716 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. inzwischen durch Gerichtsbeschluss die Leistung einer Kaut. von M. 100 000 auferlegt worden, die auch gestellt wurde. Auch das Geschäftsjahr 1910 litt noch unter der Sanier. von 1909. Das Geschäft muss erst allmählich wieder neu aufgebaut werden. Die Unterbilanz stieg 1910 von M. 278 450 auf M. 484 474. Hypotheken: M. 211 526. Geschäftsjahr: Kalenderjahr; bis 1909 1./6.–31./5. (I. v. 1./3. 1899 bis 31./5. 1900). Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Dotierung von Sonder- rücklagen, 4 % Div., M. 10 000 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf, der G.-V. event. auch zur Schaffung von Wohlfahrtseinricht. für Beamte u. Arbeiter. Von einem nach Verteilung von zus. 10 % Div. etwa verbleib. Gewinnrest kann ein Div.-R.-F. bis zu 1 % des A.-K. dotiert werden, aus dem im Falle die Div. zu ergänzen ist. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 149 000, Gebäude 294 658, Masch. u. Utensil. 185 618, Fuhrpark 690, Dampfpflug 21 517, Waren 593 765, Kassa 7720, Debit. 389 996, Wechsel 128 711, Avale 30 000, Patente 1300, Modelle 1214, Effekten 1500, Verlust 484 474. – Pas- siva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 211 526, Kredit. 969 237, Avale 30 000, Rückstell. für Sanier.- Unk. 30 000, do. f. Dubiose 39 153, unerhob. Div. 250, Tant. u. Grat. 10 000. Sa. M. 2 290 167. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 278 450, Unk., Zs., Reisespesen, Provis. etc. 266 514, Löhne 151 664, Abschreib. 29 223. – Kredit: Bruttogewinn 241 378, Verlust 484 474. Sa. M. 725 852. Dividenden: 1899/1900 (15 Mon.): 9 % p. r. t.; 1900/01–1908/09: 7, 7, 7, 7, 6, 6, 0, 5, 0 %. 1909: 0 % (7 Mon. v. 1./6.–31./12.); 1910: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Georg Buckhardt, Felix Holtschneider. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Justitiar Bodenbach, Essen: Hütten-Dir. Max Schilling, Gelsen- kirchen; Bergwerksdir, Jak. Kleynmans, Recklinghausen; Ludw. Stern, Würzburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen-Ruhr: Essener Bankverein. Ö 0 = – * Zeitzer Eisengiesserei u. Maschinenbau-Act.-Ges. in Zeitz mit Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Gegründet: 31./12. 1871; eingetr. 12./1. 1872. Zweck: Fortbetrieb der früher Hermann Schaedeschen, für M. 750 000 übernommenen Fabrikanlagen, Eisengiesserei u. Masch.-Fabrikation. Fertigung von Eisenarbeiten jeder Art, namentlich auch von Masch. für den Braunkohlenbergbau und die Brikettfabrikation (nach Tellerofensystem, sowie Röhrentrockenapparate) Ziegeleieinrichtungen, sowie vollständige Braunkohlen- u. Steinkohlenbrikettanlagen, Herstellung von ganzen Fabriken und Beteilig. an solchen. Die Grundstücke und Fabrikanlagen in Zeitz sind in der Schäde-Strasse 4 u. 5 und angrenzend Naumburger-Strasse 20a u. b und 21a u. b belegen und umfassen einen Flächeninhalt von 5 ha 48 a, wovon 16.163 qam mit Fabrik-, Wirtschafts- u. Wohn- gebäuden bebaut sind. Dazu gehören Giesserei-, Maschinenbau-, Kesselschmiede-Werkstatt, Modelltischlerei, Magazin, Maschinen- u. Kesselhäuser, kleine Werkstätten sowie ein Bureau- gebäude. Im J. 1857 errichtet, ist die Fabrik durch Erweiterungen u. Neuanschaffungen wesentlich vergrössert worden, sodass gegenwärtig 240 durch Dampf und elektrische Kraft betriebene Arbeitsmaschinen in Tätigkeit sind; zur Erzeugung des Dampfes u. der Betriebs- kraft dienen 3 Dampfkessel und Dampfmaschinen von zus. 450 HP. 1899 erfolgte Ankauf der Maschinen-Fabrik von Louis Jäger in Cöln-Ehrenfeld für M. 1 373 213.16, wovon M. 600 000 in Hypoth., u. M. 773 213.16 bar gewährt wurden. Die Erwerbung erfolgte, um bessere Verbindung mit der bedeutenden rheinischen Kundschaft zu erhalten. Die Abteilung Köln-Ehrenfeld besteht aus den beiden Fabriken in der Hütten- strasse 48 und Vogelsangerstr. 165 u. 171; Areal zus. 2 ha 64 a 46 qm. Hier werden vor- zugsweise Einrichtungen für Brikettfabriken, Ziegeleien, Masch. für die keramische Industrie sowie Zerkleinerungsanlagen aller Art gebaut; in der Fabrik Hüttenstrasse befindet sich die Eisengiesserei u. Kesselschmiede mit Eisenkonstrukt.-Werkstätte. Als Betriebsmasch. dienen 4 Dampfmasch. mit einer gesamten Kraft von ca. 400 PS. 1905/08 fanden daselbst weitere Vergrösser. der Anlagen statt, auch in Zeitz wurden 1907/08 die maschin. Anlagen u. Werk- stätten erweitert; Kostenaufwand für Zugänge 1906/07–1910/11 M. 408 688, 157 093, 296 973, 145 378, 180 512. In Zeitz u. Köln werden z. Zt. ca. 960 Arb. u. Beamte beschäftigt. Das 1902 in der Subhastation erworbene Braunkohlenwerk „Hercynia“ bei Wienrode hat zu seinem vollständigen Ausbau noch weitere Aufwendungen notwendig gemacht u. steht jetzt nach Abschreib. für 1906/11 von M. 222 246 mit M. 120 000 zu Buche. Kapital: M. 1 824 000 in 3200 Aktien (Nr. 1–3200)à Thlr. 100 = M. 300 u. 720 Aktien (Nr. 3201–3920) à M. 1200. Urspr. M. 1 200 000, wurde das Kapital 1881 durch Rückkauf von M. 240 000 zu nicht über 85 % auf M. 960 000 reduziert. Die G.-V. v. 18. Febr. 1897 beschloss Erhöhung um M. 360 000 auf M. 1 320000, div.-ber. ab 1896 97, begeben zu 211 % nebst 20 % Zs. ab 1. Juli 1896 bis 31. Jan. 1897, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 6. April 1899 um M. 504 000 auf jetzigen Stand durch Ausgabe von 420 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Juli 1899, angeboten den Aktionären vom 13.–22. April 1899 zu 210 %, auf M. 3600 nom. alte Aktien kam eine neue. Die letzte Erhöhung erfolgte zwecks Ankaufs der L. Jägerschen Maschinenfabrik in Cöln-Ehrenfeld (siehe oben) und Verstärkung der Betriebsmittel.