1018 Fabriken für Hüte, Schuhwaren, Wäsche, Militär-Effekten etc. Hohenzollern'sche Schuhindustrie Akt.-Ges. vormals E. Schiele in Stetten b. Hechingen. Gegründet: 28./12. 1905 mit Wirkung ab 15./8. 1905; eingetr. 8./. 1906 in Hechingen. Gründer siehe Jahrg. 1906/07 dieses Buches. Das Geschäft des Schuhfabrikanten Edmund Schiele ist von der Akt.-Ges. übernommen nach dem Stande vom 15./8. 1905; hierfür sind 515 Aktien u. M. 63 508.21 in bar gewährt worden; Passiven sind in Höhe von M. 424 360.67 übernommen. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der Schuhrabrik der Firma Edmund Schiele. Zugänge auf Anlage-Konti 1907/08–1910/11 M. 153 757, 16 966, 74 440, ca. 22 000. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 900 000. Die G.-V. v. 4./11. 1907 beschloss Erhöhung um M. 200 000. Hypoth.-Anleihe: M. 161 963. Geschäftsjahr: 16./8.–15./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 15. Aug. 1911: Aktiva: Kassa u. Postscheck-Kto 6124, Wechsel 12 755, Rohmaterial. 184 693, fertige u. halbf. Waren 457 235, Effekten 1627, Debit. 491 573, Gebäude 321 098, Masch. 121 789, Fabrikeinricht. inkl. Dampf- u. elektr. Anlage 117 712, Mobil. 1534, Modelle 1, Leisten 32 739, Verlust 128 002. – Passiva: A.-K. 1 100 000, Hypoth. 161 963, Bankkto 175 552, Akzepte 215 622, Kredit. 163 980, Kaut. 2672, R.-F. 16 961, Sospesokto (Rück- stell. für unbez. Löhne, Steuern etc.) 40 134. Sa. M. 1 876 887. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Löhne 587 524, Diskont u. Zs. 18 109, Ab- schreib. auf Anlage 48 058, do. auf Debit. 29 448. – Kredit: Vortrag 1497, Waren 554 640, Verlust 128 002. Sa. M. 684 140. Dividenden 1905/06–1910/11: 6, 6, 4, 4, 2½, 0 %. Direktion: Heinr. Laue. Prokuristen: Ferd. Schiele, E. Baum. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Philipp Helbing, Stuttgart; Stellv. Friedrich Weil, Tübingen: Privatier Peter Gsell, Stetten; Edmund Schiele, München; Komm.-Rat Heinr. Otto, Stuttgart; Prof. Dr. B. Harms, Kiel. Zahlstellen: Stetten: Ges.-Kasse; Stuttgart, Canstatt, Heilbronn u. Ulm: Dresdner Bank; Tübingen: Stahl & Federer; Hechingen: Bankkommandite Sigm. Weil. Langenohl & Tillmanns Fusswohlschuh-Fabrik Akt. Ges. in Wermelskirchen. (In Konkurs.) Die Ges. geriet Mitte 1910 infolge Kündig. des Kredits seitens des Barmer Bankvereins in Zahlungsschwierigkeiten. Da aussergerichtliche Vergleichsverhandlungen scheiterten, so wurde Anfang August 1910 das Konkursverfahren über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Dr. Hartmann, Wermelskirchen, machte in dem Prüfungs- termin die Mitteilung, dass bei M. 1 800 000 Verbindlichkeiten eine Teilungsmasse von ca. M. 360 000 vorhanden sei, sodass auf eine Quote von 23 % zu rechnen sei. Zum 24./10. 1910 war eine G.-V. einberufen, um die Herbeiführung eines Zwangsvergleiches zu beraten. Es wurde ein Ausschuss von 5 Mitgliedern gewählt, der über den Weiterbetrieb des Geschäftes beraten u. demnächst Vorschläge machen soll. Vorläufig hat Ewald Langenohl den Fabrikbetrieb, sowie das Handelsgeschäft vom Konkursverwalter gemietet, um beide weiter zu betreiben. Im Januar erfolgte dann der Verkauf der Fabrik an E. Langenohl für M. 140 000. Nach Veräusser. sämtl. Warenvorräte betrug im Jan. 1911 der Kassenbestand etwa M. 300 000 (ca. M. 240 000 in bar u. M. 60 000 in Wechseln). Die auswärtigen Filialen bez. Warenlager konnten günstig abgestossen werden. Im Mai 1911 kam die erste Konkursquote mit 15 % zur Verteilung. Es waren M. 13 699 bevorrechtigte u. M. 1 344 113 nichtbevorrechtigte Forder. zu berücksichtigen. Der verfügbare Massebestand betrug M. 215 316. Ca. 8 % dürften noch zur Ausschüttung kommen. Wie lange das Konkursverfahren dauern wird, lässt sich noch nicht bestimmen. Es schweben noch verschiedene Prozesse, deren Erledigung noch abgewartet werden muss. 3 Gegründet: 6./6. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 26./6. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Zweck: Fabrikation und der Vertrieb von Schuhen. Die Akt.-Ges. erwarb das Geschäft der Firma Langenohl & Tillmanns mit allen Aktiven und Passiven, insbesondere auch den Grundstücken, die Patente von Ewald Langenohl und die Hausgrundstücke von Ewald Langenohl und Hugo Tillmanns in Wermelskirchen. Übernahmepreis M. 584 000 in 584 Aktien. Neuanlagen u. Anschaffungen erforderten 1906/07 ca. M. 100 000. 1908/09: M. 59 419. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Dividenden: 1906/07: 7 % u. zwar M. 70 pro Aktie Nr. 1–584 u. M. 56.87½ pro Aktie Nr. 585–1200. 1907/08: 6 % auf M. 1 200 000. 1908/09: 0 %. Direktion: Ewald Langenohl, Hugo Tillmanns. Prokurist: Fritz Abt. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Moritz Ratkowski, Berlin; Stellv. Gustav Tillmanns, Born; Theod. Steinbrück, Schöneberg-Berlin; Dir. Ernst Biebricher, Lennep. Sämtliche Mitglieder des A.-R. legten am 24./10. 1910 ihr Amt nieder; ein neuer wurde nicht gewählt. ―― Ä ―――