724 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Dividenden 1899/1900–19010/11: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 8, 3, 3, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. event. 4 Direktion: Joh. Meifort, Ed. Zirkler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Konsul H. G. von Lüder, Dresden; Stellv. Bank-Dir. Hugo Marcus, Wien; Schiffahrts-Dir. Siegfr. Grünwald, Dresden; Bank-Dir. G. Pilster, Berlin; Major G. Placke, Aken. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bank u. deren Filialen; Wien: Wiener Bankver. u. dessen Filialen. Nordseewerke', Hales Werft u. Dock-Akt.-Ges. zu Emden. (In Konkurs.) Seit 25./11. 1909 in Konkurs; Konkursverwalter: Rechtsanwalt Haberfelder in Emden. Nachdem die vielfachen Sanierungsversuche sämtlich fehlgeschlagen, sowie weitere Mittel zum Fortbetrieb des Unternehmens selbst in kleinem Massstabe nicht zu erlangen waren, auch der beabsichtigte Verkauf der Werke ganz oder geteilt erfolglos blieb, wurde am 25./11. 1909 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Die Gesamtsumme der anerkannten Forderungen beläuft sich auf rund M. 880 000, wogegen der Buchwert der reale Wert Werftanlagen ca. M. 2 500 000 bis M. 3 000 000 beträgt. Bei einem freihändigen Verkauf derselben im ganzen wären vielleicht ca. M. 1 200 000 zu erzielen gewesen, doch hat sich ein Käufer nicht gefunden, bezw. sind die Verhandlungen darüber nicht zum Abschluss gekommen. Die Anlagen wurden deshalb im März 1910 der Zwangsversteigerung unter- worfen u. in derselben von den drei Hypotheken-Gläubigern u. gleichzeitig Hauptaktionären (Barmer Bankverein, Rhein.-Westf. Diskonto-Ges. u. Stadt Emden) für nur ca. M. 53 000 er- worben, welche die ganze Anlage am 1./11. 1911 an ein Konsort. (Hugo Stinnes etc.) für M. 700 000 weiter verkauften. Dasselbe hat die Schiffswerft wieder in Betrieb gesetzt u. beabsichtigt deren Vergrösserung durch Bau einer Masch.- u. Lokomotivfabrik. Nach Mitteil. des Konkursverwalters vom 20./12. 1910 lagen in der Masse 6–7 % u. dürfte die Ausschütt. Anfang März 1911 erfolgt sein. Näheres über die Ges. siehe Jahrg. 1910/11, II. Band dieses Handbuches u. früher. Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg. Gegründet: 3./7. 1872; eingetr. 12./7. 1872. Zweck: Neubau u. Reparatur von Schigen u. Fahrzeugen aller Art, Dockbauten, Masch.-Bau, Kesselschmiede, Giesserei etc., sowie Dockbetrieb. Beamte, Meister u. Arbeiter bis zu 3000. Das Schwimmdock der Ges. nahm 1909/10 131 Schiffe auf (120 im Vorjahre). Am 1./7. 1910 kamen z. Ablieferung: 13 Neubauten m. 20 653 Br.-Reg.-Tons geg. 11 m. 45 756 Br.-Reg.-Tons i. Vorj. Unter den 13 Neubauten befanden sich 11 Dampfer, 1 Feuerschiff u. 1 Leichter. Bie Maschinenbau-Abteil. lieferte für die 11 Dampfer die kompl. Masch. u. Kesselanlagen. Die Maschinen der abgelieferten Dampfer indizieren zus. 11 125 PS., auch hatte die Ges. 10 Dampfer-Neubauten und 2 Docksektionen in Auftrag. Seit Bestehen der Ges. bis Ende Juni 1910 sind von ihr im ganzen 297 „ Segler und Leichter, Schwimmdocks mit 635 395 Br.-Reg.-Tons fertiggestellt. Die Werft hat eigenen Grundbesitz von rund 102 000 am und ein Benutzungsrecht auf das der Wasserfläche durch Aufschüttung abgewonnene Areal von rund 76 800 qm. Die Anlagen befinden sich unmittelbar an der für grosse Seeschiffe erreichbaren Flensburger Föhrde und sind durch eigenes Geleise mit der Hafenbahn und dem Eisenbahnnetz direkt verbunden. Dem Betriebe dienen 455 Eisen- u. Holzbearbeitungsmasch., 10 Dampf- u. Luft- druckhämmer, 1 grosser Uferkran von 100 t Tragfähigkeit, 1 elektrisch betrieb. Uferkran von 10 t Tragfähigkeit, 70 Lauf-, Schwing- u. fahrbare Dampffräne, 14 Gebläse, 3 grosse Cupol- öfen, 2 Platten- u. 3 Winkel- Glühöfen etc. Ausser einer Reihe Motoren sind im Betriebe Ver- wendet: 20 stationäre Dampf-, Druck-, Kraft- u. Lichtmasch. von 2200 ind. HP. mit 12 Dampf- kesseln. Die Beleuchtung ist durchweg elektrisch. Das Etabliss. umfasst die eigentl. Schiffsbau-Abteilung, dann Schlosserei, Schiffsschmiede, Sägemühle, Tischlerei, Bildhauerwerkstatt und Malerei, Blockmacher und Riggerwerkstatt, 5 Helligen und ein einseitig offenes Schwimmdock. Das Schwimmdock besteht aus 2 Hälften von je 140 Fuss Länge u. kann Schiffe bis zu 3500 Br.-Reg.-Tons aufnehmen. Hieran sc hliesst sich die Maschinenbau- Abteilung, Kesselschmiede, Modelltischlerei, Giesserei, Masch.- und Kupferschmiede. Die Werft hat zus. 65 Gebäude u. Lagerschuppen. Abschreib. bis Ende Juni 1911 M. 5 809 120. Zugänge auf Anlage-Kti 1907/08–1910/11 M. 279 963, 311 442, 72 677, 471 967. Das Geschäftsjahr 1909/10 brachte der Ges. infolge der allg. Depression im Schiffsbau nicht allein ungenügende Beschäftigung, sondern für die eingelaufenen Aufträge wurden auch so ausserordentlich schlechte Preise erzielt, dass nicht einmal die Gen.-Unk. gedeckt werden konnten. Zur Vornahme der Abschreib. (M. 279 559) war die Entnahme von M. 300 000 aus dem Disp.-F. erforderlich. 1910/11 besserten sich die Verhältnisse, doch wurde das Resultat durch einen 10 wöchentlichen Streik „ beeinflusst. Im Laufe des Geschäftsjahres 1910/11 wurden 8 Dampfer mit zus. 31 077 Reg.-Tons und 2 Docksektionen zur Ablieferung gebracht. Die Maschinenbau-Abteilung lieferte für die 8 Dampferneubauten die kompletten Maschinen- und Kesselanlagen. Das Off shore Schwimmdock war an 285 Tagen mit zus.