Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 965 Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Debit. 42 094, Kassa 388, Immobil. 50 684, Masch. u. Konstruktionen 78 135, Waren 53 239, Verlust 117 669. – Passiva: A.-K. 148 000, R.-F. 1741, unerhob. Div. 635, Kredit. 65 627, Bankguth. 126 207. Sa. M. 342 211. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1076, Abschreib. 20 568, Abschreib. a. Debit. 18 039, do. Konkurs Müller 33 924, Eabfiksttenekesten 105 985. – Kredit: Waren- überschuss 61 118, Miete 763, Beleuchtung 42, Verlust 1170 669, Sa. M. 179 594. Dividenden 1900 1901– 1909/10; 0 0, 2, 3, 3, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Hugo Grundmann. Aufsichtsrat: 3–5) Vors. Fabr.-Dir. Max Frank, Camille Schauffler, Strassburg; Louis Lebach, Markirch; David Grünewald, Mülhausen; Meyer-Scheyen. J. P. Bemberg, Aktien-Gesellschaft, Sitz in Oehde, Centrale in Barmen-Rittershausen, Zweigniederl. in Augsburg-Pfersee, Crefeld u. Barmen-Rittershausen. Gegründet: 16./10. 1897, eingetr. 11./11. unter der Firma J. P. Bemberg, Baumwoll- Industrie-Ges., Firma wie oben lt. G.-V. v. 19./1. 1903. Die Übernahme der Firma J. P. Bemberg zu Oehde u. der Mech. Buntweberei Max Teüpel ke zu Pfersee erfolgte für M. 4032 448. Gründung S. Jahrg. 1899/1909. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von der Firma J. P. Bemberg zu Oehde bei Barmen- Rittershausen betriebenen Rotfärberei und der unter der Firma Mechanische Buntweberei Max Triepcke zu Pfersee-Augsburg betriebenen Weberei als Filiale der Ges. Die Tätigkeit der Ges. umfasst zur Zeit die Türkischrotgarn-, Couleuren-, Strang- und Stückfärberei, Buntweberei, Fabrikation u. Export von Spezialmasch. der Branche und Kunstseide- fabrikation. Lt. G.-V. v. 13./12. 1897 fand die Übernahme der Firma Thomas & Prevost in Crefeld (Couleuren-Färberei, Mercerisierung [d. i. Erzeugung von Seidenglanz auf Baumwolle]) samt deren Patenten (Nr. 97 664 etc.) und Fabrikanlagen mit einem von ca. 4500 qm statt. Die Übernahme erfolgte für M. 760 000. Die a. o. G.-V. 31./10. 1898 beschloss Ankauf des Textilwerkes Ferdinand Mommer & Co. (Stückfärberei M0 Maschinenfabrik) zu Barmen-Rittershausen samt deren Patenten Nr. 85368 etc. mit Wirkung ab 1./4. 1898 samt Debit. u. Kredit. für M. 2 950 000, wovon M. 2 300 000 in neuen Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 650 000 bar beglichen wurden. Diese Stückfärberei Ende 1911 verkauft (s. unten). Zahl der Arbeiter u. Beamten in allen Betrieben ca. 1000. Die Grundstücke der Ges. verteilen sich auf: Oehde ca. 32 610 qm, Augsburg ca. 14 590 qm, Crefeld ca. 4277 qm, Barmen ca. 10 637 qm, Sa. ca. 62 124 Gesamtfläche im Werte von M. 2347 295 per 30./9. 1903; die Gebäude auf: Oehde ca. 7050 qm, Augsburg ca. 6450 qm, Crefeld ca. 3650 qm, Barmen ca. 7350 qm, Sa. ca. 24 500 qm bebaute Fläche. Buchwert der Grundstücke u. Gebäude Ende 1908 zus. M. 4245 467. Neuanlagen u. Anschaff. erforderten 190405–1910/11 M. 73 198, 94 087, 283 031, 198 732, 328 968, 339 546, 283 610. Die Artikel, welche in den verschiedenen Betriebsstätten fabriziert werden, sind folgende: Rittershausen: Stückfärberei u. Appretur für halbwollene und baumwollene Putterstoffe, Schirmstoffe, Kleiderstoffe etc., welche gefärbt, bedruckt u. ausgerüstet werden. Rittershausen: Maschinenfabrik. I. Masch. für Mercerisier en, Bleichen, Färben u. Appretieren von Stück- waren, Bändern, Garnen u. losem Material. Komplette Anlagen. Entnebelungseinrichtungen. II. Hydraulische Pressen, Akkumulatoren u. Pumpen für alle Industriezweige. Oehde: Türkischrotgarnfärberei u. Kunstseidefabrikation, Augsburg: Mech. Bunt- u. Jacquardw eberei. Baumwollene Flanelle, Schürzenzeug, Tischzeug, Damaste, div. Kunstseidegewebe etc. Crefeld: Fürbe- u. Mercerisieranstalt f. baumwollene Garne. Die Waren werden grösstenteils nur im Lohn gefärbt; in Garnen wird aber auch Handel getrieben. Umsatz 1905/06: M. 5 714 132; später nicht mehr veröffentlicht. In 1908/09, besonders im ersten war die Beschäftigung eine ungünstige; der reguläre Betrieb erbrachte nicht einmal die Abschreib. Die Verwalt. hielt es aus Gründen eines soliden Geschäftsgebarens daher nicht für richtig, aus Zufallsgewinnen (Lizenzverkäufen und gewonnenen Prozessen) eine Div. zu verteilen. 1909/10 trat eine Erholung des Geschäftsganges ein, sodass 3 % Div. verteilt werden konnten. Das Geschäftsjahr 1910/11 hat unter der ungünstigen Konjunktur in der Baumwollbranche und unter der ungünstigen Moderichtung gelitten. Im Zusammenhang damit hat die Stück- färberei sehr schlecht gearbeitet, sodass sich ein Betriebsverlust von M. 96 087 ergab, der nach Abschreib. u. Delkred. Rücklage auf M. 337 580 stieg, gedeckt aus Extra-R.-I Infolge der Unrentabilität der Stückfärberei (vorm. Mommer) beschloss die G.-V. v. 18./12. 1911 die Stillegung derselben. Hiervon wird die anstalt in Pfersee . soweit es sich um die Befriedigung des eigenen Bedarfes handelt, nicht betroffen. Die Masch. gehen an die Stückfärberei-Vereinigung des Wuppertales über, welcher Verband hierfür sowie als Entschädigung für die Stillegung zus. M. 750 000 in 5 Jahresraten à M. 150 000 von 1912 bis ult. 1916 zahlt. Diese Abfindungssumme wird zur Rückzahlung von Oblig. verwendet. Die wertvollsten, auf Kunstseide und die Maschinenfabrikation sich erstreckenden Patente verbleiben der Bemberg-Gesellschaft auch weiterhin. Die durch Einstellung des Stückfärbereibetriebes freiwerdenden Gebäude glaubt die Ges. angesichts ihrer guten Lage vorteilhaft verkaufen zu können. Das Patent-Konto ist bis auf M. 1 abgeschrieben; Zahl der Patente und Gebrauchs- muster der Gesellschaft 64. Alle Prozesse, welche in Deutschland mit der Nichtigkeits-