1078 Gummis-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ %, à 103 % rückzahlb. Teilschuldverschreib., aufgenommen zur Konvertierung der 4 % Oblig. und zur Verstärkung der Betriebsmittel. 500 Stück Lit. A (Nr. 1–500) à M. 1000 und 1000 Stück Lit. B (Nr. 501–1500) à M. 500. Tilg. durch Auslos. oder freihänd. Rückkauf; Auslos. im April zur Rückzahlung der gelosten Stücke per 1./10.; erste Auslos. im April 1908; bisher M. 18 000 ausgelost u. zurückbezahlt, ferner M. 22 500 ausgelost, aber noch nicht eingelöst. Die Anleihe ist sichergestellt durch M. 1 200 000 Sicherungshypothek, eingetragen für die Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig, als Pfand- halterin auf den in Frankf. a. M.-Niederrad gelegenen Liegenschaften der Ges. Zahlstellen: Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abteilung Dresden; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. Die Versammlung der Obligationäre v. 14./2. 1910 beschloss unter Zustimmung zu den Bestimmungen des von der Ges. abgeschlossenen Verkaufs der zur Sicherstellung der Anleihe verpfändeten Fabrik Niederrad an die Lünener Bank Verzichtleist. auf die Verzins. der Schuldverschreib. und auf deren planmässige Auslos. und Einlös. plus 3 % Rückzahlungs- aufschlag bis 1./10. 1912. Die Wiederaufnahme der Verzinsung sollte derartig erfolgen, dass der Zinsschein für die Zeit vom 1./10. 1912 bis 31./3. 1913 am 1./4. 1913 fällig wäre. Die erste Wiederauslosung sollte an der in der Position „Tilgungsbetrag- des Tilgungsplans unterbrochenen Stelle im April 1913 zur Rückzahlung zuzüglich 3 % Aufschlag für den 1./10. 1913 erfolgen. Die Besitzer der bereits ausgelosten, aber noch nicht eingelösten Teil- schuldverschreib. der Anleihe beschlossen ebenfalls Zustimmung zu den Bestimmungen des Fabrikverkaufs wie oben. Die Einlösung dieser bereits ausgelosten Stücke plus 3 % Auf- schlag sollte am 1./10. 1912 erfolgen. Am 30./9. 1909 ungetilgt M. 982 000. Durch den Zu- sammenbruch der Niederdeutschen Bank u. der Lünener Bank im Juli 1910 wurde eine veränderte Sachlage geschaffen. Der Liquidator berief deshalb gemeinsam mit dem Königl. Amtsgericht (Konkursgericht) Dortmund zum 20./9. 1910 eine Versamml. der Obligationäre ein, in der ein Vertreter der Obligationäre zur Geltendmach. von Rechten u. Ansprüchen bestellt werden sollte, die ihnen aus dem Kaufvertrage der Ges. mit der Lünener Bank und den Bürgschaften der Niederdeutschen Bank gegen diese erwachsen. Ausserdem sollte darüber Beschluss gefasst werden, ob das Grundstück der Ges. zur Zwangsversteigerung ge- bracht u. ob die Zwangsverwaltung über dasselbe eingeleitet werden sollte; letzteres ist inzwischen durch Stellung eines Zwangsver walters geschehen. Als Vertreter der Obligationäre wurde der Liquidator, Direktor Otto Oloff, Frankfurt a. M., gewählt. Dieser brachte die Fabrik gemeinsam mit der Pfandhalterin (Allg. Deutsche Credit-Anstalt) am 23./2. 1911 zur Zwangsversteigerung; Erwerber war die Deutsche Effekten- u. Wechselbank in Frank- furt a. M., welche die Fabrik für die „Vereinigte Hanfschlauch- u. Gummiwarenfabriken A.-G. in Gotha“ erwarb, die sie seit Juli 1911 als Filiale wieder betreibt. 1911 gelangte auf die Teilschuldverschreib. eine Abschlagszahlung von 45 % zur Verteilung. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Gummifabrik Niederrad mit sämtl. Zubehör 982 000 Debit. 147 904, Kassa, Bank- u. Postscheckguth. 5857, Kaut. 10 854, Aktiv-Hypoth. 50 000, Verlust 1 400 000. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 982 000, do. Zs.-Kto 115, ausgel. Oblig. 6500, Kredit. 113 288, Delkr.-Kto 94 711. Sa. M. 2 596 615. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 239 451, Abschreib.: a) Immobil. u. Zubehör 100 000, b) en bloc verkaufte Waren u. Materialien 40 000, Anteil bei Erwerbung eigener Oblig. (frko. weiter geliefert) 60 000, Übertrag aus Strassenbau-Kto 1, do. Patente 1, Kursverlust 303, Unk. der letzten Betriebsperiode 1./10. bis 31./12. 1909 39 749, Unk. der Liquidation v. 1./1. 1910 bis 30./9. 1910 8250. – Kredit: Übertrag vom Delkr. Kto 87 756, Verlust 1 400 000. Sa. M. 1 487 756. Dividende 1903/04–1908/09: 0, 5, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Dir. Otto Oloff, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Justizrat Dr. Felix Bondi, Dresden; Stellv. Bank-Dir. Konsul Arth. Siebert, Frankf. a. M.; Mitgl.: Rechtsanw. Dr. Ludw. Joseph, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Rich. Engelhardt, Dresden; Bankier Max Goldschmidt, Mannheim. Gummiwerke Frankfurt Akt.-Ges. in Konkurs in Frankfurt a. M.-Niederrad. Gegründet: 16./2. 1910; eingetr. 29./6. 1910. Gründer: Stadtrat Gust. Maiweg, Dortmund; Dr. med. Peter Uhrmacher, Godesberg; Geh. Rat Rud. Im Walle, Münster i. W.; Gen.-Dir. Rud. Daelen, Düsseldorf; Dir. Paul Wiecking, Osnabrück; Lünener Bank, Akt.- Ges., Lünen. Die Lünener Bank, Akt. -Ges. zu Lünen, sollte nach dem Gründungsakt in die Ges. einbringen die in Frankf. a. M.-Niederrad belegenen Grundstücke in der Gesamtgrösse von 1 ha 46 a 69) qm nebst aufstehenden Gebäulichkeiten, Anlagen, Kesseln, Masch., Formen, Werkzeugen, Utensil., Mobil.: Vorräten, Rohprodukten, halbfertigen u. fertigen Waren zum Preise von M. 1 622 000. Übereignet sollten werden alle diejenigen Grundstücke, welche zurzeit auf den Namen der Frankfurter Gummiwarenfabrik Akt. -Ges. in Liquid. eingetragen sind. In Anrechn. auf die hiernach der Lünener Bank zustehende Summe sollte die neue Akt.-Ges. die auf dem gesamten Grundbesitz der Frankfurt-Niederrader Gummifabrik eingetr. Oblig.- Schuld von M. 982 000 übernehmen. Für den Restbetrag sollte die Lünener Bank M. 640 000 Aktien erhalten. Die übrigen M. 360 000 Aktien sind von den Gründern übernommen worden; urspr. 25 % eingez., die restl. 75 % wurden Sept. 1910 einberufen. Infolge des Zus. bruchs