Gummi,-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. 1077 Huchzermeier, Gelsenkirchen; Gustav Gieselmann, Düsseldorf. Bankier Jul. Ohm, Dortmund, Kaufm. Ferd. Feldhaus, Gust. Gieselmann, Düsseldorf u. Dir. Max Schluss, Bredeney, machten auf das A.-K. folgende Einlagen: das von ihnen erworbene Fabrikationsgeheimnis über die Herstellung luftlos elastischer Fahrzeugbereifung; ihre Ansprüche aus Patentanmeldungen für Deutschland, Osterreich-Ungarn, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Russland, England, Italien, Schweiz und den Verein. Staaten von Nordamerika sowie die dort näher bezeichneten Anmeldungen zur Warenzeichen- u. Gebrauchsmusterrolle. Die Inferenten erhielten hierfür, dem Verhältnis entsprechend, an welchem sie an den Einbringungsobjekten beteiligt sind: Bankier Jul. Ohm 750, Ferd. Feldhaus 500, Dir. Max Schluss 30, Gust. Gieselmann 20 Aktien der neuen Akt.-Ges. Ferner brachte der Bankier Julius Ohm zu Dortmund die Besitzung Grafenberger-Allee 120 zu Düsseldorf nebst aufstehenden Gebäulichkeiten zur kataster- mässigen Grösse von 26 a 64 qm zum Preise von M. 310 000 in die Ges. ein. Der Inferent erhielt dafür, indem die neue Akt.- Ges. die beiden auf dem Grundstück ruhenden Hypotheken zum Gesamtbetrage von M. 190 000 als eigene Schuld übernimmt, weitere 120 Aktien der neuen Akt.-Ges. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von luftlos elastischer Fahrzeugbereifung. In Düsseldorf- Grafenberg wurde eine kleine Fabrik errichtet. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 190 000 in zwei Hypotheken. Dividenden 1907/08–1909/10: 0, 0 (Organisationsjahre), 0 %. Direktion: Dr. jur. Aug. Nolden. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Jul. Ohm, Dortmund; Stellv. Geh. Justizrat Rud. Im Walle, Münster i. W.; Justizrat Ed. Huchzermeier, Gelsenkirchen; Stadtrat Gust. Maiweg, Dir. F. W. Sandmann, Dortmund. Zahlstellen: Dortmund: Ges.-Kasse, Niederdeutsche Bank. * =― = 0 Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Akt.-Ges. i. liq. in Frankfurt a. M. Gegründet: 24./8. 1889. Die unter der Firma „Sächsisch-Böhmische Gummiwaaren- fabriken A.-G. mit dem Sitz in Dresden errichtete Akt.-Ges. erwarb nach mehrfachen Sanierungen im Jahre 1904 die in Frankf. a. M.-Niederrad bestehende Gummiwarenfabrik von Carl Stoeckicht und änderte unter gleichzeitiger Verlegung des Gesellschafts-Sitzes nach Frankfurt a. M. die Firma in „Frankfurter Gummiwaarenfabrik Carl Stoeckicht, Akt.-Ges.“ um; die G.-V. v. 20./1. 1908 beschloss den Zusatz Carl Stoeckicht fortfallen zu lassen. Die G.-V. v. 29./9. 1909 beschloss die Liquidation. Die der Ges. früher gehörige in Dresden- Löbtau gelegene Fabrik wurde 1905 stillgelegt u. das Fabrikgrundstück verkauft. Auch die Zweigfabrik in Bünauburg bei Bodenbach (Böhmen) wurde 1909 stillgelegt u. mit ca. M. 200 000 Verlust verkauft. Ferner legte die Akt.-Ges. am 31./12. 1909 auch den Betrieb in Frankfurt a. M. nieder (s. u.) Kapital: Seit 1908: M. 1 400 000 in 400 abgest. Aktien u. 1000 Aktien von 1908, sämtlich à M. 1000. Sanierungen 1907/08: Die Fabriken ergaben für 1905/06 einen Gesamtverlust von M. 463 427. Die G.-V. v. 5./4. 1907 beschloss Herabsetzung des A.-K. von M. 2 100 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 2. Das Geschäftsjahr 1906/07 schloss mit einem neuen Verlust von M. 809 880, wozu noch die normalen Abschreib. von M. 159 878 traten, Gesamtverlust somit M. 969 758; die G.-V. v. 20./1. 1908 zur Tilgung dieser Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien 7:2, also von M. 1 400 000 auf M. 400 000. Gleichzeitig beschloss dieselbe G.-V., das A.-K. zwecks Beseitigung eines Teils der Bankschuld um M. 1 000 000 wieder zu erhöhen, sowie die neu zu schaffenden 1000 Aktien à M. 1000, der Allg. Deutschen Credit-Anstalt, Abteilung Dresden, u. der Mitteldeutschen Creditbank, Frankfurt a. M., zu gleichen Teilen gegen Verrechnung auf einen Teil ihres Guthabens zu überlassen. Die Sanierung v. 1908 war lediglich eine Buchsanierung, ohne der Ges. neue Mittel zuzuführen. Das Geschäftsjahr 1907/08 schloss mit einem neuen Betriebsverlust von M. 161 944 ab, der sich um Zinsen (M. 83 636) u. Abschreib. (M. 117 562) auf netto M. 362 243 steigerte, welcher auf Verlustsaldo 1908/09 vorgetragen wurde. Da es der Ges. seit Jahren an Betriebsmitteln mangelte, so beschloss auf wiederholten Antrag des Vorst. die G.-V. v. 29./9. 1909 die Liquidation der Ges. Das A.-K. ist nach der in der Liquidationsbilanz erfolgten Reduktion sämtl. Buchwerte verloren. Die Fabrik-Grundstücke, Gebäude, Anlagen, Kessel, Maschinen, Formen, Werkzeuge, Utensilien, Materialien, Vorräte u. Patente unter Ausschluss der Debit. wurden Anfang 1910 an die Lünener Bank in Lünen veräussert, die zur Fortführung des Unternehmens die neue Akt.-Ges. Gummiwerke Frankfurt (siehe diese Ges.) gründete; dieselbe sollte auch die Oblig.-Anleihe unter Garantie der Niederdeutschen Bank für Verzinsung u. Tilg. der Anleihe übernehmen. Da jedoch die Lünener Bank u. die Niederdeutsche Bank Ende Juli 1910 in Konkurs gerieten, liess der Liquidator das Fabriketablissement an die neue Ges. Gummiwerke Frankfurt nicht auf, betrieb vielmehr in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als Vertreter der Obligationäre gegen die Lünener Bank als persönlicher Schuldner die Zwangsversteigerung (siehe unter Anleihe).