Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 335% 258 Ortschaften. Die ausgebauten Fernleitungen betragen zus. 561 km. Diese Leitungen führen teils 20 000, teils 10 000, teils 3600 Volt Drehstrom. Der erzeugte Strom findet zu Beleuchtungszwecken u. Betrieb von Elektromotoren Verwendung, links der Isar in dem Gebiet zwischen Isar u. Donau, zurzeit nördlich bis Neuburg a. D., westlich bis Aichach u. rechts der Isar östlich bis Schwaben an der Linie München-Simbach, südlich bis Pleiss. Die Konzessionsverträge sind auf die Dauer von 25–30 Jahren abgeschlossen u. zwar mit 1 Gemeinde ab 1899, mit 19 Gemeinden ab 1908, mit 39 ab 1909, mit 11 ab 1911. Nach Ablauf von 15 Jahren sind die Gemeinden berechtigt, das Orts-Leitungsnetz zum Taxwert zu übernehmen u. während der Konz.-Dauer als Grossabnehmer Strom von den Amper- werken zu beziehen. Wird der Vertrag mit den Gemeinden nicht erneuert, so wird der Ges. für die Zeit von 30 Jahren vom Tage des Erlöschens dieses Vertrages an das Recht eingeräumt, die Gemeindewege zur Legung von Durchgangs-Leitungen weiter zu benutzen gegen eine jährl. Entschädig. von M. 20 für jeden angefangenen Kilometer der für die Durchgangs-Leitungen benützten Wegstrecken. Mit der Stadt Pfaffenhofen wurde der gleiche Konz.-Vertrag am 7./1. 1910 an Stelle des mit der Vorbesitzerin des Elektr.-Werkes Pfaffen- hofen bestandenen Vertrages abgeschlossen. Mit Wolnzach wurde ein neuer Vertrag ab- geschlossen im Jahre 1910 u. mit Geisenfeld ab 1911, beide auf eine Dauer von 25 Jahren. Mit der Stadt Schrobenhausen wurde 1910 ein neuer Konzessions-Vertrag mit einer Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Mit weiteren 9 Gemeinden laufen Konzessions-Verträge auf 40 Jahre ab 1898, mit der Gemeinde Berg a. Laim auf 30 Jahre vom gleichen Zeit- bunkt ab. Als Aquivalent für die seitens der erwähnten Gemeinden rechts der Isar erteilten ausschliesslichen Konzessionen sollen dieselben an einem über 7 % hinausgehenden Reingewinn nach folgender Skala beteiligt werden: Als Reingewinn gilt der Überschuss der aus der Stromlieferung für Licht u. Kraft erzielten Einnahmen über sämtliche Betriebsausgaben. Von dem Überschuss des hiernach verbleibenden Reingewinnes über 7 % erhalten die Gemeinden 20 %, über 8 % 25 %, über 9 % 30 %. Auf die einzelnen Ver- tragsgemeinden wird dieser Überschuss im Verhältnis der in den einzelnen Gemeinden installierten Kilowatts verteilt, wobei eine Motorpferdestärke zu neunzehntel Kilowatt in Anrechnung gebracht wird. Dieser Gewinnanteil ist spätestens bis zum 1./7. des folg. Ge- schäftsjahres an die Gemeinden abzuführen. Eventuelle Betriebszubussen u. Ausfälle an dem 7 % Reingewinn während der ersten Betriebsjahre werden durch die Gewinüberschüsse der späteren Jahre gedeckt u. es kann erst eine Teilnahme der Gemeinden am Reingewinn im Sinne dieses Paragraphen eintreten, wenn durch die Überschüsse über 7 % Reingewinn die vorerwähnten etwaigen Verluste gedeckt sind. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G-V. v. 21./7. 1909 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu pari, ange- boten den alten Aktionären 2: 1 zu 107 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 29./11. 1910 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den alten Aktionären 3: 1 v. 23./1.–3./2. 1911 zu 108.50 %. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 2./7. 1909, rückzahlbar zu 102 %. Stücke Nr. 1–3000 à M. 1000, lautend auf den Namen der Bayer. Dis- conto- u. Wechselbank in Nürnberg oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1919 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. von 4 % des urspr. Anleihebetrages, im März (zuerst 1919) auf 1./7, (erstmals 1919), ab 1919 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. ab 1./7. 1919 mit 6 monat. Frist vorbehalten. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch verpflichtete sich die Ges., vor gänzl. Tilg. dieser Anleihe keine weiteren Anleihen durch Ausgabe von Schuldverschreib. aufzunehmen, welchen hinsichtlich Sicherstell. u. Verzins. ein Vorzug vor der gegenwärtigen Anleihe eingeräumt wird. Vertreterin der Gläubiger: Bayerische Revisions- u. Vermögensverwaltungs-Akt.-Ges. in München. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: München: Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank; Nürnberg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank u. deren Fil. Zugelassen u. eingeführt M. 2 000 000 (Nr. 1–2000) in München im Mai 1910. Die restl. M. 1 000 000 (Nr. 2001–3000) sind ander- weitig untergebracht; ihre Einführ. an der Börse erfolgte im Juli 1911; gleichzeitig gelangten weitere M. 1 000 000 Teilschuldverschreib. (Nr. 3001–4000) zur Ausgabe u. Einführ., deren Verlos. u. Kündig. bis 1921 ausgeschlossen ist, dann Tilg. bis 1945. Ab 1921 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihen wurden zum Zwecke des Aus- baues der Werke aufgenommen. Kurs Ende 1910–1911: 100.60, 101 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von M. 1000 pro Mitglied, Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Wasserkraftanlagen 3 548 536, Masch. u. Einricht. 1 072 982, halbfertige Bauanlagen u. Anlieferungen 819 433, Fernleitungen 1 610 943, Verteilungsnetz- u. Strassenbeleucht. 996 786, Transformatoren 632 372, Telephon- anlagen 47 106, Kabel 9655, Werkstätten 1, Dreschwagenanlagen 1, Zähler 163 068, Mobilien 25 688, Werkzeug 28 199, Fahrzeuge 15 008, Waren u. Betriebsmaterial. 126 774, Konsignations- waren 13 160, Debit. 298 497, Kassa 5070, hinterlegt. Kaut. 45 854, Kaut. 10 500, Obligat.- Disagio 160 000. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Obligat. 4 000 000, do. Zs.-Kto 31 792, R.-F. 18 499 (Rückl. 9186) Abschreib.-F. 200 000, Delkr.-Kto 7000, unerhob. Div. 282, Kredit. 1 194 113, Div. 157 500, Tant. an A.-R. 9202, Vortrag 11 251. Sa. M. 9 629 642. 83* 293 c n