Metall-Industrie. 7 Aus Zweckmässigkeitsgründen hat das Alexanderwerk unter Anrechnung des Kaufpreises von M. 100 000 auf seine Forderung die sämtl. Patente der Ges. erworben, um in der Lage zu sein, dieselben im Wege der Lizenz-Vergebung zu verwerten, was inzwischen geschehen ist. Die restl. Abschreib. auf die Wachwitz-Beteilig. betrug 1910/11 noch M. 45 238. Die restl., aus 1910 übertragene Unterbilanz des Alexanderwerks von M. 284 286 konnte aus dem Gewinn 1910/11 gedeckt werden; der restl. Gewinn von M. 184 359 wurde zu Rücklagen u. Vortrag verwendet. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Zur Abstossung der Bankschulden, zu Neubauten bezw. zur Verstärkung der Betriebsmittel beschliesst die a. o. G.-V. v. 28./2. 1912 Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 5 000 000) in 1500 Aktien mit halber Div.-Ber, für 1911/12, zu übernehmen vom A. Schaaffhaus. Bankverein zu 110 %, anzubieten den alten Aktionären M. 1 400 000 zu 114 %. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Tilg. ab 1905 durch jährl. Auslos. von mind. 3 % im Dez. (zuerst 1904) auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist durch erststellige Sicher.-Hypoth. in Höhe von M. 1 100 000 gesichert. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankver. Noch in Umlauf Ende Juni 1911: M. 820 000. Nicht not. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besond. Rücklagen, bis 4 % Div., vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R. und bis 20 % vertragsm. Tant., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 441 281, Arb.-Wohnhäuser 12 000, Fabrik- gebäude 868 426, Masch. 580 655, Eisenb.-Anschluss 1, Gerätschaften, Werkzeuge, Mobil. 1, Formkasten 1, Modelle 1, Patente 1, Avale 11 200, Beteilig. b. d. Alexander Manufacturing Co. Ltd., London 115 000, Beamtenwohnungsverein Remscheid 8000, Vereinsversicherungsbank, Düsseldorf 5750, vorausbez. Prämien 45 723, Kassa, Reichsbankgiro u. Postscheck 25 080, Wechsel 94 640, Debit. 1 512 885, Rohmaterial. 229 748, Material. 323 300, Halbfabrikate 963 029, Fertigfabrikate 1 313 804. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Anleihe 820 000, do. Zs.-Kto 18 450, Wohlf.-F. 44 215, Arb.-Unterst.-F. 26 753, Löhne 79 572, Avale 11 200, Bankkredit. 1 351 538, sonst. Kredit. 514 442, R.-F. 75 000, Garantie- u. Delkr.-Kto 75 000, Vortrag 34 359. Sa. M. 6 550 531. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 284 286, Geschäfts-Unk. 1 085 170, Abschreib. a. Anlagen 295 258, Verlust bei Kunden 15 714, do. bei der Deutschen Wachwitz- metall-A.-G. 45 238, Reingewinn 184 359. Sa. M. 1 910 028. – Kredit: Geschäftsgewinn M. 1 910 028. Kurs Ende 1906–1911: 122.25, 95.80, 68.50, 70, 106.50, 129 %. Zugelassen Febr. 1906; zur Zeichnung aufgelegt M. 1 000 000 21./2. 1906 zu 132 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./7. 1905. Erster Kurs 28./2. 1906: 132 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899/1900–1910/1911: 6, 0, 0, 0, 6, 7, 7, 6, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Adolf von der Nahmer, Carl Bernh. Luckhaus, Remscheid; Bernh. Schütz, Berlin. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. Paul Thomas, Berlin; Stellv. David Hasenclever, Kaufm. Carl Luckhaus sen., Fritz Korff, Max Böker, Heinr. Böker, Remscheid. Prokuristen: Karl Metzmacher, Walter Leineweber, Wilh. Mühlenberg. Zahlstellen: Remscheid: Ges.-Kasse, Barmer Bankverein; Berlin, Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. * 3 3 0 = * Stahlwerke Rich. Lindenberg Akt.-Ges. in Remscheid-Hasten mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 17./12. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 29./1. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Die Akt.-Ges. übernahm bei ihrer Gründung sämtl. M. 1 300 000 Geschäfts- anteile der Stahlwerke Rich. Lindenberg, G. m. b. H.; diese trat in Liquidation. Nach Ablauf des Sperrjahres am 15./2. 1908 gingen daher die Grundstücke u. Fabrikanlagen au f die Akt.- Ges. über. Zweck: Betrieb metallurgischer Unternehmungen jeder Art, insbesondere der Betrieb von Stahl-, Walz- und Hammerwerken. Die Ges. besitzt als Spezialität eine Reihe von Patenten zur Herstellung von Stahl auf elektrischem Wege; speciell nach dem Heroult'schen Elektrostahl-Verfahren. Eine neue Specialfabrik kam im Mai 1907 in Betrieb; ferner im Nov. 1907 eine neue umfangreiche Walzwerkanlage, sowie ein elektr. Schmelzofen von 2½ t Chargengewicht, ferner im Jahre 1908 ein solcher von 3 t Chargengewicht. Zugänge für Anlagen 1907/09 zus. M. 1 155 121, 1909/10 M. 155 131, 1910/11 M. 277 807, ausserdem stand das Neubau-Kto Ende Juni 1911 mit M. 157 425 zu Buch. Die Neuanlagen sind so bemessen, dass sie die im Stahlwerk zu erzielende Erzeugung von 10–12 000 t Elektrostahl-Rohblöcken weiter verarbeiten können. Eine Anzahl in- u. ausländ. Hüttenwerke haben die Einführung des Elektrostahl-Verfahrens der Ges. beschlossen u. Lizenzen für dessen Ausübung erworben. Zurzeit sind bereits 32 Elektrostahlöfen des Systems in Betrieb mit einer jährl. Gesamtleistung von 375000 t; 20 Öfen mit einer Jahresleistung von 500 000 t befinden sich im Bau. Auch die Tochter-Ges., die Elektrostahl G. m. b. H. (siehe bei Kap.), konnte 1910/11 wiederum belang- reiche Lizenzabschlüsse mit bedeutenden ausländischen Hüttenwerken tätigen. 1910/11 Er- richtung der selbständigen A.-G. The Lindenberg Steel Comp. in New VYVork.