1064 01, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Lübecker Ölmühle Akt.-Ges. (vormals G. E. A. Asmus) in Lübeck. Gegründet: 28./11. 1908; eingetr. 11./12. 1808. Gründer: Rentner Alfred Rud. Fleischmann, Gotha; Rechtsanw. Dr. Adolf Heinr. Görtz. Commerzbank, Firma Louis Wolff, Wilh. Asmus, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel; Wilh. Cohn, Lübeck. Die 7 Gründer haben sämtl. Aktien übernommen. Der Mitbegründer Alfred Rud. Fleischmann brachte in die Akt.-Ges. ein: 1) das im Grundbuche von Siems Blatt 38 auf den Namen von Wilh. Asmus eingetragene Grundstück mit der Ölmühle mit Rechten u. Grunddienstbarkeiten nebst den den Zwecken der Fabrik dienenden Gebäuden, Masch. und Inventargegenständen, einschl. eines Kraft- wagens, 2) das im Grundbuch von Siems auf den Namen von Wilh. Asmus eingetragene Grundstück nebst den darauf befindlichen 8 Arbeiterwohnhäusern, 3) das Recht, die Firma G. E. A. Asmus mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes zu führen, 4) das Verbietungsrecht gegen die in Liduid. befindliche Firma G. E. A. Asmus in Kiel mit Zweigniederlassung in Lübeck, den Betrieb einer Ölmühle in Kiel fortzusetzen oder durch dritte Personen aufnehmen zu lassen oder die Kieler Grundstücke an jemanden zu verkaufen, von dem sie weiss, dass der Erwerber die Grundstücke zum Zwecke des Betriebes einer Ölmühle ausnutzen will. Der Einbringungspreis dieser Grundstücke, Gegen- stände und Rechte ist auf M. 1 000 000 festgesetzt. Er wurde in der Weise berichtigt, dass eine im Grundbuch von Siems eingetragene Darlehnshypoth. in Höhe von M. 500 000 von der Akt.-Ges. als eigene Schuld übernommen wurde, dass zwei Hypoth. von à M. 100 000 in den eingebrachten Grundstücken für Fleischmann eingetragen und dass 300 Aktien der Ges. an Fleischmann zu pari hingegeben wurden. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lübecker Ölmühle von G. E. A. Asmus sowie der Erwerb, Einrichtung und Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Neben- produkte und Abfälle und für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen, ferner der Betrieb aller Geschäfte, welche mit einer Ölmüllerei in Be- ziehung stehen oder an diese angegliedert werden können. Die Ölmühle, im Nov. 1908 in Betrieb gesetzt, nahm im März 1909 den vollen Betrieb auf. Das Geschäftsjahr 1910/11 schloss mit einen Verlust von M. 145 679 ab, davon M. 10 000 aus R.-F. gedeckt. Der Ver- lust ist auf die hohen Leinsaatpreise und der Einschränkung der Nachfrage nach OÖlkuchen zurückzuführen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Hypotheken: M. 700 000 und zwar M. 500 000, M. 100 000, M. 100 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Fabrikgrundstück 142 500, Bollwerk 76 000, Gleis 1, Arbeiterkolonie 120 000, Fabrikgebäude 577 000, Masch. 178 000, Dampfkessel 1, elektrische Anlage 14 000, Tankwagen 3000, Kontorinventar 1500, Automobil 6000, Feuerversich. 3326, Kassa 2386, Effekten 2338, Wechsel 2765, Debit. 172 382, Avale 6500, Saat, 01, Kuchen, Fastagen, Presstüchern, Kohlen usw. 1 767 100, Verlust 135 679. —– Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypothek 700 000, Kredit. inkl. Wechselverbindlichkeiten 1 000 300, Avale 6500, unerhob. Div. 180, Unfallvers. 5500, für unbezahlte Rechn. 1000. Sa. M. 3 213 480. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 44 774, Hypoth.-Zs. 41 083, Handl.-Unk. 21 549, Fabrikat.-Kto 40 071, Abschreib. 20 303. – Kredit: Verlust 14 808, R.-F. 10 000, Miete 7295, Verlust 135 679. Sa. M. 167 782. Dividenden: 1908/09: 0 % (v. 28./11. 1908–31./3. 1909); 1909/10–1910/11: 6, 0 %. Direktion: Wilh. Asmus, Lübeck. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Görtz, Stellv. Bank-Dir. Herm. Otte, Bank- Dir. Rich. Janus, Alex. S. Carlebach, Wilh. Cohn, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel; G. Ebert, Hamburg; Gutsbes. P. v. Schiller, Bockhagen. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie Xn- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Fabrikat. von Kerzen aller Art sowie Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- u. Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 als Einzelfirma ein- gegangen u. wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. 1907/08: Bau einer Kerzenfabrik; Zugänge auf Anlage-Kti M. 49910; 1908/09–1910/11 M. 29 320 bezw. 41 250 bezw. 49 708. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 65 600 qm, wovon rund 6400 qm bebaut sind. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweigniederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegenschaften. 1909 Erwerb der Standard Candleworks in Brüssel. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine-