4 024 Fabriken für Chemikalien etc. Gebr. Heyl & Co. Akt.-Ges. in Charlottenburg. Salzufer 8. Gegründet: 5./9. bezw. 4./10. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 26./11. 1905. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Zweck: Erwerb u. Fortführung der unter der Firma Gebr. Heyl & Co. Ges. m. b. H Charlottenburg betriebenen chem. Fabrik, übernommen von der A.-G. samt Grundstück (Grösse 15 830 qm), Gebäuden, Brunnen-, Wasserleitungs-, Kanalisations- etc., sowie den Geleisanlagen mit allen Masch., Transmissionen, Geräten u. Werkzeugen, Mobil., Patenten u. Schutzrechten, Beleucht.-Anlagen, Waren u. Rohmaterial., Utensil., Laboratorien, Effekten, Kassa, Wechsel, lebendem u. toten Inventar sowie mit dem Rechte der Firmafortführung, zus. M. 3 105 607, wovon die übernommenen Hypoth. M. 1 100 000 u. Buchschulden M. 95 607 in Abrechnung kamen, so dass M. 1 910 000 verblieben, wofür 1910 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zu- gänge auf Grundstücks- u. Masch.-Kti erforderten 1906/07–1910/11 M. 112 942, 72 502, 26 201, 32 887, 204 802. 1908 Errichtung eines Erholungsheimes f. d. Angestellten im Ostseebade Bruns- haupten. 1908 fand die Übernahme des Kohlensäurewerk Charlottenburg A.-K. M. 800 000 statt (s. bei Kap.), auch wurden Beteiligungsverträge mit der Chemischen Fabrik G. Ruthen- berg in Riga, sowie mit der Chemischen Industrie A.-G. in Bochum, abgeschlossen; diese Bochumer Beteilig. wurde aber 1909 wieder gelöst. Im Okt. 1908 fand die Gründung einer eigenen Firma in London unter der Firma Heyl Brothers, Limited statt. Die Ges. hat im April 1910 ihre Schutzrechte betr. „Automors“ u. die damit in Verbindung stehenden Produkte, die Bestände von „Automorsé“ und den kosmetischen Präparaten, einer besonderen G. m. b. H. (Automors-Werke, St.-Kapital M. 20 000), überlassen, welche die Fabrikation und den Vertrieb der Automors-Erzeugnisse fortsetzt. Die mit der Erricht. dieser Abteil. ent- Standenen Unkosten und Verluste hat die Ges. dadurch zur vollkommenen Abschreib. bringen können, dass Grossaktionäre einen Posten von 931 Aktien zur freien Verfüg. überliessen. Von diesen Aktien wurden 431 an ein Konsort. zu 125 % begeben, so dass sich die im Be- sitze der Ges. befindlichen Aktien zuzüglich der von der Chemischen Industrie-A.-G., Bochum, zurückerworbenen 750 Stück auf nom. M. 1 250 000 erhöhten. Den durch die Zurverfügung- stellung von Aktien u. durch die teilweise Veräusser. freigewordenen Betrag von M. 1038 750 hat die Ges. in voller Höhe zu a. o. Abschreib. u. zur Herabschreib. der von der chemischen Industrie zu 130½ % erworbenen 750 Aktien auf pari verwandt. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./8. 1908 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908. Von diesen neuen Aktien wurden M. 800 000 zum Umtausch der Kohlensäureaktien (s. oben) im Verhältnis 8:10 verwandt, während der Rest anderweitig zu 125 % begeben wurde. Nochmals erhöht It. G.-V. v. 26./11. 1908 um M. 750 000 (auf M. 3 750 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. M. 1 250 000 Aktien befinden sich im Besitz der Ges. selbst (s. oben); auf die- selben kam für 1909/10 eine Div. nicht zur Verteil. Hypotheken: M. 1 090 000 auf Salzufer; M. 57 500 auf Brunshaupten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 854 820, Gebäude 988 601, Masch. 567 000, Stahlflaschen 400 000, Automobile 20 000, Gleisanl. 1, Fuhrpark 10 001, Utensil 1, Werk- zeuge 1, Patente 1, Musterbücher 1, Arbeiteranzüge 1, Rohmaterial 173 681, Halbfabrik. 23 933, Fertigfabrikate 292 330, Debit. 750 109, Bankguth. 128 486, Effekten 1 261 132, Kassa 13 498, Wechsel 58 249, Beteilig. an Heyl Bros Ltd., London 30 600, Erholungsheim abzügl. Hypoth. 24 501, vorausbez. Versich. 17 163. – Passiva: A.-K. 3 750 000, R.-F. 290 743 (Rückl. 13 111), Hypoth. 1 090 000, Kredit. 192 579, Akzepte 5248, Rückstell. für Prov., Berufsgenoss. etc. 18 021, Talonsteuer 15 000, Div. 200 000, an Erholungsheim 3500, Tant. an Vorst. 15 554, do. an A.-R. 11 183, Grat. 8000, Vortrag 14 283. Sa. M. 5 614 114. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 195 770, Zs. 47 127, Abschreib, a. An- lagen 114 700, do. auf Debit. 5714, Rückstell. f. Talonsteuer 7500, Gewinn 265 632. – Kredit: Vortrag 3407, Betriebsüberschuss 594 075, sonst. Einnahmen 38 961. Sa. M. 636 444. Dividenden 1905/06–1910/11: 10, 10, 7, 6, 8, 8 %. Direktion: Gen.-Dir. Otto Heyl, Dir. Carl John. Prokuristen: Paul Ribbeck, Dr. C. Stünkel, Wilh. Sasse. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. A. Wollff, Stellv. verwitw. Frau Komm.-Rat Hedwig Heyl, geb. Crüsemann, Rechtsanw. E. Hennig, Dr. Nicodem Caro, Berlin; Dir. W. Hoffmann, Salzuflen; Komm.-Rat Carl Wahlen, Cöln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank. 7 0 Vereinigte Chemische Werke Akt.-Ges. zu Charlottenburg, Salzufer 16. Gegründet: 2./7. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1900; eingetr. 23./10. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Übernahmepreis der Firmen: Benno Jaffé & Darmstaedter u. Benno Jaffé & Darm- staedter, Lanolin-Fabrik zu Charlottenburg mit Zweigniederlassung zu Berlin M. 2 995 000. Zweck: Erwerb u. Betrieb chemischer Fabriken. Letztere befassen sich mit der Herstell. von Glycerin, Atoxyl, Lanolin-Präparaten u. Lanolinseife mit dem Pfeilring, sowie einer Reihe pharmazeut. Produkte. Die Ges. besitzt ein Patent für ein Fettspaltungsverfahren. Die Grundstücke in Charlottenburg sind am Salzufer 15/16 (56 m Front), 9090 qm, wovon ―――――――