* .. 956 Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. u. 480 Webstühle. Steigende Löhne, teures Geld. Preissteigerungen aller Hilfsmaterial. u. geringere Produktion schmälerten 1907/08 den Gewinn aller Fabrikationszweige. Trotz eines Gewinnes von M. 130 815 für 1907/08 wurde von der Verteilung einer Div. abgesehen und zwar mit Rücksicht auf Betriebs-Reorganis., dem Spez.-R.-F. M. 100 000 überwiesen. Das Jahr 1908/09 schloss nach M. 86 549 Abschreib. mit M. 481 331 Unterbilanz ab, wovon M. 26 514 durch den Vortrag aus 1908 Deckung fanden. Das ungünstige Ergebnis wurde damit begründet, dass das Jahr 1908/09 zu den schlechtesten zählte, welche die Branche je erlebt habe. Der Betrieb hatte unter den Folgen der Konjunktur noch besonders deswegen zu leiden, weil er zunächst auf maschinellem Gebiete in Reorganisation begriffen war, um eine Herabminderung der ausserord. hohen Be- triebskosten zu erreichen. 1909/10 hatte sich die Geschäftslage noch mehr verschlechtert, sodass sich nach Abzug sämtlicher Unk. u. einer Abschreib. von M. 98 383 der Verlust um M. 446 277, auf M. 901 094 erhöhte. 1910/11 resultierte infolge der schwierigen Verhältnisse in der Baumwoll-Industrie ein neuer Verlust von M. 446 505. (Wegen Sanierung siehe bei Kap.) In der Spinnerei u. Weberei ist die Reorganisation bis auf die Anschaffung von 5000 neuen Spindeln seit 1910/11 abgeschlossen. Von 48 504 Spindeln waren 1910/11 durchschnittlich nur 43 834 in Betrieb, da es an geübten Spinnereiarbeitern mangelte, um die Masch. voll zu bedienen; mit dieser be- schränkten Spindelzahl wurden 3 480 982 Zollpfund Garne gesponnen gegen 2 505 511 Zoll- pfund im Vorjahr u. 2 489 920 im Geschäftsj. 1908/09. In der Weberei liefen von den nun- mehr aufgestellten 480 Webstühlen durchschnittlich 419, mit welchen 4 047 722 m erzeugt wurden gegen 2 813 095 im Vorjahr u. 3 702 396 im J. 1908/09 (die Produktion von 1909/10 war durch die mit den Reorganisationsarbeiten unvermeidlich verbundenen Störungen wesentlich beeinträchtigt). Kapital: Bis 1911: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 24./11. 1911 folg.: Herabsetz. des A.-K. von M. 3 000 000 durch Zus.- legung der Aktien im Verhältnis 5: 1; von der Herabsetzung wurden indessen ausgenommen nominell M. 1 250 000 Aktien, wovon M. 1 000 000 der Ges. zur freien Verf. überlassen wurde; damit ist das A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 1 600 000 herabgesetzt worden. Die G.-V. v. 24./11. 1911 hat ferner beschlossen, die ihr überlassenen M. 1 000 000 von der Zus. legung befreiten Aktien zu pari, zahlbar am 1./1. 1912, u. div.-ber. von da ab an ein Konsort. zu verkaufen, welches sich verpflichtet hat, den übrigen Aktionären auf je 2 (nicht zus.gelegte) Aktien eine seiner (von der Zus. legung befreiten) Aktien zu liefern gegen Bar- zahl. des Nennwerts von M. 1000 nebst 4 % Zs. vom 1./1. 1912 ab (geschehen vom 2.–31./1. 1912). Der so erzielte Buchgewinn von M. 2 400 000 wird zur Tilg. der Unterbilanz (ult. Juni 1911 ca. M. 1 347 599), zur Vornahme a. o. Abschreib. (M. 805 935), sowie zu Rückstell. (R.-F. M. 47 718 u. Spez.-R.-F. M. 300 000) verwendet; die der Ges. zugekommene M. 1 000 000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1912, wird an ein Konsort. zu pari verkauft. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., etwaige Dotierung von Spez.-R.-Fs., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. 5 %, 10 % Tant. an A.-R. (mind. pro Mitglied M. 1000), Rest zur Verf. der G.-V. 3 Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Immobil. 434 152, Mobil. 14 703, Spinnereimasch. 660 464, Weberei- do. 247 728, Färberei- do. 74 550, Werkstätten 14 738, Zweigbahn 10697, Weberei- Utensil. 1208, Spinnerei- do. 3405, Reorganisat.-Anlagen 1 287 179, Arb.-Wohnhäuser 30 989, Güter 163 417, Kassa 2317, Debit. 579 857, Wechsel 2096, Baumwolle, halbfert. u. fert. Garne u. Gewebe u. Material. 638 414, Verlust 1 347 599. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 112 281, Spez.-R.-F. 101 253, unerhob. Div. 210, Kredit. 2 249 776, Kto pro Diverse 50 000. Sa. M. 5 513 520. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 901 094, Abschreib. 126 751, Gen.-Unk. 441 221, Reorgan.-Unk. 50 143. – Kredit: Betrieb 171 610, Verlust 1 347 599. Sa. M. 1519 210. Kurs Ende 1895–1911: 141, 161.70, 154, 148, 118, 94, 82.50, 71, 73, 60, 75.60, 92, 71.50, 60, 59.50, 41.80, 18.25 %. Aufgel. 7./9. 1894 mit 135 %, erster Kurs 141 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1887/88–1910/11: 7, 7, 8, 8, 5, 8, 8, 8, 9, 8, 6, 0, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 3, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gust. Metzger. Prokuristen: A. Oetter, A. Lang. Aufsichtsrat: Vors. Alexander Bürklin, Neustadt; Stellv. Dr. Carl Kimich, Deidesheim; Excellenz Dr. A. Bürklin, Karlsruhe; Geh. Komm.-Rat Konsul Dr. Rich. Brosien, Mannheim; Geh. Komm.-Rat Fritz Blezinger, Stuttgart; Bankier C. Braun, Saarbrücken; Reg.-Rat a. D. Wilh. Schleicher, Neustadt a. d. H. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankfurt a. M.: Filiale der Deutschen Bank; Saarbrücken: G. F. Grohé-Henrich & Co.; Neustadt a. d. H.: G. F. Grohé-Henrich. Baumwollspinnerei Lengenfeld i. V. in Lengenfeld i. V. Gegründet: 3./12. 1905 bezw. 5./2. 1906 mit Wirkung ab 3./12. 1906; eingetr. 20./4. 1906. Gründer: Komm.-Rat Ernst Baumgärtel, Fabrikbes. Otto Baumgärtel, Fabrikant Karl Knoll, Fabrikbes. Fritz Thomas, Bankdir. Otto Weissenberger, Fabrikbes. Viktor Knoll. Die Ges. trat ein in die von Bürgermeister Dr. Heinr. Alfred Scheider in Lengenfeld mit dem Gast- hofsbesitzer Rich. Hofmann und dem Mühlenbes. Herm. Gessner, beide in Lengenfeld, am 10, bezw. 11./10. 1905 geschlossenen Kaufverträge, wodurch Hofmann und Gessner Flurstücke