Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 603 Actien-Maschinenbau-Anstalt vorm. Venuleth & Ellenberger in Darmstadt. * Gegründet: 8./7. 1889. Statutänd. 12./5., 1./6. 1906, 14./6. u. 17./10. 1910. Gründung S. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Weiterbetrieb der Maschinenbauanstalt v. Venuleth & Ellenberger. Besondere Spez.: Bau v. Brennereieinricht., Presshefefabriken u. Trockenanlagen für Brennereischlempe, Bier- treber, Stärkefabrikationsrückstände, Kartoffel, Getreide, Blut, Knochenschrot u. Sonst. Material, auch speziell für breiige, klebrige Materialien der chem. Industrie; Fabrik-Einricht. zur Herstell. von Stärke u. Syrup aus Kartoffeln, Mais, Bataten, Manioka, Arrow-root etc:;: komb. Stärke- u. Flocken-Anlagen f. Mais, Getreide, Lupinen, b. vollständiger Entbitterung der Letzteren; Einricht. für die Verarbeitung von Fischen u. Fischabfällen zu Futter u. Dünger; ferner Apparate zur Aufschliessung u. Trocknung von Leder, Filz, Wolle, Haaren ete., sowie Kadaververwertungsanlagen u. Poudrettefabriken. Eigene Kupferschmiede f. Apparate u. Kupferwaren aller Art. Die Ges. ist bei der Allg. Städtereinigungs-Ges. A.-G. in Berlin u. Wiesbaden mit M. 2000 beteiligt. In Berlin besitzt die Ges. ein Grundstück. Die Poudrette- fabrik in Bremen wurde 1906 verkauft. Kapital; M. 500 000 in 203 Vorz.-Aktien u. 297 doppelt abgest. St.-Aktien à M. 1000, Urspr. M. 1 000 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 12./5. 1906 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1905/06 von M. 463 979 um M. 500 000 auf M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 271 (Frist bis 1./10. 1906). 3 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt bezw. mit drei anderen zus. gelegt; die Ersatzaktien sind versteigert worden. Den auf jene 3 Aktien entfallenen Anteil am reinen Erlöse nach Abzug der Kosten hat die Ges. mit je M. 251.67 bei dem Amtsgericht in Darmstadt hinterlegt. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien M. 500 000 wurde verwendet zur Tilg. der Unterbilanz mit M. 463 979, M. 20 000 wurden dem R.-F. u. M. 16 021 dem Spez.-R.-F. überwiesen. Das Geschäftsjahr 1907/08 schloss mit einem Verlust von M. 108 755 ab, zu dessen teilweiser Deckung die Reserven mit M. 37 069 aufgelöst wurden; M. 66 769 wurden als Verlustsaldo vorgetragen. 1908/09 erhöhte sich der Verlust auf M. 158 891. Die Ursache des schlechten Abschlusses ist grösstensteils in den notwendig gewordenen Anderungen u. Ergänzungen von gelieferten machinellen Anlagen, die die Ges. als Spezialität aufgenommen hat, zu suchen. Die Unterbilanz konnte 1909/10 um M. 47 531 auf M. 111 360 vermindert werden. Zur voll- ständigen Tilg. derselben, zu Abschreib. (M. 30 321) u. Res.-Stellungen (M. 59 067) beschloss die a. o. G.-V. v. 17./10. 1910 Herabsetzung des A.-K. um M. 200 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 3, also von M. 500 000 auf M. 300 000 (Frist 26./1. 1911). Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. wieder auf M. 500 000 zu erhöhen durch Ausgabe von M. 200 000 in 6 % kumulativen Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 15./2. 1911, angeboten den St.-Aktionären zu 100 % plus M. 40 für Emiss.-Kosten (Frist 26./1. 1911); auch wurde den St.-Aktionären das Recht eingeräumt, ihre zus.gelegten nom. M. 300 000 Aktien in einer bis 31./12. 1913 laufenden Frist durch Zuzahl. von 25 % = M. 250 pro Aktie, zuzügl. 6 % Stück-Zs. auf den Nom.-Betrag von je M. 1000 vom Beginn des jeweils laufenden Geschäfts- jahres bis zum Zahlungstage in 6 % kumulative Vorz.-Aktien umzuwandeln. Bis 14./2. 1911 nur mit 3 Aktien geschehen; A.-K. also jetzt wie oben. Die Vorz.-Aktien werden im Falle der Liquid. vor den St.-Aktien zu pari zurückgezahlt. Hypothek: M. 166 000 auf Wohnhaus Berlin. Geschäftsjahr: 15. Febr. bis 14. Febr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an die Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleibenden Überschuss 10 Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, vom Rest zunächst weitere 2 % Div. an die St.-Aktien, noch verbleibender Überschuss an beide Aktienarten. Reicht der Reingewinn eines Geschäftsjahres zur Zahlung der 6 % Div. auf die Vorz.-Aktien nicht aus, so sind die Fehlbeträge aus den Erträgnissen der folgenden Ge- schäftsjahre vorweg nachzuzahlen. Bilanz am 14. Febr. 1911: Aktiva: Immobil. Darmstadt: Grund u. Boden 138 872, Ge- bäude 119 400, Fabrik- u. Anschlussgleise 1990; Wohnhaus Berlin 288 806, Betriebs- u. Werk- zeugmasch. 76 009, Werkzeuge u. Geräte 17 611, Modelle 10 000, Mobil. 711, Patente 4604, Kassa 6877, Postscheck 126, Wechsel 13 685, Effekten 4855, vorrät. Waren u. Rohmaterial. 67 274, fertige u. halbfert. Fabrikate 95 617, Debit. 456 069, Avale 20 459. Passiva: Vorz.- Aktien 203 000, St.-Aktien 297 000, R.-F. 27 201 (Rückl. 2201), Spez.-R.-F. 34 067, Hypoth. 166 000, Kredit. 533 408, Avale 20 459, Tant. an A.-R. 2500, do. an Vorst. 4403, Div. 30 000, Vortrag 4932. Sa. M. 1 322 972. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Besondere Abschreib. 30 321, z. R.-F. 25 000, z. Spez.- R.-F. 34 067, Gen.-Unk. 123 999, Zs. 21 910, Abschreib. 17 456, Tant. 6903, Gewinn 37 133, Kredit: Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien 200 000, Aktienzuzahlung 750, zus, 200 750 abzügl. Verlust per 14./2. 1910 111 360 bleibt 89 389, Fabrikat.-Bruttogewinn 207 403. Sa. M. 296 792. Dividenden: 1889/90–1909/10: Aktien: 9, 9, 9, 10, 6, 6, 5, 0, 4, 3, 4, 5, 4, 0, 0, 0, 0, 2½, 0, 0, 0 %; 1910/11: Vorz.-Aktien: 6 %; St.-Aktien: 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. E. Dornseiffer, Ober-Ing. Joh. Press. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Kirchenrat Ed. Ellenberger, Ortenberg;: Stellv. Konsul Paul Baus,