Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1043 Gesamtareal von 93 554 qm. Die Ges. besitzt daneben noch eine Villa mit Garten in Aue (Wohnung des Direktors), ferner ein Beamtenwohnhaus in Rumsdorf, sowie für eine Anzahl Wohnungen unverheirateter Beamten. Auf allen Werken sind ausserdem Meisterwohnungen in den Fabrikgebäuden vorhanden. Hauptabsatzgebiet für die Fabrikate ist Deutschland; ausserdem exportiert die Ges. Die Fabrikationseinrichtungen sind 1908/09 verbessert und erneuert worden. Zur Dampferzeugung dienen 6 Kessel mit 500 am Heizfläche. Die zum Betriebe erforderliche Kraft wird von 7 Betriebsmasch. mit insges. 760 PS geliefert, darunter 3 Gaskraftmasch. mit 350PS, welche durch 3 Dawson-Saug-Gasanlagen gespeist werden. Ausser zahlreichen besonderen Apparaten sind im Betriebe: 15 Extrakteure von zus. 170 ebm Fassungsraum mit zugehörigen Destillations-, Raffinations- u. Kühlanlagen, für Extraktion von täglich 3000 Ztr. Rohware ausreichend. Die vorhandenen 17 Mahlmaschinen haben eine Leistungsfähigkeit von 4000 Ztr. pro Tag. Jede Fabrik hat ein eigenes chemisches Laboratorium. Zurzeit durchschnittlich 350 Beamte u. Arb. Zugänge auf Anlage-Ktiferforderten 1906/07 bis 1908/09 M. 228 233, 366 723, 207 701, u. zwar besonders für den Neubau der Schwefelsäure- fabrik Aue u. die Fettsäure- u. Stearinfabrik in Rehmsdorf; 1909/10: M. 450 000 (siehe auch bei Kap.). Produktion 1906/07–1909/10: 675 886, 719 695, 767 041, 1 067 316 Ztr., Umsatz M. 3 683 915, 3 774 957, 3 988 409, 5 214 955. Die Ges. ist bis zum 30./6. 1911 bezügl. einiger Produkte an einer Verkaufsvereinigung beteiligt. Die auf Grund dieser Beteilig. abgesetzten Fabrikate machen etwa des Gesamtumsatzes der Ges. aus. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./3. 1911 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./5. 1911, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 116 %, davon angeboten M. 500 000 den alten Aktionären im April 1911 zu 130 %. Die neuen Mittel dienten teils zur Deckung der Kosten für den Neubau einer Schwefelsäurefabrik in Cöthen u. Verdoppel. der Schwefel- säureanlage in Aue. Diese Erweiterungsbauten fanden 1911 ihre Vollendung. Ferner ist bei der Cöthener Fabrik eine mech. Kammerentleerung eingerichtet worden; auch fand die An- gliederung der Superphosphatfabrik von Gebr. Karsten in Hettstedt-Burgoerner, sowie der Chemischen Werke für Schwefelsäure, Phosphate u. Kunstdünger Herm. & Carl Fischer in Dodendorf b. Magdeburg statt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909, 5 Jahre unkündbar, rück- zahlbar zu 103 % innerhalb 25 Jahren. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Sicherheit: Hypoth. Eintragung auf den gesamten Grundbesitz der Ges. Geschäftsjahr: 1./1 1.–31./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1910: Aktiva: Grundstück 214 656, Immobil. 1119 800, Masch. 682 200, Pferde u. Wagen 10 500, Eisenbahn 19 400, Waren 1098 270, Kassa 4483, Effekten 20 000, Kaut. 15 856, Beteilig. 26 253, Debit. 756 394, Neubaukto 137 769. – Passiva: A.K. 2 000 000, Oblig. 1 000 000, Kredit. 682 412, Interimskto 30 800, R.-F. I 46 028 (Rückl. 10 552), do. II 80 000 (Rückl. 20 000), Delkr.-Kto 30 000, Tant. 19 452, Div. 160 000, Vortrag 56 889. Sa. M. 4 105 584. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 713 849, Bruttogewinn 370 103. – Kredit: Vortrag 55 843, Betriebsüberschuss 1 028 109. Sa. M. 1 083 952. Kurs Ende 1910–1911: 157.50, 152.75 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Febr. 1910; erster Kurs am 10/2. 1910: 145.25 %. Dividenden 1906/07–1909/10: 8, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Martin Stöve, John Wiebols, Dr. Max Schwimmer. Prokuristen: Max Hofmann, Otto Müller, Max Gerstenberger, Rud. Völker, Dr. Ing. Gust. Rodewald. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Gen.-Dir. H. Wiliy Stöve, Berlin; Stellv. Bernh. Schlüter, Celle; Bank-Dir. Dr. jur. Adolf Endemann, Hannover; Bank-Dir. Hugo Keller, Leipzig; Finanzrat A. Andrae, Wien. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Hannoyer: Hannov. Bank; Leipzig; Allg. Deutsche Credit-Anstalt. ― *― Farben- und Bleistift-Fabriken etec. Wülfing, Dahl & Co. Akt.-Ges. in Barmen, Zweigniederlassungen in Elberfeld u. Neuss a. Rh. Gegründet: 10./1. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 19./1. 1906. Gründer: Witwe Friedr. Wilh. Dahl, Karoline geb. Kayser, Gust. Ad. Dahl, Carl Rud. Dahl, Abraham Wülfing, Dr. Adolf Dahl, Barmen. Von den vier ersten Gründern wurden eingebracht die unter den Firmen Dahl & Co. in Barmen u. Anilinölfabrik A. Wülfing in Elberfeld betrieb. Fabrikat.- 66*