1080 Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. Dotierung des be- sonderen R.-F. (Grenze 15 % des A.-K.), bis 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (mind. an jedes Mitgl. M. 1500 feste Vergüt.), Rest weitere Div. Der besondere R.-F. (II) dient zur Deckung ausserord. Verluste oder zur Ergänzung der Div. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundstücke 1 348 220, Gebäude 2 411 711, Garage 1, Masch. 1 383 152, Formen 202 766, Werkzeug 1, Inventar 172 588, Licht- u. Kraftübertragungs- anlage 201 751, Automobil 1, Wasserleitung 55 528, Anschlussgleise 1, Strassenbau 1, fertige u. halbfert. Waren in Frankfurt, Corbach und den Niederlagen 4 856 175, Rohgummi 650 275, Leinen, Chemikalien u. andere Material. 500 310, Kassa 22 236, Wechsel 66 032, Reichsbankkto 6435, Postscheckkto 8454, Effekten 1, Debit. 3 939 682, Kaut. 6998, Avale 53 600, Depot 35 480, Dubiose 1, Feuerversich. 97 845, Patente 1, Verlust 1 131 374. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 3 193 363, besond. R.-F. 200 000, Div.-R.-F. 150 000, Disp.-F. 150 000, Talonsteuer-R.-F. 10 000, Delkr.-Kto 100 000, Arb.-Unterst.-F. 125 000, Kredit. 4 079 065, Akzepte 3 728 480, Kaut. 89 120, Avale 53 600, Rückstell.-Kto 272 000. Sa. M. 17 150 630. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2038 413, Zs. 338 906, Abschreib. auf Anlagen 356 643, do. auf Dubiose 150 364, Rückstell. u. ausserord. Abschreib. auf Waren 422 000. – Kredit: Vortrag 107 209, Waren 2 047 138, Hausmiete 20 603, Verlust 1 131 374 (gedeckt aus R.-F.). Sa. M. 3 306 326. Kurs Ende 1909–1911: 333.80, 343.80, 150 %. Zugelass. im März 1909 sämtl. M. 3 000 000 in Frankf. a. M., davon am 6./4. 1909 M. 600 000 zu 230 % zur Zeichnung aufgelegt; seit April 1910 sind sämtl. M. 5 000 000 Aktien lieferbar. Die Aktien sollen auch in Berlin eingeführt werden. Dividenden 1904/05–1910/11: 7, 8, 16, 22, 25, 25, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Hans Lüttke, Alb. Pulvermacher, Fritz von Bohlen u. Halbach. Prokuristen: H. Baum, K. Spiess. 0 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Louis Peter, Rechtsanwalt A. Berlizheimer, Bank-Dir. Gust Wiss, Frankf. a. M.; Dir. Buz, Augsburg; Dr. Eduard Mosler, Berlin; Oberbürgermeister a. D. Wilh. Marx, Düsseldorf. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Ges.-Kasse, Disconto-Ges. (diese auch in Mainz u. Wiesbaden). Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals Menier-J. N. Reithoffer in Harburg a. E. Fabriken in Harburg a. E., Wien-Wimpassing u. Hannover-Linden. Eigene Häuser in Wien, Hamburg, Berlin, Breslau, Dresden, Cöln, Frank- furt a. M., Magdeburg, München, Prag, London, Budapest, Bukarest, Mailand, Constantinopel. Gegründet: 1./6. 1872; eingetr. 8./6. 1872. Fabriken in Harburg (früher Menier) u. Wien-Wimpassing in Niederösterreich (früher J. N. Reithoffer), erstere 1856, letztere 1811 erbaut. Die G.-V. v. 22./7. 1898 beschloss den Ankauf der Hannov. Caoutchouc-, Guttapercha- und Telegraphenwerke zu Linden für nom. M. 250 500 gegen Gewährung von 167 Aktien. à M. 1500 (s. unter Kapital). Die Ges. unterhält zahlreiche Agenturen. Zweck: Fabrikat. von techn. u. elektro-techn. Waren aus Weich- u. Hartgummi, von Gummi- u. Kanvasschuhen, Bällen, Reifen für Fahrräder u. Motore, Kissen, Spritzen, Ballons, Isolatoren, chirurg. Gummiwaren, gumm. Stoffen, Gummimänteln u. Schwämmen, Radiergummi, Puppen, Spitzen, von Hargummi-Kämmen, Dosen etc., Stoffe für Frei- und Lenkballons. Die Ges. erwarb 1900/1901 ein Patent zur Herstell. von Artikeln aus künstlichem Hornstoff (Galalith). Die Ilarburger Werke werden mit Dampfmasch. von ca. 2700 HP. betrieben. Am 7./10. 1905 wurden die Harburger Anlagen von einem Brandunglück betroffen, wodurch die Schuh- u. Reifenfabrikationsräume sowie das grosse Walzwerk vollständig eingeäschert wurden; durch Versich. gedeckter Brandschaden etwa M. 1 500 000. Die Neuanlagen sind im Frühjahr 1907 betriebsfertig geworden, Kostenaufwand inkl. Neuanschaffungen für Wimpassing M. 3 453 821; 1907/08–1910/11 erford. die Zugänge M. 553 267, 410 756, 323 215, 717 000; für Reparat. wurden 1905/06–1910/11 M. 343 656, 404 332, 356 352, 308 844, 356 084, 377 593 ausgegeben. Abschreib. bis 1./7. 1911 M. 814 825 gegen M. 11 069 150 für Neuanschaffungen. Das Etablissement in Wimpassing (Niederösterr.) hat eine Wasserkraft von ca. 400 HP. u. Dampfmasch. von etwa 700 PS. In Harburg, Linden u. Wimpassing werden zus. etwa 4000 Arbeiter u. 320 Beamte beschäftigt. Die österr. Gummifabriken haben sich 1904 zu einem Verbande zus. getan, der hauptsächl. die Produktion nach dem wirkl. Verbrauch regeln soll, ein ähnlicher Verband wird auch für die deutschen Fabriken angestrebt. Das geringere Ergebnis für 1905/06 u. 1906/07 ist darauf zurückzuführen, dass die im Okt. 1905 stattgehabte Brandkatastrophe, welche die Schuh- und Reifenfabriken, sowie das grosse Walz- werk, in welchem die Halbfabrikate hergestellt werden, in Asche legte, den Fortbetrieb des Werkes in ausserordentl. hohem Masse beeinträchtigte u. verteuerte. Überdies konnten die Neubauten u. besonders die Neueinrichtungen u. Masch. nicht, wie gehofft, bereits im Okt. 1906, sondern erst successive im Frühjahr 1907, also in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 1906/07 in Betrieb genommen werden. Der Reingewinn für 1906/07 M. 109 064 inkl. Vortrag von M. 161 809 wurde auf neue Rechnung vorgetragen, nachdem hiervon M. 50 000 für Grat. an Beamte u. Arb. bewilligt worden waren. 1907/08 beeinflusste die rückläufige Konjunktur