88..... Verschiedene Special-Fabriken der Textil-Industrie. Sächsische Kunstseidewerke Akt-Ges. in Elsterberg i. V. Gegründet: 28./4. 1909; eingetr. 31./7. 1909. Gründer: Paul Simon, Wilh. Diederich Reents, Alexander Neuwinger, Plauen; Chemiker Dr. Arnold Bernstein, Stadtrat Gust. Heinr. Petermann, Elsterberg; Georg Müller, Greiz. An nicht durch Barzahlung zu leistende Einlagen sind, und zwar von Paul Simon u. Wilh. Diederich Reents, folgende gemacht worden: Der Anspruch auf Erteilung der beiden von Ing. Alex. Bernstein in Berlin an- gemeldeten deutschen Reichspatente B 52 233/VII 29a u. B 53 005/VII 29a u. die damit zus. hängenden, auf dem von ihnen mit Ing. Alex. Bernstein in Berlin am 5./4. 1909 ab- geschlossenen Vertrage beruhenden Rechte u. Ansprüche; das von Chemiker Dr. Arnold Bernstein in Elsterberg erfundene u. bezw. zus.gestellte, der Herstellung von Kunstseide dienende Geheimverfahren; die von ihnen in Elsterberg i. V. errichtete u. bisher betriebene Versuchsfabrikanlage mit allen darauf bezüglichen, ihnen an die Stadtgemeinde Elsterberg zustehenden Rechte. Der bedingte u. zeitlich beschränkte Anspruch auf Überlassung des ein Verfahren zur Herstellung von Pressmundstücken mit feinen geraden Löchern u. bezw. diese Pressmundstücke selbst betreffenden Deutschen Reichspatents Nr. 96 060. Als Gegen- wert dafür haben erhalten Reents 112, Simon 113 Aktien à M. 1000 zu 100 %. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Kunstseide u. ähnlichen sowie sonstigen chem. Erzeugnissen u. die Abgabe von elektr. Licht u. elektr. Kraft. Nach der Fertigstell. des Etabliss. wurde im Laufe des Sommers 1910 mit der Fabrikation begonnen. Kapital: Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Im J. 1910/11 war die Lage der Kunstseideherstellung so ungünstig, dass nach dem bisherigen Verfahren der Ges. eine weitere Herstellung von Kunstseide in Elsterberg augenblicklich unmöglich ist. Der Betrieb für Kunstseide wurde deshalb eingestellt. Der Abschluss für 1910/11 ergab nach M. 283 482 Abschreib. (davon M. 225 711 auf Patente u. Geheimverfahren) eine Unter- bilanz von M. 429 971, zu deren Beseitigung das A.-K. lt. G.-V. v. 1./7. 1911 um M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 2 auf M. 400 000 herabgesetzt wurde. Die a. o. G.-V. vom 3./8. 1911 beschloss dann Erhöhung des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 1 000 000) sowie Über- nahme der Plüschfabrik von S. Süssmann in Berlin u. Verlegung derselben nach Elsterbersg. Hypotheken: M. 200 000 (Stand Ende März 1911). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 582 035, Masch. I 105 880, do. II 47 038, Apparate etc. 130 338, elektr. Licht-, Kraft- u. Heiz-Anlage 82 370, Inventar 10 287, Werkzeuge u. Utensil. 22 253, Riemen- u. Transmiss.-Kto 7536, Fabrik-Einricht. 7324, Patente u. Geheimverfahren 1, Kassa 1606, Debit. 6793, Waren, Halbfabrikate u. Material. 66 552, Verlust 429 971. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kaut. 21 771, Hypoth. inkl. Zs. 202 000, Bankkredit. 223 558, sonst. Kredit. 52 659. Sa. M. 1 499 989. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 15 795, Handl.-Unk. 44 346, Hypoth.-Zs. 3937, Reparat. 1534, Fabrikat.-Kto 100 503, Abschreib. 283 482. – Kredit: Skonto, Diskont etc. 18 505, Mietzins 448, Zs. 676, Verlust 429 971. Sa. M. 449 601. Sanierungs-Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 582 035, Masch. I 105 880, do. II 47 038, Apparate etc. 133 021, Heizungs- u. Beleucht.-Kto 82 370, Inventar 10 287, Patente u. Geheimverfahren 1, Werkzeuge u. Utensil. 22 861, Riemen u. Transmiss. 7536, Fabrik-Einricht. 7630, Nitrieranlage 612, Kassa 740, Debit. 13 761, Waren, Material. etc. 58 645, rückständ. Miete 62. – Passiva: A.-K. 400 000, Bankkto 291 723, Kredit. 19 371, Kaut. 21 136, Hypoth. 200 000, Tant. des A.-R. 5000, Zs. neue Rechn. 5613, Gewinn 129 642. Sa. M. 1 072 487. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1910/11 429 971, Fabrikat.-Kto 14 370, Handl.-Unk. 19 726, Hypoth.-Zs. 2000, Zs. 4194, Reparat. 388, Gewinn 129 642. – Kredit: Diskont u. Skonto 105, Mietzins 187, Buchgewinn aus Aktien-Zus. legung 600 000. – Sa. M. 600 293. Dividenden 1909/10–1910/11: 0 (Baujahr), 0 %. Direktion: Franz Glück. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikbes. Paul Körner, Plauen i. V.; Stellv. Bürgermeister Gebauer, Bank-Dir. Wilh. Keck, Rechtsanw. Dr. Otto Plöttner, Alfred Schönfeld, Plauen i. V.; Rentier Curt Trobsch. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Falkenstein i. V.: Vogtländ. Creditanstalt u. deren Fil. ND― * Friedr. Anton Köbke & Co. Akt.-Ges. in Göppersdorf bei Burgstädt (Sachsen). Gegründet: 5./6. 1908 mit Wirkung ab 1./5. 1908; eingetr. 3./10. 1908 in Burgstädt. Gründer: Friedrich Anton Köbke, Göppersdorf; Otto Köbke, Dresden; Spinnereibes. Joh. Georg Bodemer, Zschopau; Fabrik-Dir. Bruno Salzer, Chemnitz; Fabrik-Dir. Carl Siems, Plaue; Geh. Komm.-Rat Herm. Vogel, Chemnitz. Friedrich Anton Köbke u. Otto Köbke brachten in die Akt.-Ges. ein das Geschäft der Kommanditgesellschaft Friedr. Anton Köbke & Co. in Göppersdorf u. zwar nach dem Stand der für 1./5. 1908 aufgestellten Bilanz. Ins- besondere wurden eingebracht Grundstücke mit allem Zubehör an Gebäuden, baulichen u. maschinellen Anlagen, Masch. u. Utensil., alle Bestände an Material., Waren, Kasse u. Effekten, alle Aussenstände der Firma Friedr. Anton Köbke & Co., alle gewerblichen Schutz- rechte sowie alle Ansprüche aus schwebenden Verträgen dieser Firma. Die Akt.-Ges. über-