Metall-Industrie. Dividenden: 1891–98: 0 %; 1899–1910: 10, 4, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 6, 6, 2 %. Direktion: H. von Born. Prokuristen: Heinr. Höhle, G. Zeppenfeld. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Paul Müller, Stellv. Frau Paul Müller, Barmen; Fräulein Helene von Born, Berlin. Wittener Stahlröhren-Werke in Witten a. d. R. mit Abteilung in Gelsenkirchen-Schalke. Gegründet: 14./2. 1896 mit Wirkung ab 1./1. 1895; eingetr. 7./4. 1896. Die Ges. übernahm als Einlage der Firma „Alvermann, Cordes & Trottmann“ deren Röhrenfabrik mit Zubehör, ferner von G. Alvermann ein damals noch im Bau begriffenes Walzwerk, zus. für M. 684 213. Zweck: Betrieb einer Stahlröhrenfabrik. Auf dem Wittener Werke werden in der Haupt- sache nahtlose Siederöhren, Wasser- und Feuerröhren bis 4* Durchmesser für Lokomotiv-, Schiffs-, Lokomobil- und stationäre Kessel, nahtlose Gasröhren in den gebräuchlichsten Dimensionen, nahtlose Röhren für den Fahrrad- und Automobilbau sowie Bestandteile für den Fahrradbau hergestellt, während das Schalker Werk überlapptgeschweisste Siederöhren, stumpf- und überlapptgeschweisste Gas-, Dampf., Wasser-, Luftleitungs., Flanschen-, Berieselungs- und Schlammversatzröhren in sämtlichen vorkommenden Dimensionen bis 16 Durcehmesser anfertigt, ausserdem noch Rohrschlangen, Spiralen und montagefertige Dampfleitungen mit sämtlichem Zubehör. Die Werke ergänzen sich demnach gegenseitig und war lieser Umstand ein wesentlicher Grund für ihre Verschmelzung. (s. unten.) Zugänge auf Anlage- Konti erforderten 1905/06–1909/10 M. 410 315, 316 084, 292 935, 504 233, 1 206 242; 1909/10 speziell für Erweiterungs- u. Ergänzungsbauten des alten Walzwerks und den Neubau der Zieherei nebst Generatorenanlage. Das neue Walzwerk kam Anfaag 1911 voll in Betrieb, wo- durch die Produktion um 35 % gesteigert wurde. Das Neubau-Kto stand ult. Juni 1911 mit M. 642 176 zu Buch. Die Grundstücke der Ges. in Witten umfassen 11 ha 60 a, in Schalke 13 ha 40 a, die bebaute Fläche insgesamt 13 ha 50 a. Etwa 800 Arbeiter, davon entfallen 660 auf Witten u. 140 auf Schalke. Die Gewinne für 1909/10 u. 1910/11 wurden durch den Preisrückgang der Fabrikate beeinträchtigt. Für 1910/11 ergab sich nach Entnahme von M. 100 000 aus dem Spez.-R.-F. ein Bruttogewinn von M. 395 746. Insgesamt erzielte die Ges. bis 1909 aus Verkäufen von Lizenzen eines von ihr geheim- gehaltenen Fabrikationsverfahrens M. 945 000, von dieser Summe wurden seit 1./7. 1907 ver- einnahmt M. 560 000. In Schlesien u. den preuss. Gebietsteilen östlich der Oder sowie in einem Teil von Russland dürfen seitens der Ges. Lizenzverkäufe nicht mehr getätigt werden. Im November 1905 wurde eine Interessengemeinschaft bezw. spätere Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke in Gelsenkirchen vereinbart. Die Verschmelzung, welche bis Ende Juni 1907 durchgeführt wurde, vollzog sich auf folg. Grundlage: Witten stellte seinen Aktienbesitz an Gelsenkirchen-Schalke in Höhe von M. 50 000 letzterer Ges. un- entgeltlich zur Verfüg., so dass für die Verschmelzung noch M. 1 200 000 A.-K. der Schalker Röhrenwalzwerke in Betracht kamen. Die Aktionäre von Gelsenkirchen-Schalke erhielten für je 4 Aktien 1 Aktie der Wittener Stahlröhren-Werke zu M. 1000 u. M. 700 bar oder gegen 2 Aktien u. M. 150 bar 1 Aktie der Wittener Stahlröhrenwerke (Frist zum Umtausch 7./9. 1907). Zur Durchführung dieser Transaktion erhöhten die Wittener Stahlröhren-Werke ihr A.-K. lt. G.-V. v. 16./12. 1905 um M. 600 000 durch Ausgabe von 600 Stück Aktien à M. 1000 (s. unten). Ausser den ordentl. Abschreib. sind von dem aus der Zus. legung sich ergebenden Buchgewinn der Schalker Bilanz von M. 837 660 nach Abzug von M. 15 000 die verbleibenden M. 822 660 ganz zu a. o. Abschreib. auf die Anlagewerte beider Werke benutzt worden. Seit 1906 ist die Wittener Ges. bei der Masch.-Ind. Ernst Halbach Akt.-Ges., Düsseldorf mit M. 150 000 beteiligt (Div. 1906/07–1909/10: 8, 8, 0, 6 %). Kapital: M. 3 500 000, in 1800 abgest. u. 600 Aktien von 1907 u. 1100 Stück von 1909 à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1897 um M. 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1897, über- nommen von einem Konsortium zu 121.50 %, angeboten den Aktionären M. 250 000 4: 1 zu 125 %. Die G.-V. v. 22./12. 1899 beschloss Rekonstruktion des Unternehmens (Tilg. der Unterbilanz von M. 422 705 per 30./6. 1899) durch Umwandlung in Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von M. 500 pro Aktie bezw. Zus. legung von 4 Aktien zu einer als St.-Aktie. Die Zuzahl. wurde auf alle Aktien geleistet. Das A.-K. betrug somit nach wie vor M. 1 500 000 und die Aktien haben die Be. zeichnung Vorz.-Aktien nicht erhalten. Die auf die Aktien geleistete Zuzahl. inkl. Zs. betrug M. 778 014, hiervon wurden verwendet: M. 3500 als Kosten für Durchführung der Finanz-Operation, M. 74 267 zur Abfindung an einen abgegangenen Dir. sowie Entschäd. für Erledigung von Prozessen, M. 107 064 zu ausserord. Abschreib. auf Masch. u. Transmiss. M. 422 706 für Tilg. der Unterbilanz v. 30./6. 1899, M. 114 887 für Tilg. der Unterbilanz v. 30./6. 1900, M. 55 593 zur Bildung eines Verfüg.-Ktos. Die Unterbilanz ist 1903 völlig getilgt worden. Behufs Erweiterung des Werkes beschloss die G.-V. v. 7./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904, begeben zu 150 %, angeboten 150 Stück den Aktionären 10: 1 v. 20./1.–6./2. 1905 zu 150 %. Agio mit M. 150 000 in den R.-F. Zur Ausführung der Interessengemeinschaft bezw. Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke zu Schalke i. W. beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 fernere Erhöhung des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 2 400 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, welche zum Umtausch der Aktien des Schalker Werkes dienten und bei deren Ausgabe das Bezugsrecht der Wittener Aktionäre ausgeschlossen war (s. oben). Nochmals erhöht zur weiteren Aus-