―§ Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 689 Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Adolf Thomae, Mainz; Stellv. Komm-Rat Hans Knoll, Ludwigshafen a. Rh.; Josef Stenz, Bank-Dir. R. Dietzschold, Mainz; Jul. Przyrembel, Frank- furt a, M. Prokurist: Emil Wilh. Heuzeroth. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mainz: Disconto-Ges. Peniger Maschinenfabrik u. Eisengiesserei A.-G. in Penig i. S mit Zweigniederlassung in Leipzig Pis Unruh & Liebig. Abteil. der Fabrik und Eisengiesserei). Gegründet: 19./3. bezw. 2./6. 1890 (eingetr. 24./7. 1890) mit dem Sitze in Berlin; derselbe wurde lt. G.-V. v. 21./10. 1890 nach Penig „ Die Ges. übernahm von den Erben des verstorb. Freiherrn V. H. von Swaine die denselbe n gehör. Masch. u. Eisengiesserei, sowie das gesamte Handlungsvermögen der Firma Adolph Oeser Nachf. in Penig um den Gesamtkaufpreis von M. 1 182 500. Zweck: Betrieb einer Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei. Spezialität: Transmissionen u. in kleinerem Umfange Rotationspumpen. Die Ges. besitzt in Penig ein Areal von ca. 387 000 qm, wovon ca. 13 000 qm mit Fabrik- u. Wohngebäuden bebaut sind. Die sonst. Grundstücke sind für landwirtschaftl. Zwecke verpachtet. Die G.-V. v. 16./2. 1899 beschloss Ankauf der Masch.-Fabrik von Unruh & Liebig in Leipzig-Plagwitz ab 177 1898 bezw. 1./4. 1899, welches Etabliss. sich mit dem Bau von Getreidespeichern, Kränen, Aufzügen u. Elevatoren befasst. Der Übergangswert dieser Fabrik betrug M. 1 121 986 abzügl. M. 641 986 Passiven, sodass M. 480 000 verblieben, welcher Betrag an Unruh & Liebig in 480 Aktien à M. 1000 der Em. von 1899 gewährt wurde. Das Areal der Fabrik in Leipzig-P lagwitz umfasst 7920 qm. Neu- anlagen u. Anschaffungen erforderten 1906/07–1910/11 M. 215 263, 285 228, 160 091, 114 285, 127 183. 1906/07 gelang es, die aus dem Vorj. herübergenommene Unterbilanz von M. 285 161 zu tilgen. Mangel an Aufträgen nötigte 18 Ges. 1908/09 die normale Arbeitszeit wesentlich einzuschränken. 1909/10 litt die Ges. unter sehr gedrückten Verkaufspreisen. 1909/10 waren sämtl. Werkstätten über ihre Leistungsfähigkeit hinaus beschäftigt, doch war infolge unzu- länglicher Verkaufspreise ein günstiges Resultat bezw. eine Div. nicht zu erzielen. In Warschau wurde 1909/10 eine Ges. m. b. H. errichtet, sowie eine Ges. m. b. H. für Regulatoren- bau gegründet. Kapital: Bis 1911: M. 2 600 000 in 2600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöh. It. G.-V. v. 15./1. 1898 um M. 500 000 in 500 Aktien 1 1000 (div.-ber. ab 1./4. 1898), an- geboten den Aktionären 15.–24./2. zu 117 % abzügl. „Stück-Zs. bis 31./3. 1898; weitere Erhöh. um M. 1 100 000 in 1100 neuen, ab 1. 4. 1899 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 5: 2 v. 1.–10./4. 1899 zu 121 %. Die Ausgabe erfolgte zum Zwecke der Ver- grösser. der Fabrikanlagen, sowie zur Erhöh. der Betriebsmittel. Zur Verstärk. der Betriebsmittel, sowie zur Modernisier, der Werke beschloss die G.-V. 16./12. 1911: Es wird den St.-Aktionären die Berechtig. eingeräumt, ihre Aktien von je nom. M. 1000 in Vorz.-Aktien mit dem gleichen Nennbetrage dadurch umzuwandeln, dass sie auf den Nennwert den Betrag von 30 % = M. 300 bar oder in Hypoth.-Forder. zuzahlen, Die zu Vorz.-Aktien umgewandelten Aktien erhalten aus dem Jahresgewinne vorweg eine Div. bis zur Höhe von 6 %. Der hiernach verbleibende Reingewinn wird den Inhabern der- jenigen Aktien, die nicht zu Vorz.-Aktien umgewandelt worden sind u. die daher St.-Aktien bleiben, bis zur Höhe von 4 % des Kapitalbetrages zugeteilt, restl. Reingewinn an beide Aktiengattungen gleichmässig zugewiesen. Reicht der Jahresgewinn zur Deckung der Vorz.- Div. von 6 % nicht aus, so ist der Fehlbetrag vorweg aus dem Gewinn des folgenden Jahres oder der folgenden Jahre an Vorz.-Aktien nachzuzahlen. Im Falle der Liquid. der Ges. werden vorweg die Vorz.-Aktien nebst den etwa rückständ. Div. voll gedeckt. Erst dann werden die liquiden Mittel zur Deckung der St. Aktien verwendet. Die neue Gewinnvyerteil. tritt ab 1./7. 1911 in Kraft. Gleichzeitig wurde eine Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von 500 Vorz.-Aktien von je M. 1000 zu pari beschlossen. Unter Ausschluss des gesetzl. Be- zugsrechts der Aktionäre überlässt die G.-V. von den neu auszugebenden Vorz.-Aktien 500 Stück einem Familienkonsort. Dieses bewirkt eine dem Betrage der übernommenen Vorz.-Aktien gleichhohe Sacheinlage dadurch, dass es der Ges. gleichhohe, gegen sie ihm zustehende Forder., die auf den Grundstücken der Ges. hypoth. eingetragen sind, samt Hypoth. sowie nebst Zinsen auf die Zeit vom 1./7. 1912 ab Die Ges. nimmt die übereigneten Forder. samt Hypoth. als Einlage auf das erhöhte A.-K. Die Anträge der Verwalt. wurden mit 760 Stimmen angenommen. Aueff hiergegen einige Aktionäre Proteste zu Protokoll. Gegen diese Sanierungsbeschlüsse haben einige Aktionäre Wider- spruch erhoben, demzufolge hat das Amtsgericht Penig die Eintrag. in das Handelsregister bis auf Weiteres ausgesetzt. Von den Protestierenden wird bestritten, dass zur giltigen Be- schlussfassung die erforderl. % Majorität des in der Versamml. vertretenen A.-K, erreicht sei. Hypotheken: M. 500 000 auf den Peniger Grundstücken, zu 5 % verzinsl., seitens der Gläubigerin unkündbar bis 1./10. 1910, seitens der Ges. jederzeit mit 3 monat. Frist kündbar. M. 500 000 auf den Leipz. Grundstücken auf 10 Jahre fest, aufgenommen 1905,. M. 500 000 zu 5 %, aufgenommen 1908/09 zur Rückzahl. von Bankvorschüssen, zu Neuanschaffungen u. zur Vermehrung der Betriebsmittel; auf 10 Jahre unkündbar. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1905 v. 1./4.–31.03. Stimmrecht: 1 Stamm- oder 1 Vorz.-Aktie = je 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19111912. II.