944 Flachs- und Leinen-Industrie. Grube Martin u. Ziegelei) werden ab 1./1. 1899 als selbständige Filiale der Ges. unter der obengenannten Firma weitergeführt. 1901/1902 wurde die an die Garnbleiche (Fabrik III) angrenzende Witzmannsche Ziegelei, sowie etwa 20 Morg. Tonlager für M. 35 474 (einschl. Masch.- etc. Anlage) erworben. Da Grube Martin ausgebeutet ist, ebenso Grube Augustus seit 1906, so sicherte sich die Ges. 1902/03 ein in der Nähe gelegenes Kohlenfeld für späteren Ab- bau; es wurde 1905 die benachbarte ausser Betrieb befindliche Grube Emmy u. weitere Kohlenfelder erworben, die 1906 als Martin Zulagefeld in Betrieb kamen, 1909 Ankauf eines an die Fabrik I angrenzenden Grundstückes. Die erworb., teilweise mit Grundstücken be- standene Grundfläche beträgt rund 9500 qm. 1906 Ankauf der Grube Marie III bei Sorau für M. 53 337, die aber 1910/11 wieder verkauft wurde, da mit Verlust arbeitend. Die Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/07–1910/11 M. 46 557, 77 280, 43 845, 25 278, ?. Die Ges. wurde 1907/08 von einem Rückschlag des Webereigeschäfts betroffen, der neben teuerer Versorgung der Ges. in Leinengarnen auch das Geschäftsjahr 1908/09 äusserst ungünstig beeinflusste; die Erträgnisse des Nebenbetriebs Martins Werke mussten dazu dienen, den Verlust im Hauptbetrieb Weberei auszugleichen. Die Bleichanlage Christianstadt wurde auf- gehoben u. die dortigen Grundstücke nebst Gebäuden u. entbehrlichen Masch. verkauft. am 30./1. 1910 brannte eine der beiden Webereien in Sorau ab. Die Feuer-Versich.-Ent- schädig. betrug M. 342 450. Die neuerbaute Weberei kam im Okt.-Nov. 1910 in Betrib. Zu- nächst kamen 349 Jacquard-Webstühle für weissleinene Tischzeuge u. Handtücher nebst den Masch. für Vorbereitung, Bleicherei u. Ausrüst. in Gang, weitere 126 Webstühle wurden 1911 aufgestellt, es ist aber die Erweiter. auf 750 Webstühle für die nächsten Jahre vor- gesehen u. die ganze Anlage hierauf eingerichtet. Das Neubaukto war ult. Sept. 1911 mit M. 1 364 301 belastet. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Anjeihe: Zur Abstossung der durch Neubauten entstandenen Bankschulden soll 1912 eine 4½ % Oblig.-Anleihe ausgegeben werden. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, etwaige Beiträge zu Spec.-R.-F. u. Ern.-F., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die vertragsm. Tant. des Vorst. wird als Handlungsunkosten verbucht. Die Ab- schreib. werden unverkürzt einem Abschreib.-Kto gutgebracht. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Kassa 3941, Wechsel 1451, Effekten 36 373, Versich. 7494, Waren 354 770, Garn 289 916, Webereibetrieb 66 313, Warenbleiche 2928, Garnbleiche 1353, Emballage 8227, Reparat. 18 715, Färberei 1000, Geschirre 26 374, Debit. 401 380, FabrikI 315 003, do. II 185 316, do. III 83 895, Martins-Werke 367 253, Masch. I 22 256, do. II 305 192, do. III 35 147, Utensil. I 3300, do. II 52 211, do. III 25 272, Hypoth. 40 000, Neubau 1 364 301. —– Passiva: A.-K. 1 500 000, Lombardkto 500, F. A. Martin-Unterst.-F. 11 838, Kredit. 756 534, Abschr. 1 505 236, R.-F. 150 000, Div. 90 000, do. alte 350, Tant. an A.-R. 3314, Vortrag 1618. Sa. M. 4 019 391. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 42 000, Gewinn 94 932. –— Kredit: Vor- trag 1788, Waren 135 143. Sa. M. 136 932. Kurs Ende 1889–1911: 162, 140, 120.50, 132.25, 142, 145.50, 163.75, 172, 172, 182, 181, 179.50, 165, 197.25, 222, 257.50, 228.50, 235.25, 223.50, 187.25, 176.50, 198, 172 %. Aufgel. am 21./1. 1889 zu 165 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1910/11: 10½, 14, 14, 11, 10, 10, 10, 7, 11, 12, 12, 16, 17, 14, 15, 19, 8, 0, 7, 6 %. Zahlbar spät. am 1./4. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zur Auffüll. der Div. für 1907/08 auf 8 % wurden dem Div.-R.-F. M. 60 000 entnommen. Direktion: Aug. Altmann, Alb. Klein. Prokurist: C. Zeiske. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Hugo Hermes, Berlin; Rittmeister d. L.-K. a. D. Otto Martin, Helmsdorf; Dir. Aug. Buschhüter, M.-Gladbach. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Akt.-Ges. Mechanische Flachsspinnerei in Urach. Gegründet: 1839. Betrieb einer mech. Flachsspinnerei u. Bleicherei. Ca. 8500 Spindeln. Kapital: M. 600 000, davon M. 550 000 in alten Aktien u. 50 000 in 50 Namen-Aktien à M. 1000, begeben lt. G.-V. v. 6./4. 1907 zu 110 %, gleichberechtigt im Verhältnis des Nenn- wertes mit den bisherigen Aktien von M. 1375. Die Aktien sind in festen Händen. Anleihe: M. 600 000 in Oblig. A, B u. C (seeit 1./7. 1907). Noch in Umlauf am 30./6. 1911: M. 534 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Wasserkraft u. Grundstücke 100 000, Fabrikgebäude 213 481, Masch. u. Mobil. 253 550, Wohnhäuser 115 201, Kassa u. Wechsel 11 273, Debit. 160 509, Effekten 55 353, Inventurbestände 728 655. – Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. 534 000, R.-F. 210000, Delkr.-Kto 23 565, Arb.-Sparkasse 43 420, Anleihe-Zs. 9157, Kredit. 151 726, Bruttogewinn 66 155. Sa. M. 1 638 024. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. M. 67 431. – K redit: Bruttogewinn 66 155, Entnahme aus dem R.-F. 1276. Sa. M. 67 431. Dividenden 1897/98–1910/11: 10, 12, 12, 5, 3, 3, 7, 6, 6, 6, 10, 10, 6, 0 %. 3.... ............ 8.