Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1055 kessel, 1 Dampfmaschine; in Kostheim: 2 Dampfkessel, 2 Betriebsmaschinen etc. Beide Fabriken beschäftigen ca. 350 Arbeiter u. Arbeiterinnen u. produzieren tägl. ca. 30 000 000 Gift- freie und ca. 33 000 000 Sicherheitshölzer. Die Zugänge auf Anlage-Konti 1906/07 zus. M. 230 693 wurden durch Umwandlung und Neueinrichtung der Betriebe bedingt, welche der Übergang zur Fabrikation giftfreier Zündhölzer u. die Vergrösserung in Sicherheits- Hölzern erforderte. Neuerliche Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1907/08–1910/11: M. 107 957, 90 278, 6832, 8435. Gesamtabschreib. bis 1911 M. 504 339. Die Kosten für den Neubau der beiden Zündwarensteuerlager in Cassel u. Kosthein trug das Reich. Infolge der misslichen Verhältnisse im Zündwarenhandel, Unterbieten der Syndikatspreise etc. schloss das Geschäftsj. 1910/11 nach M. 61 005 Abschreib. mit einem Verlust von M. 49 753 ab, gedeckt aus R.-F. II. Seit Einführung der Zwangskontingentierung am 1./7. 1911 (45 % des Voll- kontingents bei grösseren Fabriken) haben sich die Verhältnisse gebessert. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000; die G.-V. v. 30./9. 1898 beschloss Erhöhung um M. 300 000, ab 1./7. 1899 div.-ber., begeben zu 110 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 0 des A.-K. erreicht sind, 4 % Div., 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 1500 für jedes Mitgl.), 10 % Tant. an Vorst., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 743 647, Masch. 207 994, Utensil. 125 295, Kassa 2606, Bankguth. 280 305, Debit. 200 881, Reichsbankgiro-Kto 5898, Wechsel 20 424, Postscheck-Kto 5918, Effekten 14 903, Syndikats-Anteil-Kto 1, Patent 1725, Waren 152 222, Verlust 49 753. – Passiva: A.-K. 1 000 000, gestundete Zündholzsteuer 525 592, Kredit. 41 146, R.-F. I 110 000, do. II 120 000, Arb.-Unterstütz.-F. 5840. Sa. M. 1 802 578. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 148 630, Abschreib. 58 637, do. a. Dubiose 2357. – Kredit: Vortrag 16 764, Waren 143 108, Verlust 49 753. Sa. M. 209 626. Kurs Ende 1901–1911: 109.75, 119.50, 118.75, 135, 139.75, 130.25, 117, 121, 173, 144, 149.50 %. Eingef. im Mai 1901 durch Emil Ebeling; erster Kurs 18./5. 1901: 132 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1896/97–1910/11: 7, 8, 8, 10, 10, 10, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 0 %. Zahlbar spät. 3 Mon. nach Feststellung. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Nölke, Cassel. Prokuristen: Herm. Scherf, Herm. Kühn, Hugo Nölke, Herm. Marggraff. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Justizrat C. Friess, Friedr. Stahl, Komm.-Rat M. Wertheim, Cassel; Komm.-Rat C. Hollmann, Wiesbaden. Zahlstellen: Cassel: Ges.-Kasse, S. J. Werthauer jr. Nachf.; Berlin: Emil Ebeling. Kölner Dynamitfabrik zu Köln. Gegründet: 18./9. 1883. Sitz der Ges. bis 29./10. 1901 in Küppersteg. Zweck: Früher Fabrikation von Dynamit. Die Sprengstoffe werden jetzt von einer befreundeten deutschen Ges. bezogen. Kapital: M. 155 000 in 310 Aktien à M. 500. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Fabrik, Grundstücke, Magazine, Inventar 3295, Kassa u. Effekten 102 078, Debit. 192 287. – Passiva: A.-K. 155 000, R.-F. 94 974 (Rückl. 1621), Kredit. 22 000, Div. 23 250, Tant. an A.-R. 2305, Vortrag 131. Sa. M. 297 661. Dividenden 1895/96–1910/11: 10, 10, 10, 12, 14, 15, 16, 16, 14, 15, 15, 15, 13, 13, 15, 15 %. Direktion: Jacob van Werden, Willibald Trautvetter. Prokuristen: Phil. Hercus, Carl Marquardt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Aufschläger, Dir. R. Berckemeyer, Hamburg; Ing. P. G. Carstens, Blankenese; Bank-Dir. Fr. Woltze, Essen. Pfälzische Pulverfabriken Akt.-Ges. in St. Ingbert, Pfalz. Gegründet: 20./9. 1898; eingetr. 13./12. 1898. Übernahmepreis M. 850 000. Gründung s. Jahrgang 1899/1900. Zweck: Fabrikation und Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen und Zündmitteln, den erforderl. Rohstoffen und allen einschlagenden Artikeln. 1898 wurde für M. 450 000 mit den vorhand. Mitteln die in Schopp gelegene Pulverfabrik der Firma Raab, Karcher & Co. in Kaiserslautern erworben und gänzlich neu eingerichtet. Die Errichtung der Pulverfabrik der Firma Gebr. Martin wurde durch Konc. der bayer. Regierung v. 21./5. 1875 u. die der Firma Raab, Karcher & Co. v. 24./6. 1863 u. 12./3. 1870 genehmigt. Die Ges. ist an der Pulwerfabrik Hasloch G. m. b. H. in Hasloch a. M. beteiligt. Kapital: M. 1500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R., welche sich für je M. 10 000 Sonderabschreib. u. Rückl. um 1 % bis 15 % erhöht, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 556 000, Gebäude 232 838, Masch. 140 300, Mobil. 1403, Holzvorrat 9790, Pulvervorrat 130 000, Wege 2100, Geleise u. Kleinbahn 2800,