750 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Die G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 65 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. Die G.-V. v. 10./7. 1907 beschloss dann nochmalige Herab- setzung des A.-K. von M. 65 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 1; es sollte jedoch jeden Aktionär freistehen, durch Einbezahlung von M. 666¾ auf die Aktie seine Aktien zu be- halten (Frist 1./11. 1907); zugezahlt wurden auf zus. gelegte Aktien zus. M. 43 333. Es wurde ferner beschlossen, das A.-K. auf die Summe von M. 110 000 zu erhöhen u. zwar in der Weise, dass in Höhe derjenigen Summe, welche noch an M. 110 000 fehlt, neue Aktien aus- zugeben sind. Diese Transaktion war bis Mitte 1908 noch nicht ausgeführt, denn die G.-V v. 3./8. 1908 beschloss die Ausgabe von Vorz.-Aktien bis um M. 45 000; dieselben erhalten 5 % Vorz.-Div., dann die St.-Aktien 5 %, Rest an beide Aktien-Arten gleichmässig. (Die Erhöh. ebenfalls noch niécht durchgeführt.) Hypotheken: M. 214 500 auf beide Elektrizitätswerke. Geschäftjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 32 712, Gebäude u. bauliche Anlagen 69 788, Masch. u. Schaltanlage 108 134, Akkumulatoren 13 519, Oberleitung 84 731, Zähler 14 684, Werkzeug 3662, Inventar u. Beleucht.-Anlage 4002, Hausanschlüsse 7902, Ing. Rettig, Berlin 8000, Material. 20 089, Kassa 376, Fische 283, Effekten 7405, Debit. 15 085. – Passiva: A.-K. 00 Hypoth. 214 500, Kredit. 85 724, Wechsel 20 450, Delkr.-F. 500, Gewinn 4200. Sa. M. 390 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtausgabe 77 383, Abschreib. 17 090, z. Delkr.-F. 300, Gewinn 4200. – Kredit: Vortrag 3100, Bruttoeinnahme 95 874. Sa. M. 98 974. Dividenden: Bisher 0 %. Direktion: Civil-Ing. Rich. Haupt. Aufsichtsrat: Vors. Joh. Janssen, Stellv. Bankier A. B. Weibel, Tondern; Fabrikant Friedr. Budach, Flensburg; Ober-Ing. Fritz Dunker, Berlin. Thüringische Elektrizitäts- und Gas-Werke A.-G. in Apolda. Gegründet: 14./2. 1901 mit Wirkung ab 1./7. 1900; eingetr. 30./3. 1901. Gründung siehe Jahrg. 1901/02. Die Elektra in Dresden hat ihre Unternehmen in Apolda u. IImenau i. Th. nebst allen dazu gehörigen Gegenständen, insbes. Grundstücken, Gebäuden, Masch., Trans- missionen, Patenten, Modellen, Vorräten, Aussenständen, Kassebeständen u. Berechtig. jeder Art, mit allen Aktiven u. Passiven, u. zwar nach dem Buchbestande vom 1./7. 1900 unter Nachweis u. Hinzurechnung der bis zum Gründungstage noch zugekommenen Beträge als Sacheinlage in die Ges. eingebracht. Als Gegenleistung hierfür erhielt die Elektra 996 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Übernahme u. Betrieb der Gasanstalt in Apolda u. des von der Elektra, A.-G. in Dresden, erbauten Elektrizitätswerkes in Ilmenau i. Th.; Bau und Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung u. sonstige Verwertung von Beleuchtungs- u. Kraft- anlagen jeder Art, sowie von elektrischen u. anderen Kleinbahnen u. Transportunternehmungen. Die Ges. besitzt die Gasanstalt u. das 1905 u. 1908/09 bedeutend vergrösserte Elektriz.-Werk in Apolda, das Elektrizitätswerk in Ilmenau, die Gasanstalt in Gera bei Elgersburg und Beteiligung an Unternehmungen der Branche. Die Grundstücke in Apolda umfassen 6923 qm mit 60,2 m Front nach der Buttstädterstrasse und 90,8 m Front nach dem Heidenberg; in Ilmenau 5220 qm. Die Konzession in Apolda ist der Ges. Ende Mai 1900 erteilt und gestattet, die Gasanstalt sowie das neu errichtete elektrische Licht- und Kraftwerk auf 50 Jahre zu betreiben. Beide Werke bilden eine wirtschaftl. Einheit, welche nur ungeteilt veräussert und erworben werden kann. Die Stadtgemeinde bleibt berechtigt, beide Werke nach Ablauf von 15 Jahren nach vorangegangener 1 jähriger Kündig. u. sodann von 5 zu 5 Jahren zu erwerben. Für den Erwerbspreis bildet die Grundlage das durch jährliche Ab- schreib. von 1.75 % geminderte jeweilige Baukapital. Nach Ablauf des Vertrages gehen alle Leitungsanlagen ausser Grundstücken, Gebäuden und Betriebsanlagen unentgeltlich an die Stadtgemeinde über. Die Konz. ist in den ersten 15 Jahren ausschliesslich; danach soll der Erteilung einer Erlaubnis an Dritte der Unternehmerin unter gleichen Bedingungen der Vorzug eingeräumt werden. Die Stadtgemeinde selbst hat während der ganzen Vertrags- dauer auf Errichtung eines Gas- oder Elektrizitätswerkes verzichtet. An dem Reingewinn nimmt die Stadt Apolda von 10 zu 10 Jahren mit bezw. 3, 4, 6, 8, 10 % teil; die hiernach an dieselbe geleisteten Abgaben betrugen 1902/03–1910/11: M. 1025, 1703, 2303, 2988, 3127, 3694, 3986, 4742, 5729. Die 7./4. 1899 erteilte Konz. in Ilmenau läuft vom Tage der Betriebseröffn., 9./12. 1899, 40 Jahre, u. kann die Stadt innerh. dieser Zeit von 5 zu 5 Jahren die Anlagen zu 125, 100, 80, 70, 56¼, 37½, 18⅝ % des Anlagekapitals, nach dem 40. Betriebsjahre unent- geltl. übernehmen. Die Konz. ist während der ersten 25 Jahre ausschliesslich. Am mehr als 6 % betragenden Reingewinn nimmt die Stadt Ilmenau bei 6–8 % mit 33½, über 8 % mit 50 % des Überschusses teil; Abgabe 1909/10 u. 1910/11: M. 1727, 6376. 1903/04–1910/11 Gasabgabe in Apolda: 982 620, 1 096 690, 1 094 720, 876 540, 975 450, 945 050, 997 141, 1 062 150 cbm. Abgabe elektr. Energie in Ilmenau: 184 316, 208 524, 219 227, 273 630, 328 157, 339 047, 353 243, 464 389 Kilow.-St., in Apolda 151 537, 305 538, 445 899, 626 089, 831 433, 833 507, 1 086 392, 1 325 593 Kilow.-St. 1906 hat die Ges. mit den Gemeinden Elgersburg, Gera u. Arlesberg in Sachsen-Coburg- Gotha einen Konz.-Vertrag auf 30 Jahre über den Bau u. Betrieb einer gemeinsamen Gas-