762 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Mährisch-Schönberg, Melbourne, Mexico, Moji, Montevideo, Moskau, Mukden, Nancy, Nanking, Neapel, Neweastle-on-Tyne, Newehwang, New-York, Norr- köping, Odessa, O0lmütz, Omsk, Osaka, Paris, Peking, Penang, Perth, St. Peters- burg, Porto, Porto-Alegre, Prag, Reichenberg, Riga, Rio de Janeiro, Rom, Rostow a. D., Rotterdam, Rovereto, Saloniki, Samara, Santiago, Sao Paulo, Sevilla, Shanghai, Singapore, Smyrna, Soerabaya, Sofia, Sosnowice, Stavanger, Stockholm, Sundsvall, Sydney, Taipei, Taschkent, Temesvar, Teplitz, Teschen, Pientsin, Tokio, Toronto, Trautenau, Triest, Trondhjem, Troppau, Tsinanfu, Tsingtau, Turin, Valencia, Venedig, Viborg, Warnsdorf, Warschau, Wien, Wladiwostok, Vokohama, Yokosuku, Zürich. Gegründet: 19./4. 1883 als „Deutsche Edison-Ges. für angewandte Elektricität'; eingetr. 5./5. 1883. Bei Umwandlung in die jetzige Firma am 5./5. 1887 löste die A. E. G. ihre Rechts- verhältnisse zu der Compagnie Continentale Edison in Paris u. erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten u. Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma auf 10 Jahre getroffene Übereinkommen ist 1894 gelöst. Zweck: Jede Art gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektr. Anlagen, und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Die Haupttätigkeitsgebiete der A. E. G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlagen, 2) elektr. Zentralstationen, 3) elektr. Bahnen, d) elektrochem. Anlagen, 5) Herstellung von Dampfturbinen, besonders auch für grosse Hütten- betriebe u. Bergwerke, 6) die Fabrikation von Automobilen, deren Verkauf durch die Neue Automobil-Ges. m. b. H. in Berlin erfolgt, wurde ab 1./7. 1908 mit dieser Ges. verschmolzen. Fabriken: Glühlampenfabrik Sickingenstr. 71, Nernst- u. Metallfaden-Lampenfabrik Sickingenstr. 71, Masch.-Fabrik N. Brunnenstr. 107 a u. Voltastr., Apparate-Fabrik N. Acker- strasse 71/76 nebst Abteil. in gemieteten Räumen in der Kolonie- u. Grünthalerstrasse, Turbinenfabrik NW. Huttenstr. 12/16, Kabelwerk, Draht- u. Gummifabrik Oberspree in Ober- schöneweide b. Berlin, Wilhelminenhofstr. 76/77, Automobilfabrik ebendaselbst, Eisenbahn- signalfabrik Brunnenstr. 107 a, Schreibmaschinenfabrik Ackerstr. 71/76, Fabrik u. verschied. Werkstätten Schlegelstr. 26/27. Auf dem 1904 angekauften etwa 570 q R. grossen Grundstück Friedrich Karl-Ufer 2/4 befindet sich die Zentralverwaltung. Das noch vorhandene Areal am Friedrich Karl-Ufer dient bereits der Erweiter. des Geschäftshauses. Wachsende Anforder. am die vergrösserte Leistung der Fabriken veranlassten die Ges., in Hennigsdorf zwischen Tegel u. Spandau ein Areal von rund 750 000 qm = 300 Morgen mit 1500 m Wasserfront zu erwerben, von dem sie für Verbreiter. des Grossschiffahrtsweges Berlin-–Stettin 4582 qm gegen Entgelt abtrat. Auf diesem Grundstück sollen zunächst Fabriken zur Ergänzung u. Vervollständig. der jetzigen Betriebe errichtet werden. Eine Porzellan- u. Lackfabrik kam bereits Ende 1911 in Betrieb. Zur Vergrösser. der Masch.-Fabrik erwarb die Ges. die Grund- stücke Voltastr. 8, 16 u. 17 und zur Arrondier. des Terrains in Oberschöneweide ein Ufer- gelände von 868 qm. Neuerdings wurden 6 Grundstücke von 6000 qm Fläche, die das Gelände der Masch.-Fabrik in der Hussiten- u. Brunnenstr. abrunden, erworben. Das 100 000 qm umfassende Areal dieses Werkes gewinnt hierdurch neben den Fronten in der Voltastr. auch solche von erheblichen Abmessungen in den genannten Strassen. Die Allg. Elektricitäts-Ges. besitzt für ihre sämtlichen Betriebe in Berlin, Oberschöneweide u. Hennigs- dorf Grundstücke mit einem Gesamtflächenraum von 106 ha 97 a 8 qm. Die A. E. G. schloss am 19./2. 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Versorgung der Stadt Berlin mit Elektrizität u. übertrug die so erworbenen Rechte auf die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A. E. G. hat bei jeder Erhöh. des Kapitals der B. E. W. Bezugs- rechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in den B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Ver- trage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrichtungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25./8. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10./1. 1899 und dieser durch den neuen Vertrag vom Dez. 1906. An elektr. Zentralen wurden bis 1./7. 1911 ausgeführt Zentralstationen (Licht- u. Bahn- zentralen) resp. Erweiterungen mit einer Gesamtleist. von ca. 2 200 000 PS. Fertiggestellt u. erweitert wurden 1909/10 Zentralen mit einer Gesamtleist. von 226 600 PS.; 1910/11 mit einer Gesamtleist. von 263 500 Ps. Im Bau waren bei Beginn des Geschäftsjahres 1911/12 Zentralen bezw. Erweiterungen mit 492 000 PS., unter diesen die Werke der Victoria Falls and Transvaal Power Co., die das Minengebiet in der Nähe von Johannesburg mit Strom versorgen. Die A. E. G. hat auch bisher eine grosse Zahl elektr. Strassen- u. Vollbahnen gebaut bezw. die elektr. Ausrüstung dafür geliefert. Die A. E. G. besitzt die Strassenbahn Jassy (Rumänien) u. ist beteiligt bei der Elektrischen Stadtbahn in Halle a. S., an der Bahn Halle- Merseburg, an der Ges. für Untergrundbahnen m. b. H., welche die Konz. einer elektr. Strassenbahn vom Schlesischen Bahnhof in Berlin über Stralau, Treptow u. Oberschöneweide bis Cöpenick besitzt, ferner bei der Strassenbahn in Meissen, ebenso bei mehreren Strassen- bahnen in Österreich, bei der Strassenbahn Barcelona (Spanien) u. Bergen (Norwegen). Dazu ist gekommen die Schlesische Kleinbahn A.-G., deren Bahnsystem mit über 100 km elektr. Linien u. mit einer mit Dampf betriebenen Nebenlinie das oberschlesische Industriegebiet überzieht (siehe unten). Pachtweise führt die A. E. G. den Betrieb der elektr. Kleinbahn