= 3 = = 8 23 = = 3 3 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. bisher Karl Weberschen Ziegelei in Schweinfurt a. M. Der Vollbetrieb in der neu errichteten Fabrik zu Bischberg wurde im April 1908 aufgenommen. Kapital: M. 450 000 in 400 Vorz.-Aktien u. 50 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000 in 600 St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 28./1. u. 27./10. 1908 beschlossen die Erhöhung um M. 400 000 (auf M. 1 000 000) in 6 % Vorz.-Aktien zu pari zum Zwecke der Ablös. verschiedener Kredite. Sanierung 1910: Das Geschäftsjahr 1908/09 schloss mit einer Unterbilanz von M. 309 688 ab; der Verlust erhöhte sich 1909/10 auf M. 450 000. Als Grund der misslichen Lage der Ges. wird angegeben, dass das Tonlager u. das Czernysche Trockenpressverfahren den auf sie gesetzten Erwartungen nicht entsprochen hätten. Die G.-V. v. 22./1. 1910 ermächtigte den Vorst., die M. 400 000 Vorz.-Aktien um den Preis bis zu 5 % des Nennwertes zu erwerben u. einzuziehen u. die verbleibenden M. 600 000 St.-Aktien im Verhältnis von 4:1 auf M. 150 000 zus. zulegen. Die Herabsetzung des A.-K. auf M. 600 000 durch Einziehung der 400 Vorz.-Aktien ist lt. handelsger. Eintragung v. 28./1. 1910 erfolgt; hinsichtlich der Zus.- legung der St.-Aktien 4: 1 beschloss die G.-V. v. 30./6. 1911 nochmals in diesem Sinne. Den Aktionären war es freigestellt, anstatt der Zus. legung M. 750 pro Aktie zuzuzahlen, was bei M. 400 000 mit zus. M. 300 000 erfolgt ist; diese M. 400 000 wurden Vorz.-Aktien. Verbliebene M. 200 000 St.-Aktien wurden 4: 1 auf M. 50 000 zus.gelegt. A.-K. jetzt wie oben. Geschäftsjahr: 1./11.–30./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Okt. 1909: Aktiva: Gelände 322 812, Gebäude 527 612, Masch. 445 746, Fuhrpark 15 255, Gleise 7653, Rollbahnwagen 2274, Werkzeug 5166, elektr. Anlage 13 176, Debit 81 534, Avale 20 323, Kassa 1430, Vorräte 22 639, Verlust 1907/08 92 313, do. 1908/09 217 375, zus. 309 688. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 754 987, Avale 20 323. Sa. M. 1 775 310. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 92 313, Betriebsmaterial 24 893, Unk. 62 973, Unterhalt. 2998, Lohnkto Bischberg 28 460, Gehalt do. 17 116, Zs. do. 53 876, Abschreib. 71 719, Verlust 1908/09 670. – Kredit: Produktion 45 333, Verlust 1907/08 92 313, do. 1908/09 375. Sa. M. 355 022. Bilanz am 31. Okt. 1910: Aktiva: Gelände 218 000, Gebäude 400 000, Masch. 240 000, Fuhrpark 10 000, Gleise 6000, Rollwagen 2000, Werkzeug 8399, elektr. Anlage 11 800, Debit. 57 809, Vorräte 55 610, Kassa 677, Verlust 450 000. – Passiva: A.-K. 600 000, Kredit. 854 259, Akzepte 6037. Sa. M. 1 460 296. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 309 688, Geschäfts-Unk. 26 498, Unter- halt. 710, Betriebsmaterial. 26 706, Löhne 29 632, Gehälter 6350, Zs. 18 508, Abschreib. 486 425. — Kredit: Waren 54 520, Buchgewinn aus Sanierung des A.-K. 400 000, Verlust 450 000. Sa. M. 904 520. Dividenden 1907/08–1909/10: Stamm-Akt.: 0 %. Vorz.-Akt. 1908/09–1909/10: 0 %. Direktion: Martin Welzel. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Karl Weber, Würzburg; Stellv. Dir. Hans Vetter, Eltmann; Benno Dotterweich, Bamberg; Paul Firle, Berlin-Wilmersdorf. Zahlstellen: Bamberg: Ges.-Kasse, Bank für Handel u. Ind. Vereinigte Dampfziegeleien u. Industrie-Akt.-Ges. in Berlin W. 9, Linkstrasse 32 II, mit Zweigniederlassung in Fischergasse bei Meissen i. S. Gegründet: 3./6. 1889; eingetr. 12./7. 1889. Bis 14./8. 1900 lautete die Firma ,Vereinigte Halbe'r Dampfziegeleien A.-G.“ Die Anlagen in Meissen sind 1903 durch Ankauf des ge- samten A.-K. von M. 281 000 der A.-G. Meissener Thonwaren- u. Kunststeinfabriken in Meissen zu pari erworben. Zweck: Erwerb, Veräusserung, Pachtung, Herstellung sowie der Betrieb von Ziegeleien u. anderen mit dieser Branche in Verbindung stehenden Anlagen. Die Grundstücke der Ges. in Halbe haben eine Grösse von ca. 474 Morgen. Die Grundstücke in Meissen sind in der Klosterstr. 20 bezw. Fischergasse 8 belegen, haben eine Grösse von ca. 23 450 qm. Die Halbe'r Anlagen liegen direkt an der Berlin-Görlitzer Bahn, eine Stunde von Berlin, um- fassen 6 Ringöfen für eine Produktion von ca. 45 000 000 Hintermauerungssteinen. Die Betriebskraft besteht in 5 Wolff'schen Lokomobilen von zus. über 400 PS. Vorhanden sind 6 Arbeiterkasernen, 12 Beamtenwohnhäuser, 1 Verwaltungsgebäude. Die Tonlager der Ges. genügen selbst bei gesteigerter Produktion auf viele Jahre hinaus und erhielten weitere Res. durch die 1909 von der kgl. Hofkammerverwaltung für M. 99 660 erworbenen Tonfelder. Die Werke in Meissen bestehen aus 2 zweistöckigen Gebäuden aus dem Jahre 1907 mit 2 Rund- öfen, 2 Lang- u. verschied. Muffelöfen u. Lagerräumen, sodann aus den Neubauten von 1906, nämlich dem Hauptgebäude von 4 Stockwerken mit 4 Rund- und 2 Rechtecköfen, 1 unter- kellerten Parterrebau mit 4 grossen Arbeitssälen, 1 Retortenofengebäude, 1 dreistöckigem Maschinenhause, die Modelltischlerei, Zimmerei u. Reparaturwerkstätten enthaltend, sowie 2 grossen Lagerhäusern. Die aus 1890 u. 1894 stammenden Bauten haben 1905 bedeutende Erweiterungen u. Umbauten erfahren. Es sind dies 2 Gebäude von drei Stockwerken mit 9 Rundöfen, ein ebensolches für die Müllerei, die Mischerei von zwei Stockwerken, ein drei- stöckiges Verwaltungsgebäude mit Beamtenwohnungen, 2 Arbeiterwohnhäuser, ferner Ton- schuppen, Pferdeställe etc. Die Betriebskraft liefern 2 Sauggasmotoren von zus. 360 PS.