründeranspruchs u. die Prozesskosten. Zur Deckung der noch in Klage befindlichen Streitsumme hat die Ges. ein Zurückbehaltungsrecht auf 53 Aktien der Isis- Werke G. m. b. H. u. auf eine Forderung eines der Beklagten in Höhe von M. 59 271. Zweck: Der Erwerb und Fortbetrieb der „Isis-Werke, G. m. b. H. in Liqu.' in Nürn- berg sowie der An- und Verkauf aller in das Kunstgewerbe und in die Metallwarenfabrikation einschlagenden Gegenstände. Die Werke sind seit ihrer Umwandlung in eine A.-G. stark beschäftigt. Die a. o. G.-V. v. 14./3. 1911 genehmigte dass der Generalvertrieb der Produktion der Ges. für eine Anzahl von Ländern an die Sächs. Metallwarenfabrik Aug. Wellner Söhne in Aue i. S. übertragen werde. Kapital: Urspr. M. 650 000 in 650 Aktien à M. 1000, begeben zu pari zuzügl. Gründungs- spesen. Im eigenen Besitz befinden sich 8 Aktien. Das Geschäftsj. 1908/09 ergab einen Verlust von M. 438 935, der sich im Jahre 1909/10 auf M. 437 061, 1910/11 auf M. 390 884 verminderte. Zur Bestreit. dieser Unterbilanz, Vornahme von Ahschreib., sowie zur Sanier. der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 5./12. 1911: Herabsetz. des A.-K. um den Betrag von M. 436 000 durch Einziehung von 8 im Eigentum der Ges. befindl. Aktien u. durch Zus. legung der übrigen 642 Aktien im Verhältnis 3: 1. Die Herabsetz. um einen Betrag bis zu M. 200 000 oder weniger unterbleibt, sofern von seiten der Aktionäre 200 oder ent- sprechend weniger Aktien der Ges. zur Verfügung gestellt werden u. soweit es der Ges. gelingt, diese Aktien bis spät. 1./1. 1913 zu verkaufen. Zu diesem Zwecke wird den Aktionären anheim gestellt, zur Vermeid. der Zwangszus. legung ihre Aktien nebst Gewinn- anteil- u. Erneuerungsscheinen mit der Erklär. einzureichen, dass sie je % ihres Aktien- besitzes der Isiswerke A.-G. zur freien Verfüg. überlassen, sofern ihnen die restl. ½ nach Abstempel. zurückgegeben werden. Die Ges. soll berechtigt sein, die ihr so zur Verfüg. gestellten bis zu 200 Stück Aktien zum Tageskurs, sofern ein solcher vorhanden ist, jedoch nicht unter pari zu verkaufen. Diese Aktien erhalten als Vorz.-Rechte eine Vorz.-Div. von 5 %, ferner das Nachbezugsrecht von 5 % Div. für Jahre, in denen die Ges. keinen Rein- gewinn hatte, u. zwar neben den vorgesehenen Genussscheinen (s. unten). Aus dem hier- nach verbleibenden Reingewinn erhalten die St.-Aktien 4 % des Nennbetrages. Der nach Amortisier. der Genussscheine verbleibende Reingewinn fliesst den Stamm- u. Vorz.-Aktien zu gleichen Teilen zu. Die Vorz.-Aktien erhalten 2 Stimmen. Sie werden bei Verteil. des Gesellschaftsvermögens vor allen anderen Aktien voll befriedigt. Die nach erfolgter Zus.- legung verbleibenden St.-Aktien können durch eine seitens der Inhaber spät. am 1./3. 1912 zu leistende Zuzahl. von 25 % auf den Nennwert ebenfalls in Vorz.-Aktien mit den oben bezeichneten Rechten verwandelt werden. Für die Zuzahl. werden Genussscheine aus ge- geben. Die Genussscheine erhalten aus dem Reingewinn im gleichen Range mit den Vorz.- Aktien 5 % Div. u. Nachdiv. Sie werden ferner aus dem oben erwähnten Reingewinnteil durch Verlos. amortisiert (jährl. höchstens 12 Stück). Anleihe: I. M. 142 778 Amort.-Hypoth.; II. M. 220 000 Kaut.-Hypoth. für Bankkredit. Geschäftsjahr: 1./7:30. /6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 4 = .-Aktie = 2 Stimmen. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: 302 961, Masch. u. Kraftan lagen 16 734, elektr. Beleucht.-Anlage 5836, Werkzeug 2676, Coquillen, Formen, Stanzen u. Modelle 57 377, Ein- richt.-Kto 16 203, Klischee u. Katalog 160 038, Patente 1, Dubiose 1, Gründeranspruch 112 271, Kassa 576, Depot 900, Debit. 81 348, Waren 164 446, Verlust-Vortrag 437 061, abzügl. Gewinn 1910/11 46 176. – Passiva: A.-K. 641 000, Hypoth. 362 778, Akzepte 18 645. Arb. Unterstütz.-F. 205, Strafkasse 62, Prozesskosten-Res. 3000, Kredit.: a) anerkannte 83 294, b) streitige aus der Gründungsübernahme 59 271. Sa. M. 1 168 256. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 42 806, Prozesskostenres. 3000, Gewinn- übertrag auf Bilanzkto 46 176. Sa. M. 91 983. – Kredit: Bruttogewinn M. 91 983. Bilanz nach vorgenommener Sanierung: Aktiva: Immobil. 302 961, Masch.- u. Kraft- anlagen 16 734. elektr. Beleucht.-Anlage 5836, Werkzeug 2676, Coquillen-, Formen-Stanzen u. Modelle 57 377, Einricht.-Kto 16 203, Klischees u. Katalog 16 038, Patente 1, Gründer- Anspruchs-Sicher.-Kto 76 271, Kassa 576, Depots 900, Debit. 81 348, Dubiose 1, Waren 164 446. – Passiva: A.-K. 214 000, Hypoth. 362 778, Akzepte 18 645, Arb.-Unterstütz.-Kto 205, Strafkassen-Kto 62, Prozesskosten-Res. 3115, Kredit. 142 565. Sa. M. 741 372. Dividenden 1908/09–1910/11: 0 %. Direktion: Dr. phil. et rer. pol. Hans Kohl. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Paul Etzold, Leipzig; Stellv. Bruno Kolbig, Greiz; Fabrik- besitzer Adolf Siegle, Strassburg i. E. Prokuristen: Rud. Böttcher, Rudolf Garke.