Porzellan-Fabriken. Steingutfabrik Niederweiler A.-G. in Niederweiler-Lothr. (Faiencerie de Niederwiller.) Gegründet: 10./7. 1886. Letzte Statutänd. 15./9. 1900 u. 23./9. 1905. Zweck: Fabrikation von weissem, bemaltem u. bedrucktem, auch gelbem Steingut. Seit 1905 Filialfabrik in Möhlin b. Rheinfelden (Schweiz) Kapital: M. 800 000 in 240 Nam.-A. u. 560 Inh.-A. à M. 1000. Die Nam.-A. können in Inh.-A. u. wechselseitig die Inh.-A. auf Namen umgewandelt werden. Urspr. M. 640 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./9. 1905 um M. 160 000 in 160 Aktien zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Vor Ende Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Rest zur Verf. der G.-V., welche einen Teil zur Dotierung eines Vorsichts-F., zu ausserord. Abschreib. oder für Zuteilung an den A.-R. verwenden kann; danach noch verbleib. Überschuss Div. an die Aktionäre. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Immobil. 229 158, Brennöfen, Mobil. u. Utensil. 53 110, Formen u. Modelle 6885, Druckereigegenstände 259, Fuhrwesen 6802, Bureaugegenstände 484, Warenvorräte 84 670, Roh- u. Brennmaterial. 19 256, verschied. Gegenstände 10 538, Holz- vorrat 1577, elektr. Anlage 1, Dampfheizung 1, Kassa 3242, Wertp. 62 249, Bankguth. 53 836, Debit. 72 385, Filialfabrik Möhlin 342 988. – Passiva: A.-K. 800 000, Kredit. 4777, R.-F. 76 904, Gewinn 65 565. Sa. M. 947 247. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Dubiose 216, Kursdifferenz 797, Gewinn 65 565. – Kredit: Vortrag 542, Gewinn der Fil. Möhlin 1909–1910 25 000, Zs. 3922, Wiesenertrag 806, Mieten 947, Fabrikat.-Gewinn 35 362. Sa. M. 66 580. Dividenden 1886/87–1910/1911: M. 16½, 17, 32, 58½, 55, 45½, 49½, 51½, 45, 45, 45, 40, 47½, 60, 60, 70, 70, 80, 80, 80, 50, 40, 40, 40, 70 per Aktie. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. Flach. Aufsichtsrat: (3–5) Edg. Dryander, Em. Dryander, Marcel Laprérote, Nancy; Heinr. Dryander, Colmar. Poriellan-Fabriken. H. Schomburg & Söhne A.-G. in Berlin, Alt-Moabit 95 97, mit Zweigniederlassung in Margarethenhütte b. Bautzen u. in Rosslau a. E. (Anh.) Gegründet: 1853; A.-G. seit 15./4. (Nachtrag v. 13./6. 1898) mit Wirkung ab 1./10. 1897 bezw. 1./4. 1898; eingetr. 15./4. 1898. Ubernahmepreis zus. M. 998 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung von Porzellan und verwandter Artikel, Handel mit diesen Erzeugnissen, insbesondere Erwerb, Verwertung und Fortführung der früher unter den Firmen: „H. Schomburg & Söhne“, Berlin; „Margarethenhütte bei Bautzen Hermann Schomburg“, „Porzellan-Fabrik Rosslau Rudolf Schomburg“, Rosslau, betriebenen Geschäfte Fabrikanlagen und Betriebe. Fabriziert werden fast ausschliesslich Porzellanartikel für die elektro-technische Industrie (Isolatoren, Isolierrollen, Hülsen, Klemmen, Porzellansockel, Porzellanplatten, Fassungssteine u. dergl., Hochspannungs-Isolatoren), und zählt die Fabrik zahlreiche grössere Elektricitätswerke, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenverwalt. des In- und Auslandes, sowie die grossen leitenden Firmen in der Elektrotechnik zu ihren Abnehmern. Auch Chamotte- u. Thonwarenfabrikation. Umsatz 1899/1900–1910/11: M. 1 530 000, 1 500 000, 1 266 000, 1 230 000, 1 328 000, 1 506 000, 1 616 000, 1 600 000, 1 590 000, 1 431 000, ?, ?. Die eingebrachten Grundstücke in Margarethenhütte bei Bautzen haben eine Gesamtgrösse von rund 220 000 qm. Unter einem Teil des Areals befinden sich 7,50 bis 10 m mächtige Thon- und Kaolinlager. Diese, sowie die gesamte Fabrikanlage der Margarethenhütte sind 1900 auf M. 1 095 000 geschätzt worden. Infolge der Eisenbahnanlage Weissenberg-Radibor hat die Margarethenhütte im Mai 1906 Geleisanschluss erhalten. Die Grundstücke in Rosslau haben eine Grösse von rund 12,213 ha und sind samt Gebäuden 1900 auf M. 331 185 ab- geschätzt worden. 1902/1904 wurde der Berliner Fabrikbetrieb nach den Werken in Rosslau u. Margarethenhütte verlegt. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1905/06–1910/11: M. 154 716, 88 623, 129 443, 129 893, 57 582, ca. 1 500 000. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1905, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen zur Tilg. von Hypoth. u. Bankkredit, Stücke à M. 1000 u. 500. Tilg. ab 1907 durch Auslos. im März auf 1./7. Die Anleihe ist hypoth. sichergestellt. Noch in Umlauf Ende Sept. 1910 M. 434 000. Zahlst.: Berlin: Nationalbank f. Deutschland; Meiningen: Bank f. Thüringen; Dresden: Deutsche Bank. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen bis 10 % vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.