1050 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Farbwerke Franz Rasquin Akt-Ges. in Mülheim a. Rh. Gegründet: 25./1. 1908 mit Wirkung ab 1./7. 1907; eingetr. 3./3. 1908. Gründer: Franz Rasquin, Köln; Jakob Rasquin, Essen; Josef Rasquin, Dr. Heinr. Kaiser, Heinr. Steinkrüger, Mülheim (Rhein). Auf das A.-K. von M. 1 300 000 haben die Gründer eingelegt ihren Anteil an dem Vermögen des von ihnen unter der Firma Farbwerke Franz Rasquin G. m. b. H., betriebenen Fabrikgeschäfts, welches laut Bilanz vom 1./7. 1907 die folgenden Einzelgegen- stände umfasste: die auf M. 728 960 geschätzten Immobil. zum Betrage von M. 605 000, An- lagen, Masch., Geräte, Werkzeuge, Möbel nebst Fuhrpark, geschätzt zu 331 627, zum Buch- werte von 178 934, Geschäftsforder. 277 698, Wertp. 2500, Kassenbestand 5865, Waren 230 000, zus. M. 1 300 000, davon haben eingebracht: Franz Rasquin, Köln M. 1 092 000, Jakob Rasquin, Essen 65 000, Josef Rasquin 13 000, Chemiker Dr. Heinr. Kaiser 65 000, Heinr. Steinkrüger, Mülheim a. Rh. 65 000, zus. 1 300 000. 0 Zweck: Erwerb u. Fortsetzung der unter der Firma Farbwerke Franz Rasquin G. m. b. H. in Mülheim am Rhein betriebenen Farbenfabrik. Spez.: Erdfarben, Mineralfarben, Lack- farben u. in geringem Umfange sonst. chemische Produkte. Umsatz 1907/08–1910/11: M. 1 360 219, 1 431 696, 1 556 442, 1 673 679. 1910/11 Ankauf eines neuen ca. 36 000 qm grossen Geländes für ca. M. 127 234 auf dem eine neue Fabrik errichtet werden soll, um sämtl. bisherigen Betriebe dahin zu verlegen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000, lt. G.-V. v. 18./4. 1910 um M. 200 000 erhöht, begeben zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstück 477 234, Gebäude 228 435, Masch. 137 715, Fuhrwerk 5006, Warenvorräte 225 928, Effekten u. Hypoth. 43 776, Kassa 1810, Wechsel 94 077, Bankguth. 219 941, Debit. 444 961, Avale 36 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. T 69 454 (Rückl. 38 419), do. II 30 000, Kredit. 17 572, Avale 36 000, Div. 195 000, Arb.-Unterstütz.-F. 10 244 (Rückl. 5000), Tant. 23 198, Talonsteuer 5000, Vortrag 28 418. Sa. M. 1 914 886. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 171 445, Abschreib. 24 685, Gewinn 295 035. – Kredit: Vortrag 26 652, Betriebsüberschuss 464 513. Sa. M. 491 166. Kurs: Die Zulassung zur Notiz an der Berliner Börse wurde im Jan. 1912 genehmigt. Dividenden 1907/08–1910/11: 10, 10, 12, 13 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Chemiker Dr. Heinr. Kaiser, Kaufm. Heinr. Steinkrüger. Aufsichtsrat: Vors. Franz Rasquin, Köln; Stellv. Franz Proenen, Justizrat Dr. Sauer II, Köln. Prokuristen: Leonh. Stössel, Pet. Braun. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Frankfurt a. M. u. Essen: Disconto-Ges.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Bleistiftfabrik vorm. Johann Faber, A.-G. in Nürnberg, Schanzäckerstrasse 33. Gegründet: 29./7. 1895 durch Übernahme der Carl und Ernst Faber gehörigen Bleistift- fabrik in Firma Johann Faber. Zweck: Fabrikation und Grosshandel mit Blei- u. Farbstiften, Schiefertafeln, Federhaltern, Kreide-, Künstler- und anderen Stiften, sowie Schreib- und Zeichenmaterialien. Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein nahe dem Güterbahnhof liegendes Anwesen, auf dem sich der Hauptfabrikbetrieb befindet, in Grösse von ca. 5500 qm, wovon etwa 3800 qm überbaut sind, sowie das Grundeigentum an der Dianastrasse, auf welchem sich eine zur Fabrikation der Bleiminen dienende Zweigfabrik u. ausgedehnte Lagerplätze für die Zedern- holzvorräte u. andere Rohmaterialien befinden. Letzteres Anwesen mit einer Grunafläche von ca. 13 500 qm, wovon ca. 2300 qm überbaut sind, ist unmittelbar am Donau-Mainkanal gelegen u. besitzt eine eigene Gleisverbindung mit der Bahnstation Nürnberg-Rangierbahnhof. Dem Betriebe der Fabriken dienen: 3 Dampfkessel mit 600 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. u. eine Anzahl Elektromotore mit zus. 450 HP. Ferner befinden sich in Reserve: 1 Dampf- kessel mit 100 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. mit zus. 450 HP. Ein Dieselmotor von 320 HP. wird z. Z. aufgestellt. Beide Betriebe werden durch elektr. Licht aus eigener Anlage be- leuchtet. Die Zahl der vorhandenen Arbeitsmasch., wie Mühlen, Walzen, Pressen, Sägen, Hobelmasch., Poliermasch. etc. beträgt etwa 550. 1911 fanden Neu- u. Erweiterungsbauten statt. Arbeiter u. Beamte ca. 1100. Produktion jährl. ca. 930 000 Gross Blei-, Farb- u. Kopierstifte etc. 1909 wurde wegen der ungünstigen Zollverhältnisse in Nord-Amerika eine Zweigfabrik errichtet. Kapital: M. 3 600 000 in 3600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 800 000, erhöht 1897 um M. 200 000 u. lt. G.-V. v. 20./9. 1898 um fernere M. 200 000. Bei diesen beiden Erhöhungen die Aktien von den Vorbesitzern zu 200 % erworben. Nochmals erhöht zwecks Betriebser- weiterungen lt. G.-V. v. 23./5. 1911 um M. 400 000 (auf M. 3 600 000) in 400 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1911. Die neuen Aktien wurden einem unter Führung der Deutschen Bank in Berlin stehenden Konsort. zu 240 % mit der Massgabe überlassen, sie den alten Aktionären im Verhältnis von 10: 1 zum Kurse von 245 % anzubieten; geschehen v. 10.–23./6. 1911. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Hypotheken: M. 216 011 zu 4½ %, davon M. 137 011 in restl. Annuitäten-Hyp. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.