Elektrotechmische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Handel u. Ind. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7- Tilgung ab 1914 durch jährliche Auslosung von 1 % nebst ersparten Zs. im I. Halbjahr auf 1./10. (zuerst 1914); ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherung sämtl. Teilschuldverschreib. sind die der Genossenschaft ge- hörigen in Blesen gelegenen Grundstücke nebst darauf errichteten u. noch zu errichtenden Gebäuden einschl. Masch., Einricht. u. sonst. Zubehör durch eine erststellige Sicherungs- Hypothek von insges. M. 3 200 000 verpfändet worden. Vertreterin der Gläubiger: Preuss. Centralgenossenschaftskasse in Berlin. Aufgenommen zur Rückzahl. von Darlehen u. Bank- kredite, zur Begleichung der fälligen u. zur Bestreitung der zukünft. Forderungen der Bau- firmen, zur Bestreitung der Kosten von Grunderwerb wie überhaupt zur Deckung der ges. Baukosten u. zur Beschaffung von Betriebskapital über die Beiträge der Genossen hinaus. Für diese Anleihe haben die Kreise Birnbaum, Meseritz u. Schwerin a. W. mit Urkunde v. 12./13. Mai 1909 gesamt- u. selbstschuldnerisch die Bürgschaft übernommen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Kurs in Berlin Ende 1909–1911: 102.60, 102.50, 102 %. Aufgelegt 28./6. 1909 von der Bank für Handel u. Ind., Ostbank für Handel u. Ind. u. Breslauer Disconto-Bank zu 101.50 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gewinn-Verteilung: Auf die Verteilung des Reingewinnes finden die Bestimmungen des Genossenschaftsgesetzes mit der Massgabe Anwendung, dass 5 % des Überschusses dem R.-F. zugewiesen werden. Dem letzteren fliessen ausserdem die- jenigen Einlagen zu, welche die Genossen in der von der G.-V. festgesetzten Höhe bei ihrer Aufnahme in die Genossenschaft zu machen haben. Der R.-F. soll mind. auf die Hälfte der Gesamthöhe der Geschäftsanteile gebracht u. auf diesem Stande erhalten werden. Direktion: Vors. Rittergutsbes. u. Landschaftsrat Willy Nicaeus, Wierzebaum; Stellv. Rittergutsbes. Werner Franz, Striche; Rittergutsverwalter Otto Schmidt, Goray. Aufsichtsrat: Vors. Landrat u. Fideikommissbes. Dr. von Rospatt, Birnbaum; Stellv. Rittergutsbes. Hauptm. a. D. Hugo von Unruh, Klein-Münche; Rittergutsbes. Rud. Scherz, Pieske; Amtsrat Dietrich Sarrazin, Altenhof;, Oberamtmann Paul Keibel, Gross-Münche; Bürgermeister Rich. Lorke, Blesen; Rentier Reinh. Zerbe, Poppe; Grundbes. Rob. Hofmann, Kalau; Reg.-Baumeister Ludwig Leib, Berlin. Elektricitätswerk Westfalen Akt.-Ges. in Bochum. Gegründet: 27./6. 1906; eingetr. 28./8. 1906. Gründer: Berliner Handels-Ges., S. Bleich- röder, Hardy & Co. G. m. b. H., Berlin; Dir. Karl Zander, Zürich; Bergwerksges. Hibernia, Herne. Das Elektriz.-Werk ist jetzt ein kommunales Unternehmen. Zweck: Gewerbsmässige Lieferung u. Verwendung der Elektrizität zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs-, Beförderungs- und sonstigen Zwecken in Westfalen und Rheinland sowie die Ausführung aller zur Erfüllung dieser Zwecke dienenden oder darauf bezüglichen Geschäfte. Die Ges. ist in einen zwischen der Berliner Handels-Gesellschaft u. der Berg- werks-Ges. Hibernia in Herne getätigten Vertrag eingetreten, durch den der Ges. der Bezug elektr. Energie für die Dauer von 45 Jahren gesichert ist. Ebenso übernahm die Ges. die von der Berliner Handels-Gesellschaft erworbenen Elektrizitätswerke Witten u. Linden. Endlich gingen die durch das Bankhaus Hardy & Co. G. m b. H. in Berlin für das Elektrizitätswerk Westfalen abgeschlossenen Konzessions- u. Stromlieferungsverträge mit der Stadt Bochum, den Gemeinden Westenfeld u. Leithe i. W. auf die Ges. über. Im Laufe der Jahre 1907/11 wurde das Absatzgebiet durch Konzessions- u. Energielieferungs- verträge erheblich erweitert. Angeschlossen sind jetzt 50 Städte u. Landgemeinden. Die Ges. bezieht die elektr. Energie von den Zechen Shamrock I/II, Shamrock IIIIV, General Blumenthal u. Schlägel & Eisen, sämtlich der Bergwerks-Ges. Hibernia gehörig, sowie von anderen Zechenzentralen in ihrem Versorgungsgebiet u. von dem Westfäl. Verbands-Elek- trizitätswerk als Drehstrom von 5000 Volt Spannung u. formt den Strom in Transforma- toren- u. Schaltstationen auf 10 000 Volt um. Durch unterirdische Kabelleitungen wird der hochgespannte Strom den Konsumstätten zugeführt, hier auf die Gebrauchsspannung trans- formiert u. an die Verbraucher abgegeben. Mit den Bauarbeiten wurde im Sept, 1906 be- gonnen u. konnten die für den ersten Ausbau notwendigen 90 km Kabel bis März 1907 ver- legt werden. Provisorische Schaltstationen gestatteten bereits Mitte Dez. 1906 die Strom- lieferung für Herne, Bochum u. Witten aufzunehmen, der Anschluss weiterer Orte erfolgte sukzessive. Installat.-Abteilungen wurden in Bochum, Herne, Witten, Hattingen, Watten- scheid, Eickel, Langendreer-Werne, Recklinghausen u. Buer errichtet. 1907/08 kaufte die Ges. das Elektrizitätswerk Sprockhövel, erwarb die vom Rheinisch-Westfälischen Elektr.- Werk innerhalb des Versorgungsgebietes früher verlegten Kabel u. beteiligte sich an dem neu gegründeten Westfäl. Verbands- Elektrizitätswerk zu Kruckel mit M. 600 000. Ende des Geschäftsjahres 1910/11 betrug der Anschlusswert bei 5565 Abnehmern: 117 808 Glüh- lampen, 1957 Bogenlampen, 1772 PS. in Motoren u. Apparaten, Gesamtwert 25 785 KW. (gegen etwa 19 469 KW. im Vorjahre). Die Stromabgabe 1910/11 betrug: Licht für Private 2 800 517 KW.-Std., Licht für Strassenbeleuchtung u. Gemeinden 148 780 KW.-Std., Kraft 15 154 381 KW.-Std., Bahnen 2 683 225 K W.-Std., Summa 20 786 903 KW.-Std. Zur Speisung der Niederspannungsnetze u. der Grosskonsumenten dienten Ende März 1911: 178 Schalt- u. Transformatorenstationen u. Transformatorensäulen mit insgesamt 24 009 KW. Das Leitungs- netz umfasste 346 km Hochspannungskabel mit 292 km Hilfs- u. Telephonkabeln, 94 km Niederspannungskabel u. 295 km Niederspannungsfreileitungen.