Metall-Industrie. — 75 0 Deutsche Gussstahlkugel- und Maschinenfabrik Akt.-Ges. in Schweinfurt. Gegründet: 27./4. 1896 (eingetr, 5./6. 1896) unter der Firma Deutsche Gussstahlkugelfabrik A.-G. vorm. Fries & Höpflinger. Übernahme der Stahlkugelfabrik von Fries & Hüpflinger. Gründ. s. Jahrg. 1900/01. Zweck: Fabrikation von Gussstahlkugeln, Kugellagern und Laufringen. Die Ges. arbeitet in der Hauptsache für Fahrrad-, Automobil- und Maschinen-Fabriken. Die Ge- sellschaft war bei den Deutschen Rohkugelwerken, A.-G. (A.-K. M. 750000, Div. 1897/98: 6 %, sonst 0 %; Firma inzwischen gelöscht), in Schweinfurt mit M. 150 000 in 150 Aktien beteiligt zum Zwecke der Fabrikation von Stahlkugeln für gemeinschaftl. Rechnung. Die G.-V. der beiden Gesellschaften „Deutsche Gussstahlkugelfabrik A.-G.“ u. „Deutsche Rohkugelwerke“ in Schweinfurt v. 12./10. 1900 genehmigten die Fusion beider Etablissements (unter Annahme der Firma wie obenstehend) durch Übertragung der Aktiva u. Passiva der Rohkugelwerke nach dem Stande v. 1./3. 1900 an die Deutsche Gussstahlkugelfabrik ohne Liquid. gegen Empfangnahme von 600 neuen Aktien der Ges. à M. 1000. Ebenso wurden die weiteren Anträge auf Gratiseinlieferung der im Besitze der Deutschen Gussstahlkugel- fabrik befindl. 150 Rohkugel-Aktien an die Deutschen Rohkugelwerke zwecks Vernichtung dieser genehmigt. Arb. ca. 1300. Grundbesitz 27738 qm, wovon ca. 26 000 qm bebaut. Zugänge auf Anlage- Ktf 1906/07 M. 193 164. 1907/08 fanden weitere bauliche Erweiterungen u. Ein- führung neuer Maschinen mit M. 338 962 Kostenaufwand statt; Zugänge 1908/09–1910/11: M. 35 534, 58 710, 115 182 für Bauten u. Masch. Die Ges. hat 1908/09 durch den Rückgang der Konjunktur eine erhebl. Minderung des Umsatzes erfahren; der Reingewinn betrug nur M. 1699. Im J. 1909/10 hat sich der Umsatz gegen das nahezu verdoppelt. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Akt. à M. 1000, wovon 1020 mit Nr. aus der Zahlenreihe 1–1061 abgest. sind. Vbis M. 600 000, Erhöh. lt. G.-V. v. 25./1. 1897 um M. 200 000 (angeboten zu 150 %) u. ft. G.-V. v. S./5. 1897 um weitere M. 100 000 (angeboten zu 440 %). Weiter erhöht zur Über- nahme der Be hen Rohkugelwerke lt. G.-V. v. 12./10. 1900 um M. 600 000 (auf M. 1.500 000) in 600 Aktien, mit der Massgabe, dass zur Sanierung des Unternehmens auf das gesamte A.-K. von M. 1 500 000 eine Zuzahlung von 25 % des Nominalbetrages jeder Aktie bezw. Zus. legung aller derjenigen Aktien im Verhältnis von 4: 1, zu erfolgen habe, auf welche eine Zu- zählung nicht geleistet werden sollte. Frist bis 31./5. 1901. Die Aktien wurden mit Stempel versehen, Aufzahlung bezw. Zus. legung lt. G.-V.-B. v. 12. 10. 1900 geleistet bezw. erfolgt'. Im ganzen wurde auf 860 Aktien die 25 5 0% Zuzahlung geleistet, 640 wurden 4: 1 zus. gelegt (davon 76 zwangsweise), sodass das A.-K. M. 1 020 000 betrug. Die G.-V. v. 10./7. 1905 beschloss zwecks Abstossung von Bankkredit., Vermehrung der Masch. u. des Betriebskapitals Erhöhung des A.-K. um M. 630 000 (auf M. 1 650000) durch Ausgabe von 630 neuen, ab 1./3. 1905 div. ber. Aktien (Nr. 1062–— 16 691), übernommen von einem Konsortium zu 105 %, den Aktionären 2: 1 vom 315 7.–15./8. 1905 zu 110 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 31./7. 1907 um M. 650 000 (auf M. 2 300 000) in 650 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./3. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 112. 60 0%, hiervon angeboten 550 Stück den alten Aktionären 3: 1 vom 4.–18./7. 1907 zu 117.50 %. Die neuen Mittel dienten ebenfalls zur Erweiterung der Anlagen, Abstossung von Bankkredit und Verstärkung des Betriebskapitals. Hypotheken: Auf den Grundstücken der Ges. lastet eine im Kontokorrentverkehr ver- zinsliche u. jederzeit rückzahlbare Hypoth. von M. 70 000. Geschäftsjahr: 1./3.–28./2. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung von Sonderrückl., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. resp. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 28. Febr. 1911: Aktiva: Immobil. 796 108, Masch., elektr. Anlage u. Werkzeuge 492 386, Mobil. u. Utensil. 1, Pferde u. Wagen 1, Feuerwehr 1, Modelle 1, Patente 1, Aus- stellungskto 1, Katalog 1, Halb- u. Fertigfabrikate 536 535, Rohmaterialien 182 012, Debit. 638 222, Bankguth. 625 117, Kassa 4443, Effekten 8232. – Passiva: A.-K. 2 300 000, R.-F. 149 055 (Rückl. 23 248), R.-F. 100 000 (Rückl. 40 000), Delkr.-Kto 25 000 (Rückl. 17 099), Kredit. 185 009, Div. 2760 900, do. alte 480, Tant. u. Grat. 44 261, Arb.-Wohlf. 25 000, Vortrag 178 259. Sas. M. 4 283 066. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Saläre 55 590, Handl.-Unk., Insert., Versich., Reise- spesen, Provis., Porti etc. 93 854, Zs., u. Dekorte 24 886, Stauern u. Abgaben 19 748, Abschreib. 198698, Gewinn 603 869. – Kredit: Vortrag 138 903, Waren (Rohgewinn) 857 744. Sa. M. 996 647. Kurs: Aktien Ende 1896–1902: 325, 205, 91.25, 48, 19, –, – %. Eingef. im Juni 1896 zu 137.50 %. Notiert in Dresden. – Abg Aktien Ende 190, 1911: 93, 108, 126.90, 160.50, 123, 97, 117.50, 189, 210.75 %. Zugel. Jan. 1903; erster Kurs 19./1. 1903: 60 %. Seit Dez. 1909 sind sämtl. Aktien lieferbar. Dividenden: Aktien 1896/97–1899/1900: 30, 12, 0, 913 abgest. Aktien 1900/1901 bis 3101I1 0 .. „ (K.) Direktion: Engelbert Fries. Komm.-Rat Wilh. fincinzer Prokuristen: E. Margraf, H. Tully, M. Kaiser. Aufsichtsrat: (3–9) V ors. 3ank-Dir. Komm.-Rat Max Frank, Dresden; Stellv. Rechts- anwalt Dr. J. Schmitt, Bamberg; Bank-Dir. Hans Neumeyer, Nürnberg; Bank-Dir. P. Salomon, Berlin; Komm.-Rat Ernst Sachs, Schweinfurt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold; München, Nürnberg u. Fürth: Bayer. Vereinsbank.