1040 Fabriken für Chemikalien etc. Zweck: Erwerb, Errichtung, Betrieb u. Veräusserung chem. Fabriken u. verwandter Unternehmungen sowie Betrieb aller mit derartigen Unternehmungen im Zus. hang stehen- den Geschäfte jeder Art. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 15./10.–16./10. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 16./10. 1912 gezogen. Direktion: Walter Lindenberg, Alex. Lindenberg. Lufsichtsrat: Vors. Alex. Lindenberg, Salzwedel; Dir. Dr. Ernst Fischer, Berlin; Rechts- anwalt u. Notar Ernst Looff, Salzwedel; Bankier Willy Loewe, Magdeburg; Referendar Friedr. Bierstedt, Naumburg. Chemische Fabrik zu Schöningen in Schöningen. Gegründet: 1856. Zweck: Fabrikation chem. Produkte. Spez.: Salzsäure, calc. Glauber- salz. Schwefelsäure, künstl. Düngemittel, Eisenchlorür-, Eisenvitriol. Kapital: M. 397 500 in 795 gleichber. Aktien à M. 500. Urspr. M. 795 000 in St.-Aktien, herabgesetzt Nov. 1879 durch Zus. legung auf die Hälfte; gleichzeitig wurden St.-Prior.- Aktien ausgegeben. Inzwischen sind die M. 397 500 St.-Aktien lt. G.-V. v. 20./2. 1903 durch Ankauf aus dem Reingewinn amortisiert. Zu welchem Preise der Ankauf stattgefunden, ist nicht bekannt geworden. Die seitherigen Vorrechte der St.-Prior.-Aktien sind damit gegen- standslos geworden. Hypoth.-Anleihen: I. M. 400 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1894, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. Ba M 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; kann verstärkt werden. Die Anleihe ist hypothek. auf den Grundbesitz der Ges. eingetragen. Coup.-Verj. nach 4 Jahren. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Braunschweig Ende 1897––1911: 100, 100, 100, 100, 100, 101.50, 101.50, 101.50, 101.50, 100, 99, 99, 100, 100, 100 %. II. M. 200 000) in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 26./2. 1906; Stücke zu M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1./7. 1907. In Umlauf inkl. Anleihe 1 Ende April 1911 M. 436 000. Sicherheit: Hypoth. zur II. Stelle. Kurs in Braunschweig Ende 1906–1910: 99, 100, 100, ... * Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), ev. Sonderrückl. od. Extra-Abschr., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div. an Aktien, dann 2 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahres- vergüt. von M. 500 pro Mitglied), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1911: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 395 000, Masch. u. Apparate 420 000, Bahngeleis 1500, Lichtanl. 1000, Transportwagen 4500, Pferde u. Wagen 4500, Mobil. 1, Rohstoffe, fertige Fabrikate etc. 169 491, Wechsel 8757, Kassa 2083, vorausbez. Prämien 1532, Debit. 542 107. – Passiva: A.-K. 397 500, Oblig. 436 000, do. Zs.-Kto 5893, Kredit. 598 591, R.-F. 40 000, Disp.-F. 32 740, Delkr.-Kto 89088, Wohlf.-F. 7500, Div. 19 875, Tant. 4284. Sa. M. 1 550 473. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 26 241, Fabrikat.-Unk. 78 997, Zs. u. Diskont 61 368, Versich. 9563, Abschreib. 50 004, Gewinn 24 839. — Kredit: Generalwaren- Konto 246 807, Miete u. Pacht 4209. Sa. M. 251 016. Dividenden: 1895/1896–1902/1903: St.-Prior.-Aktien: 0, 3, 6, 6, 5, 4, 5, 4 %; St.-Aktien: 0, 0, 3, 4, 0, 0, 0, 0 %; gleichber. Aktien 1903/1904–1910/11: 4, 7, 10, 10, 10, 6, 0, 5 %. Coup.- Verj.: 4 Jahre (K.) Direktion: Dr. E. Fanger, O. Löbbecke, H. Klepp. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Arth. Löbbecke, Stellv. Arn. Rimpau. Braunschweig; Louis Seeliger, Wolfenbüttel; Alfred Löbbecke, Braunschweig. Zahlstellen: Eigene Kasse; Braunschweig: Gebr. Löbbecke & Co.; Wolfenbüttel: C. Li. Seeliger. 0 Ö — Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte und die berg- männische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwaltung oder durch Kapitalbeteil. bei anderen Unternehm. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz, Chlorkalium, Kalidünger, Schwefelsäure, Cyankalium, Blutlaugensalz, cyansaures Kali, Harnstoff, Superphosphat, Milchsäure, Futterkalk, Entfärbungskohle, Bei Gründung der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vor- räten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von Joseph Townsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 223 Kuxen an dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. Die Ges. hat pro rata ihres Kuxenbesitzes ein Bezugsrecht auf die geförderten Kalisalze. 1889/90 wurde eine Schwefelsäurefabrik, später eine Cyankaliumfabrik u. eine Süssstoff- Fabrik angelegt. Die Saccharinfabrikat. musste 1903 gegen Entschädigung eingestellt werden. Um für Schwefelsäure einen regelmässigen Abnehmer zu erhalten, Ende 1903 Erwerb der Superphosphatfabrik von A. Schippan & Co. in Stassfurt für M. 175 000, wodurch die Stassfurter Chemische Fabrik zugleich Gesellschafterin der Firma Deutsche Dünger-Werke in Magdeburg ―